Kapitel 18

395 9 0
                                    

Kapitel 18

Christian:

Oh man ich hab es verbockt. Mit diesem Gedanken gehe ich ins Gästezimmer. Taylor packt gerade eine kleine Tasche, verwundert schaue ich ihn an. "Ich fahre Gail besuchen, Luke weiß bescheid und kommt sofort, sollte was sein. Ich nicke nur. Mir schwirren zu viele Gedanken im Kopf rum. Elena ist tot, hingerichtet. Ich kann es noch nicht fassen. Als Ana es mir erzählt hat, dachte ich jemand reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Elena und ich haben zwar schon lange keine sexuelle Beziehung mehr, aber immerhin waren wir sowas wie Freunde. Das was wir damals getan haben, war nicht richtig. Das ist mir jetzt erst bewusst geworden. Seit dem ich Ana kenne und diesen Alptraum durchlebe, ist mir vieles klarer geworden.

Nie wieder will ich zurück in mein Leben wie es bisher war. Ich werde mit dem ganzen jetzt abschließen, keine Subs nichts mehr. Jetzt wo Elena tot ist, gibt es hoffentlich auch nichts mehr, was mich damit in Verbindung bringen kann. Warum muste sie nur auf diese Weise sterben? Ich verstehe es einfach nicht. Ich dachte dieses Phantom wäre nur hinter mir her. Was hatte er nur gegen Elean in der Hand. Es kam mir nicht so vor, als ob sie das ganze freiwillig mitmachen würde. Hoffentlich finden wir das Phantom bald. Dann bekomme ich auch hoffentlich Antworten auf all meine Fragen.

Und dann die Sache mit Ana. Ich hätte mich nicht einfach so von meinen Gefühlen mitreißen lassen sollen. Doch ich denke es war einfach der Situation geschuldet. Ich bin ihr so unendlich dankbar, das sie mich gerettet hat. Ihren Kampfgeist den bewundere ich. Ich verdammter Idiot, warum hab ich sie nur geküsst.Ich dachte bisher immer ich hätte kein Herz. Und Elena hat mir immer wieder gesagt das Liebe nur was für Idioten ist. Doch seit Ana in meinem Leben ist, hat sich mein Gefühl verändert. Dieses kribbeln im Bauch, wenn ich sie sehe und dann das Feuerwerk was ihre Berührungen auslösen. Solche Gefühle hab ich noch nier erlebt.

Mich hat es ja auch überrascht das sie mich ohne weiteres berühren kann, aber sie ist einfach mein Rettungsanker. Durch sie verschwindet die Dunkelheit. Es ist genau wie bei Mia, sie darf mich auch berühren. Ich kann es einfach nicht erklären, vielleicht sollte ich doch Flynn kontaktieren.Ich mache mir, seit ich weiß das sie noch Jungfrau ist die großten Vorwürfe. Immerhin war sie meinetwegen auf dieser BDSM Party. Nach dem sich die Ereignisse überschlagen, konnte ich sie nicht mal fragen,was sie gesehen hat und ihr vielleicht das ein oder andere erklären.

So sitze ich eine ganze Weile auf dem Bett und grübele vor mich hin. Ich muss weg von hier, ich bin nicht gut für sie. Ich muss sie vor mir schützen.Sie ist immerhin noch Jungfrau und ich bin total abgefuckt. Das kann doch nicht gut gehen. Ich muss erstmal mein altes Leben hinter mir lassen. Dann werde ich ihr beweisen, das ich mich geändert habe. Aber ich hab es noch nie mit Herzchen und Blümchen probiert. Und ich hab absolut keine ahnung wie man sowas macht.

Ich ziehe meine Schuhe an, schnappe mein Portmonee und verlasse leise das Haus. Draußen angekommen, muss ich mich erstmal orientieren. Ich laufe erstmal die Straße nach rechts runter. Zu meinem Glück sehe ich einen Taxistand in der Nähe. Ich laufe so schnell ich in meinem Zustand kann zum Taxi. Dem Fahrer reiche ich einen Zettel mit der Adresse, wo ich hin möchte.

Nach einer dreiviertel Stunde halten wir vor dem Escala. Ich reiche dem Taxifahrer das Geld und mache mich auf zum Fahrstuhl. Der Code stimmt noch und es dauert nicht lange da stehe ich in meinem Penthouse. Seit meinem Verschwinden hat sich nichts geändert hier. Ich mache das Licht kurz an um mich umzusehen, dann gehe ich ins Wohnzimmer, schnappe mir ne Flasche Bourbon. Ich lösche das Licht wieder und begebe mich geradewegs ins Spielzimmer. Die Wände sind in einem dunklen rot gestrichen und dominiert wird der Raum von einem großen Himmelbett aus massivholz. An der einen Wand steht ein Andreaskreuz und daneben sind jede Menge Kommoden mit diversen Sexspielzeugen. Über den Kommoden sind diverse Rohrstöcke, Peitschen & Flogger an der Wand. Auf der anderen Seite ist ein Gitter an der Decke befestigt mit verschiedenen Aufhängemöglichkeiten. Darunter steht eine Bank und neben der Tür ist der Strafbock, den ich so gerne benutzt habe. Ich lasse mich auf den Boden sinken und fange an mich zu betrinken.

Meine Gedanken kreisen immer wieder um Ana. Diese Taubenblauen Augen, dieser sinnliche Mund. Verdammt warum hab ich sie nur so überrumpelt. Ich bin doch echt ein Idiot. "Du willst sie, also Beweise ihr das Du dich ändern möchtest," schreit mich mein Unterbewusstsein an.

Und nachdem 3 großen Schluck Bourbon hab ich die Idee. So schnell ich in meinem Zustand kann bin ich auf den Beinen. Am liebsten würde ich mein Spielzimmer in seine Einzelteile zerlegen, aber die Kraft habe ich noch nicht wieder. Ich reiße die Rohrstöcke von der Wand und schmeiße sie auf den Boden. Die Gürtel, Flogger und Peitschen landen ebenso dort. Am liebsten würde ich alles zerstören.Ich bin so wütend auf Elena die ich nicht mehr zur Rechenschaft ziehen kann, auf das Phantom, weil er mir so viel Leid angetan hat und vor allem auf mich selbst. Wegen mir muste Ana all die Schläge sehen, die ich bekommen habe. Es ist nur meine Schuld, das dieser unschuldige Engel jede Nacht von Alpträumen heimgesucht wird.

Meine Kraft lässt nach und ich lasse mich weinend zu Boden sinken. Die Flasche ist halb leer.Ach Scheiß drauf denke ich und mache den Rest auch noch weg.Mein Verstand vernebelt sich völlig. Das Schmerzmittel und Alkohol keine gute Kombination sind, hätte ich ahnen müssen. So langsam gelange ich in ein Dämmerzustand Ich schaffe es noch gerade so eben ins nächstgelegene Gästezimmer zu kommen. Ich lasse die Tür zu fallen und sinke auf dem Boden dagegen.

"Kleines Vögelchen bist Du zu Hause?"höre ich eine mir sehr bekannte Stimme rufen. Nein das kann nicht sein, mein Verstand spielt mir einen Streich. Doch dann höre ich Schritte vor der Tür. Ich halte den Atem an, mir läuft es eiskalt über den Rücken. Nach einer gefühlten Ewigkeit traue ich mich wieder zu atmen. Es sind keine Schritte mehr zu hören. Ich muss hier raus, ist mein einziger Gedanke Vorsichtig rappel ich mich vom Boden auf. Ich zieh mich an der Tür hoch.

Als ich sie Vorsichtig öffne kommt mir dichter Qualm entgegen. Ich schlage die Tür zu und ergebe mich einem fürchterlichen Hustenkrampf. Ich suche in meinen Taschen nach meinem Blackberry. Scheiße den hab ich bei Ana gelassen. Verdammt ich werde sie nie wieder sehen und sie davon überzeugen können das ich mich ändern will. Warum bin ich auch nur abgehauen. Das war mein letzter Gedanke bevor mich die Dunkelheit zu sich holte.

Mein rettender EngelWhere stories live. Discover now