Kapitel 6

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You've got a pretty, kinda dirty face - https://www.youtube.com/watch?v=wjHgiSx0RNQ (The1975 -Robbers)

Marie trug ein mintfarbenes, knielanges Kleid und darüber einen weißen Blazer. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Dutt hochgesteckt und hier und da ein paar Strähnen herausgezupft. Ihr Frühstück bestand aus einem Croissant und einem Cafe Mocha, sonst nichts. Sie hatte ihren türkisen Kalender neben sich auf den Tisch gelegt und klopfte mit dem Stift, den sie in der linken Hand hielt auf das Papier, während sie einen Schluck aus ihrer Tasse trank. Als sie die Tasse wieder abstellte, strahlte sie uns an, "Ich wollte euch sowieso mal einladen," sie zwinkerte, "ihr seid ja so ein entzückendes Paar!"

Harry lächelte nur und ich fühlte mich etwas verloren. Wieso war ich nicht taff genug die Konversation zu übernehmen und auf irgendetwas irrelevantes abzulenken, wie zum Beispiel Fußball oder Johnny Depps Beziehung mit dieser wahnsinnig jungen Schauspielerin? Ein wenig eingeschüchtert zwang ich mir ebenfalls ein Lächeln auf und meinte, "Dann hat das ja jetzt geklappt, ohne dass du dich durch Harrys Terminkalender kämpfen musstest."

Sie lachte. Laut und etwas schrill und prompt hatte ich das Gefühl, dass alle zu unserem Tisch starren würden. Harry biss genüsslich in seine Quarktasche und   rollte mit den Augen. "So schlimm ist es nicht," nuschelte er mit vollem Mund. 

"Ich bitte dich," Marie streckte ihre Hand über den ganzen Tisch und legte sie auf Harrys Hand, "bei einem Weltstar wie dir! Wann geht denn die nächste Tour los?" 

Ich schaltete instinktiv ab. Ich war es bereits gewöhnt, stumm neben Harry sitzen zu müssen während er über sämtliche Dinge ausgefragt wurde. Nicht, dass ich gerne an seiner Stelle sein würde, ich hasste Fragen. Aber es gab mir das Gefühl, einfach nur sein Accessoir zu sein, wie eine Handtasche oder ein Hut. Währen Marie ihn weiterhin löcherte und wahrscheinlich, weil sie gar nicht mehr anders konnte, in ihrem Hinterkopf sämtliche Notizen für einen Bericht über Harry machte, wanderte mein Blick auf Calum. Er saß ebenfalls still da, seine Hände auf dem Schoß gefaltet und den Blick auf Marie geheftet. Jedoch konnte ich nicht ganz feststellen, ob er von ihr beeindruckt war oder ob es ihn langweilte. An den Muskeln, die sich um seinen Kiefer deutlich abzeichneten konnte ich zumindest feststellen, dass er die Zähne aufeinander biss. 

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass, unabhängig von der Anzahl an Stimmen und der Lautstärke in der sie Sprachen, das Gehör so programmiert war, dass es immer den Klang des eignen Namens wahrnahm, egal wie weit die Stimme entfernt war und ob man sich vorher bereits auf sie konzentriert hatte. Deshalb zuckte ich nicht wenig zusammen, als Harrys Stimme mich plötzlich aus den Gedanken riss, "Diamond?" 

"Hm?" 

"Harry möchte uns in der Redaktion besuchen," klärte Marie mich eifrig auf. 

"Möchte er das?" ich sah Harry von der Seite an. Er lächelte.

"Also ich würde mich sehr freuen," Marie schnappte sich ihren Kalender und wider meiner Erwartung, dass sie sofort einen Termin mit ihm vereinbaren wollte, packte sie ihn in ihre zartrosa Celine Tasche und stand auf, "ich muss dann auch weiter. Es war eine super Überraschung euch hier zu treffen. Calum?" 

Calum erhob sich und lächelte uns zu. Mit einem Handschlag verabschiedete er sich von Harry und als er seine Hand auf meine Schulter legte und sich ein wenig zu mir herunter beugte, sagte er, "Das Essen hier schmeckt echt lecker, du solltest es wirklich probieren." 

Ein wenig verwirrt drehte ich mich zu ihm um, doch er und Marie waren schon auf dem Weg nach draußen. 

"Wo er recht hat," meinte Harry und legte eine Hand auf meine Wange, "Du hast dein Essen nicht angerührt. Ist alles okay?"

Standing in the Light of Your Shadow (Fortsetzung Nobody Compares to Mo - 1D FF)Where stories live. Discover now