Kapitel 8

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Das nächste Mal das ich aufwachte, war endgültig. Geweckt wurde ich von Freds schuldbewusster Stimme. "Mme Pomfrey hat gesagt, sie müsste in ein bis zwei Tagen wach werden und jetzt sind schon zwei ein halb um. Was wenn sie nicht mehr aufwacht? Das ist alles meine Schuld... Wenn sie... wenn sie... Das könnte ich mir niemals verzeihen.", zum Ende wird er immer leiser und man kann die Verzweiflung in seiner Stimme so deutlich heraushören, das es mir fast den Atem raubt. Ich öffne meine Augen einen Spalt und sehe als erstes Fred, der an meinem Bett sitzt und seinen Kopf in seinen Händen vergraben hat. Neben ihm steht George und sieht auf seine Hand, die er auf Freds Schulter gelegt hat. Hermine und Ginny sitzen auf der anderen Seite meines Bettes und wissen offenbar nicht, was sie zu Freds harten Worten sagen sollen. Harry und Ron stehen am Kopfende des Betts und sehen grübelnd zu Boden. "Wow, die traurige Stimmung hier ist ja unerträglich. Allein vom Zusehen wird man ja schon fast depressiv.", sage ich mit kratziger Stimme. "Oh mein Gott, Clary! Ich... Es tut mir so leid! Dieser ganze Streit war so dämlich! Es tut mir so leid!", meldet sich Fred zu Wort. "Oh  Clary! Du hast uns vielleicht nen Schrecken eingejagt!", sagt Hermine und lächelt mich erleichtert an. "Und das schon zum zweiten Mal!", fügt Harry schmunzelnd hinzu. "Tu das ja nie wieder!", sagt Ginny und sieht mich halb ernst, halb scherzend wütend an. "Ernsthaft jetzt, Freds Geheule war ja kaum auszuhalten.", fügt jetzt Ron lachend hinzu. "Nicht Freddie? Aber jetzt ist ja alles wieder gut", ärgert George seinen Bruder mit einer Baby Stimme. Ich hatte sie alle ja echt lieb, aber das war zu viel. Mein Kopf drohte zu explodieren und wenn alle weiterhin gleichzeitig reden würden, würde er das wirklich. Ich atmete hörbar aus und sofort lagen wieder alle Augen auf mir. "Leute es tut mir echt Leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt, aber das war echt nicht geplant. Von daher Sorry. Und Fred, können wir beide vielleicht später noch mal darüber reden?" Er nickte und hatte immer noch diesen komisch schuldbewussten Blick drauf.
Ginny schien zu merken das ich meine Ruhe haben wollte und sie und Hermine schickten alle außer Fred und George raus. Danach umarmten sie mich beide nochmal kurz und verließen dann auch den Krankenflügel. Ich schloss meine Augen aus Erschöpfung, die mich einholte und atmete laut aus. "Guck mal Fred, wir sind Mme zu anstrengend", flüsterte George Fred hörbar zu, aber dieser reagierte nicht, sondern sah mich immer noch besorgt an. Jetzt war George es, der genervt ausatmete. "Ich lass euch dann mal in Ruhe euer was auch immer das war klären.", verabschiedete er sich und ging betont langsam rückwärts aus dem Krankenflügel. Fred musterte mich immer noch diesem besorgten und schuldbewussten Blick und ich griff nach seiner Hand. "Fred bitte sieh mich nicht die ganze Zeit so an." "Sorry", sagt er und sieht zu Boden. So habe ich das nicht gemeint und das weiß er. "Fred, das ist viel mehr meine Schuld als deine.", sage ich mit leiser Stimme. "Das stimmt nicht. Hätte ich nicht so überreagiert, dann wäre das vielleicht gar nicht passiert.", antwortet er gequält. "Du warst nicht der einzige der überreagiert hat. Das das alles passiert ist tut mir genauso leid wie dir.", versuche ich ihn von seiner eigenen Unschuld an der ganzen Sache zu überzeugen. Eine Weile schweigen wir beide und in Fred scheint so etwas wie ein innerer Kampf zu toben. "Jag mir einfach nie wieder so ne Angst ein, Clary. Als du da unten lagst, in dem ganzen Blut, da dachte ich echt du stirbst. Und als ich dann später deinen Rücken gesehen habe... Es tut mir so leid Clary.", sagt er und stockt zwischendurch immer wieder. "Mir auch.", flüstere ich und ziehe ihn in eine Umarmung. Ich bin so froh, dass dieser dumme Streit geklärt ist. Er legt seine Arme um meine Schultern und versucht nicht an meinen Rücken zu kommen, der von einem dicken Verband verdeckt ist. Ich will gar nicht wissen, wie er aussieht. Es werden bestimmt hässliche Narben bleiben. Fred löst sich wieder von mir und sagt lächelnd: "Schlaf dich aus Clary, du willst die schließlich die Blamable blindwütige Bande von Brüllaffen beim Weihnachtsball übermorgen Abend nicht entgehen lassen."
Ich sehe ihn verwirrt an und er sagt einfach nur grinsend: "McGonnagal." Ich lächel nur und schließe dann meine Augen. Meine letzten Gedanken sind, dass Fred sich tatsächlich richtig Sorgen gemacht hat und wie froh ich bin ihn und die anderen zu haben.

Fred und George (ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt