29 - Endscheidungen

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Mit starrtem Blick sah ich an die Decke, meine Finger suchten kraftlos Halt in meiner Bettdecke.

Eigentlich wollte ich weg von diesem Ort,wollte weg von den Ruinen des Nachbarhauses,wollte weg aus dem Haus,in dem so viel fehlte.

Doch wenn ich ginge,war meine Mom mit ihrer Trauer auf sich gestellt und niemandem außer ihr,wollte ich noch mehr Last aufbinden.

Ich lauschte meinem Atem,konzentriert darauf,nicht noch mehr Tränen zu vergießen.

Doch die salzige Flüssigkeit fand schon wieder den Weg über meine Wangen und ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen, um einen schrillen und verzweifelten Schrei auszustoßen.

Irgendwann schlief ich samt der Sturzbäche an Tränen ein.

Jemand rüttelte mich sanft an der Schulter und ich riss erschrocken die Augen auf.

"Mom?" murmelte ich, als ich in die stumpfen braunen Augen sah.

Ich richtete mich auf,rieb mir die Augen und blinzelte ein paar Mal,dann nickte ich und flüsterte:"Was ist los?"

"Wir werden das Haus verkaufen"

Stille.

Totenstille.

Es war so still,ich meinte sogar den Wasserhahn im Bad nebenan tropfen zu hören.

"Nein" war alles was ich hervor brachte.

"Doch"

"Das kannst du nicht tun"

"Ich kann und werde"

"Wo werden wir leben?"

"Wir werden nach England ziehen"

"Bitte was?! Aber ich... Meine Freunde!" protestierte ich

"Du wirst neue Freunde finden"

"Mom! Warum?!" stammelte ich

"Weil ich hier nichts mehr habe, du bist erwachsen, wirst irgendwann ausziehen,dein Vater ist tot" erklärte sie und stand auf "Übermorgen wird das Haus zum Verkauf freistehen und wir werden nach England fahren. Morgen hast du Zeit zum Packen und Zeit,dich von deinen Freunden zu verabschieden."

Sie stand auf und ging, ich sah fassungslos, wie die Tür ins Schloss fiel

In my Mind [Spencer Hastings Ff] Where stories live. Discover now