Ich will dass du mich brauchst

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Traurig schaue ich ihm nach und laufe langsam aus dem Bus raus.
,,Ist es das was du wolltest Jonas? Wenn du ihn nicht magst ist das nicht unser Problem, sondern Deins!", schreie ich Jonas nach der, mit seiner Tasche in der Hand, das Gelände verlässt. Er zeigt mir nur den Mittelfinger uns verschwindet in der Dunkelheit.
,,Was soll das alles?", fragt Maxwell mich. Er begleitet mich in den anderen Bus, damit ich meine Sachen holen kann.
,,Ich weiß es nicht Max, ich weiß es einfach nicht", schluchze ich.
So schnell wie möglich packe ich meine Sachen zusammen. Ich muss hier weg und das schnell. Also stürme ich schon fast raus.
,,Warte", ruft John mir nach. Ich laufe weiter. Was soll ich denn jetzt mit ihm reden. Er packt mich an der Schulter. ,,Wohin gehst du jetzt?", fragt er mich.
,,Keine Ahnung. Lass mich gehen John. Ich muss hier weg", forder ich ihn auf.
,,Ruf mich an wenn du angekommen bist, wo auch inmer du hingehst", antwortet er.
Ich nicke und sage: ,,Pass auf Raf auf, Bitte." Er nickt verständnisvoll und lässt mich los.
Ich hole mir ein Taxi und fahre in das nächste Hotel.

Total verheult stehe ich in der Lobby und warte auf mein Zimmer.
,,Ist alles in Ordnung mit ihnen?", fragt mich die Angestellte besorgt.
Mit einem knappen ,,Ja" drehe ich mich von ihr weg.
Mir geht es super. Meine Beziehung ist vorbei und mein guter Freund hasst mich. Es könnte nicht besser sein. Und ich bin komplett alleine.

In meinem Zimmer angekommen lasse ich mich auf das Bett fallen.
Ich entsperre mein Handy und warte. Wird er mich anrufen? Soll ich ihn anrufen? Werden wir irgendwann wieder miteinander reden?
Mit diesen Gedanken weine ich mich in den Schlaf.
Durch ein lautes Klingeln werde ich wach. Ein Blick auf mein Handy zeigt mir, dass John mich anruft.
Schon bin ich hellwach und hebe schnell ab.
,,Luna komm her. Er dreht komplett durch. Er lässt sich nichts von uns sagen. Wenn er weiter so trinkt können wir gleich den Krankenwagen rufen. Er braucht dich", erklärt er mir schnell. ,,Oh mein Gott. Ich bin gleich da. Haltet ihn fest, oder so", antworte ich noch schnell bevor ich los renne.
Als das Taxi anhält schmeiße ich dem Fahrer das Geld hin und renne auf das Gelände.
,,Raf?!", schreie ich.
,,Hier Luna", winkt Maxwell mich nach rechts.
Hektisch schaue ich mich um.
Weit und breit kein Raphael und John sehe ich auch nicht. ,,Da hinten", informiert mich Maxwell.
Ich laufe ich los. Auf einer Bank, am ende des Parkplatzes sichte ich sie dann endlich. Schon von weitem hört man sie rumschreien.
Völlig außer Atmen komme ich bei ihnen an. Um Raf herum liegen Tütchen mit Gras, viele Flaschen und Zigarettenpackungen. Als er mich entdeckt möchte er abhauen, aber weil er so besoffen ist kann er kaum stehen, geschweige denn laufen. John schafft es noch ihn festzuhalten, bevor er umfällt.
,,Was willst du hier? Solltest du nicht bei Jonas sein?", fragt Raf mich. Mir kommt eine heftige Alkoholfahne entgegen. Seine Frage tut weh.
,,Hör mir zu und setzt dich bitte hin, du kannst ja kaum stehen", bitte ich ihn. Er betrachtet mich kurz und setzt sich dann doch wieder auf die Bank. ,,Was?!", schreit er. Ich zucke kurz zusammen.
,,Jonas hat mich geküsst, ja. Aber Ich wollte das nie! Wir hatten beide schon zu viel getrunken und ich habe versucht ihn von mir wegzustoßen. Glaub mir das, ich liebe nur dich!", erzähle ich. Immrr wieder muss ich meine Tränen wegwischen. ,,Wieso hat er dann gesagt, dass du es auch wolltest", will er wissen. ,,Weil er ein Idiot ist. Er hat irgendwas gegen dich, oder uns. Keine Ahnung. Ich kenne ich schon lange und er war noch nie so", mache ich ihm klar. Doch dann werde ich unterbrochen, weil er sich übergeben muss. Ich kann grade noch rechtzeitig meine Füße wegziehen. Ihn so zusehen macht mich traurig.
Behutsam lege ich meine Hand auf seinen Rücken und nehme ihm die Flasche aus der Hand. ,,Geh weg. Du sollst mich nicht so sehen Luna", versucht er mich wegzuscheuchen. ,,Nein, ich werde nicht gehen. Ich bin für dich da", mache ich ihm klar. Er übergibt sich erneut. Ich krame eine Packung Taschentücher aus meiner Tasche und reihe sie ihm. Als es ihm etwas besser geht ziehe ich ihn etwas auf die Seite. Er muss ja nicht genau neben seinem Erbrochenen sitzten. Ich hocke mich vor ihm und schaue in sein Gesicht. Er sieht total fertig aus.
John hat uns schon längst verlassen. Ich versuche ihm in die Augen zusehen, doch er schaut immer beschämt weg. ,,Raphael Ragucci, schau mich an", sage ich und halte seine Hand. Wow ich habe ihm noch nie mit seinen vollständigen Namen angesprochen. Langsam wird er lockerer und schaut mich endlich an. ,,Versprech mir eins", setzt er an. ,,Das zwischen die und Jonas war einmalig und es kam nicht von dir aus", führt er fort.
,,Wie gesagt, ich wollte das nie. Da waren auch absolut keine Gefühle. Ich habe dich und ich will niemand anderen", mache ich ihm klar. Ein kleines Lächeln huscht auf seine Lippen. Er will aufstehen, doch er scheitert und fällt wieder zurück auf die Bank. ,,Hey, hey schön sitzen bleiben. Komm ich stütze dich bis zum Bus und dann bekommst erst mal Wasser", helfe ich ihm. Langsam kommen wir dem Bus näher, wo John schon wartet. Er reicht ihm ein Wasser und ein Handtuch. ,,Ich glaube er sollte lieber mir ins Hotel", sage ich den Jungs. ,,Bevor er den Bus vollkotzt, gerne", lacht Maxwell.
Vorsichtig bringen John und ich Raf nach vorne zum Taxi.
Der Fahrer ist nicht so glücklich über den Alkoholgestank, aber mir ist grade alles egal. Im Hotelzimmer angekommen legt er sich sofort ins Bett. Was war das bitte für eine Nacht?
,,Ist dir noch schlecht", frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf und zieht die Decke über sich.
Wortlos lege ich mich neben ihn und streichel sanft seinen Kopf. Schnell schläft er tief und fest. Doch ich bleibe wach und behalte ihn etwas im Auge, falls ihm nochmal schlecht wird. Irgendwann schlafe auch ich ein.

Durch die Sonnenstrahlen werde ich geweckt. Raf liegt legen mir und schnarcht vor sich hin.
Wieder fange ich an seinen Kopf zustreicheln. Als ich aufhöre murmelt er: ,, Nein mach weiter."
Sofort muss ich lachen und frage: ,, Wie geht's dir?" Er hält sich den Kopf und antwortet: ,,Den Umständen entsprechend."
Ich springe auf und bringe ihm eine Kopfschmerztablette und eine Wasserflasche. ,,Danke Luna. Und es tut mir leid. Wie konnte ich nur denken du hättest ihn geküsst. Und wie konnte ich gestern Nacht so übertreiben mit dem Trinken..", entschuldt er sich doch ich unterbreche ihn: ,,Pscht, lass das Thema. Das ist alles nie passiert."
Er sieht mich glücklich an und auch mir fällt ein Stein vom Herzen.
,,Jetzt musst du aber dringend duschen gehen", schmunzel ich. Er steht mürrisch auf, zieht mich mit ins Bad und küsst mich.

Doch noch ein Happy End für die Beiden. Wie findet ihr eigentlich  Raf's neues Album?
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag 😊

Das sind Jungs von der Straße, die machen kein' SpaßWhere stories live. Discover now