Kapitel 10

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Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauchen entfalten sich die Seelen.

~Marie Freiraum von Ebner-Eschenbach

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Unvergleichbarer Schmerz rast durch meinen Körper. Lässt ihn erbeben, und meine Beine nachgeben.

Allerdings falle ich nicht, denn Theos Arm hält mich der entsetzlichen Qual entgegen, indem er ihn um meinen Bauch schlingt.

Es gibt kein Entkommen von dieser Situation.

Tränen lösen sich aus meinen Augen, prallen auf dem Boden und zerspringen, bevor sie Unerkennbar sind.

Mein Schluchzen wird durch erschreckende Laute erlöst.

Mein Herz hämmert beschleunigt, während Panik durch die verletzten Nerven ausgelöst wird.

Ich weiß irgendwann wird der Schmerz vergehen, aber werde ich bis dahin noch leben?

Meine Hoffnung stirbt mit jeder Sekunde die vergeht ab, das Brennen an meinem Hals wird stärker, die Luftzufuhr wird jede Sekunde schwächer.

Und doch ist es nur ein kleiner Augenblick.

Denn sofort knallen Cole's Handschellen, gegen den Kopf des Beamten. Seine Fäusten ballen sich, seine Augen leuchten mich rot an, aber die Sorge und der wütende Ausdruck bleibt in seiner Miene.

Dean windet sich aus dem starken Griff des Gesetzgebers, erwürgt ihn mit der Kette der Handschellen und schleudert ihn in hohen Bogen - aus dieser Situation-, aus der näheren Umgebung.

Theo versteift sich hinter mir, wahrscheinlich aus Angst, was die beiden mit ihn machen würden, wenn sie ihn in ihren Griffe bekommen.

»Du hast beide Schweine gefickt.« Ein widerliches Würgen kommt aus ihm. »Zum Glück hab ich dich nicht gebumst. Du widerst mich an.«

Seine Worte zerfallen in meinem Kopf, als ein drohendes Knurren als Reaktion seiner Sätze ertönt.

Ich kann das Knurren nicht zuordnen, denn ich fühle mich so schlapp.

So extrem Müde.

Ich kann nur zusehen wie beide auf mich zu rennen.

Beide, mit vor Sorge eingezogenen Augenbrauen.

Und dann pralle ich auf dem Boden auf, spüre durch die Betäubung des Schmerzes keine weitere Wahrnehmung.

Sehe nur, dass dunkelrote Blut das in alle Richtungen zerspringt.

Mein Körper zwingt mich die Augen zu schließen, und die Schwärze umgibt mich.

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Gedämpft nehme ich schnelle Schritte wahr. »Sie wird sterben!«, eine verzweifelte Stimme.

»Nein. Wird sie nicht!«, hält jemand dagegen. Diese Stimme spiegelt, zweifellos Sorge aus. »Nicht wenn wir...«

»Ich weiß.« Unterbricht jemand die nächsten Wörter.

Ein Körper nährt sich mir zitternd, der nächste Schmerz sucht mich Heim, denn scharfe Zähne schneiden in meine zarte Haut.

Aber ich bin zu Schwach, um ein Lebenszeichen, wie einen Schrei auszustoßen. Geschweige denn mich auf irgendeiner Weise zu wehr'n.

The MonsterWhere stories live. Discover now