Kapitel 22

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Kapitel 22

Jack Hyde:

Seit Tagen beobachte ich das Grey Haus, aber nichts rein gar nichts passiert. Von Christian fehlt nach wie vor jede Spur. Ich hab daher beschlossen mir nochmal die Sachen von Elena durchzusehen. Als ich den Aktenkoffer öffne fällt mein Blick auf den Schlüsselbund den ich ihr abgenommen habe. Sofort kommt mir eine Idee.

Ich hab auch ihr Haus beobachtet, aber da tut sich nix. Naja sie scheint niemanden zu haben der sich um ihren Nachlass kümmert. So schleiche ich mich von hinten in ihr Haus. In ihrem Büro durchsuche ich erstmal alles. Ah da ist sie ja schon. Mit der Kombination zum Safe mach ich mich ans Werk. Schnell springt die Tür auf. Ich stopfe schnell das Bargeld in meine Tasche. Es sind einige tausend Dollar. Das sollte für den Anfang reichen. Ich durchstöbere nochmal die Unterlagen im Safe. Noch ein Plan vom Escala? Ich werd stutzig. Schnell stopfe ich auch diesen in meine Tasche und mache mich wieder auf den Weg ins Hotel.Den Plan vor mir und die Bierflasche in der anderen Hand grübel ich über meinen neuesten Plan.Den Tipp mit dem verschwundenen Grey hat die Presse ja nicht wirklich interessiert, aber vielleicht untermauert ein Brand ja meinen Tipp. Verdammt Christian muss sich endlich mal in der Öffentlichkeit zeigen, wie soll ich sonst an ihn herankommen.So kann man ihn bestimmt locken.

Elena scheint irgendwelche Geheime Wege ins Escala eingezeichnet haben. Nun gut da Christian mir ja nicht geben will, was ich will, werde ich einfach alles zerstören was ihm lieb und teuer ist. Mein Plan mit dem Grey House ist nicht einfach umsetzbar, da wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt, hab ich vorhin festgestellt. Aber das Escala ist gänzlich unbewacht.Durch die Geheimgänge ist der Zugang total einfach und man wird von keinen Kameras aufgenommen. Ich schleiche mich über die letzte Brandschutztür herein. Es sieht ganz danach aus, als ob keiner da ist. Da es mitten am Tag ist, treffe ich erstmal nur die Vorbereitungen für heute Abend. In der Küche mache ich mich ans Werk. So der Weinkühlschrank ist manipuliert. das wird heute Abend ein Feuerfest geben. Ich freu mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Doch bevor es soweit ist, werde ich mir noch ein paar Drinks im Pub um die Ecke genehmigen.

Im Pub ist nicht viel los. naja wir haben es ja auch erst 17 Uhr. Ich bin beim dritten Bier und stare zur Tür, da kommt eine große Brünette mit Stahlblauen Augen durch die Tür. Ihr Haare fallen in Wellen über die Schultern. Wow was für ein Geschoß denke ich. Sie schaut sich kurz um und setzt sich dann drei Barhocker weiter. Als sie sich dann einen Whiskey bestellt, bin ich so überrascht das ich mich an meinem Bier verschlucke.Ich musterte die Frau von oben bis unten. An irgendjemand erinnert sie mich, aber ich komm einfach nicht drauf an wen. Gerade überlege ich wie ich sie am besten ansprechen kann, da höre ich sie :"Auf dich meine Liebe" murmeln, ihr läuft eine Träne die Wange herunter. Ich ziehe ein Taschentuch aus meiner Tasche, gehe zu ihr rüber und reiche ihr das. Sie errötet leicht. "Vielen Dank" sagt sie und wischt sich die Träne von der Wange, um danach ihre Augen trocken zu tupfen. Ihre Stimme klingt wahnsinnig sexy und dann dieser akzent. Die muss und will ich näher kennenlernen. Also strecke ich ihr die Hand entgegen. "Ich bin Jack und Sie?"

"Hi ich bin Melody, nett dich kennenzulernen Jack. Du ist doch o.k? " "Ja aber natürlich Melody, was verschlägt dich in diesen Pub?" Der Name ist wirklich sehr passend Melody klingt wie Musik in meinen Ohren. "Ich hab einen mir nahestehenden Menschen verloren, ich muste zum Nachlassgericht und nachdem was ich alles erfahren habe, wollte ich mir einen Drink genehmigen." beantwortet sie meine Frage. "Oh das tut mir sehr Leid, darf ich dich noch auf einen Drink einladen?" Sie nickt und streckt mir ihr leeres Glas entgegen.Ich bestelle ihr noch ein Whiskey und mir einen Kaffee, immerhin hab ich ja noch einen Plan umzusetzen. Eine ganze weile plaudern wir miteinander. Mittlerweile weiß ich das sie Jahre in Kanada gelebt hat. Welchen Menschen sie verloren hat, will sie mir aber nicht erzählen. Ich berichte ihr das ich aus Detroit komme und gerade hier auf Jobsuche.Als ich auf die Uhr sehe trifft mich fast der Schlag. Es ist schon nach 20 Uhr. Ich schreibe ihr noch meine Nummer auf und erkläre ihr das ich noch kurz was wichtiges zu erledigen hätte. Sie soll mich aber unbedingt anrufen.

Zusammen verlassen wir den Pub, sie geht Richtung Hotel und ich eile Richtung Escala.Ich stehe vor dem großen Gebäudekomplex und schaue nochmal hoch. Wer weiß wie es danach aussieht, wenn ich meinen Plan in die Tat umgesetzt habe, denke ich und mein innerer Sadist lacht auf.Ich zucke kurz zusammen als ich sehe das Licht in der Wohnung von Christian angeht, aber genauso schnell ist es auch schon wieder aus. Hab ich mir das nur eingebildet? Naja um auf Nummer Sicher zu gehen warte ich noch kurz, dann mach ich mich auf den Weg in Christians Wohnung. Innerlich schicke ich ein Danke zu Elena, wo auch immer sie jetzt ist. Ob Hölle oder Himmel, egal, dank ihr kann ich unbemerkt rein und raus.

Ich trete aus meinem Versteck heraus, alles ist ruhig und Dunkel. Ich kann mich garnicht richtig auf mein Vorhaben konzentrieren, denn vor meinen Augen sehe ich immer diese Stahlblauen Augen von Melody. Wie sie wohl nackt aussieht, am besten mit leicht roten Striemen auf ihrem Arsch. "Reiß dich zusammen Hyde" schreit mich mein Unterbewusstsein an. Ich öffne die ersten zwei Türen um nach zu sehen ob jemand da ist. Aber alles ist nach wie vor ruhig. Ich rufe nochmal nach meinem kleinen Vögelchen. Doch nichts passiert. Ich meine wenn er hier wäre würde er sich sicher nicht die Chance entgehen lassen, mich anzugreifen. Ich lege gerade die Zeitung in der Küche aus und ziehe dabei genüsslich an meiner Zigarette, als mein Handy mir eine SMS ankündigt. Komm ins Nexus, ich bin so allein Melody. Ich lasse vor Erstaunen die Zigarette aus meinem Mund fallen, sofort fängt das Papier Feuer. Einen Moment bleib ich noch stehen, das Feuer ist so herrlich. Wie es sich ausbreitet. "Ja Grey ich nehme Dir alles" rufe ich . Dann setzt mein Verstand ein. Scheiße hier geht gleich alles in die Luft und so schnell ich kann, renne ich zum Geheimausgang unter der Treppe und nehme die Fluchttreppe nach draußen. Ich komme unten an, da höre ich schon die Sirenen. Ein Taxi hält mit quietschenden Reifen, ich lauf aber einfach los. Von weitem höre ich Fenster klirren. Mein schlechtes Gewissen meldet sich kurz, was wenn doch jemand da war. Doch ich schiebe den Gedanken bei Seite, auf einen Toten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an. Lieber denke ich an die stahlblauen Augen von Melody.

Melody empfängt mich in der Lobby. Zusammen gehen wir in die Hotelbar. Nach ein paar Drinks bin ich sehr gesprächig und ich erzähle ihr von meiner Kindheit und dem ganzen Scheiß den ich erlebt habe. Was dann geschah weiß ich nicht mehr. Ich hab den totalen Filmriss. Ich wache völlig verkatert in einem Hotelbett auf, doch von Melody ist weit und breit keine Spur. Auch die nächsten Tage kann ich sie nicht erreichen. Immer ist das Handy aus. Hab ich mir das alles nur eingebildet? Wer war diese Frau? Diese Frage lässt mich einfach nicht mehr los. 

Mein rettender EngelWhere stories live. Discover now