Kapitel 11

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Als Erinnerung:

Dean: braune, fast schwarze Augen und blondes Haar.
(Seit Anfang an dabei.)

Cole: blaue Augen und blondes Haar.
(Seit
Kapitel 8 dabei.)

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Wenn sich jemand aus Deinem Leben verabschiedet, dann hat er seinen Grund. Du musst das nicht immer verstehen. Akzeptieren reicht schon.

-Seibold, Klaus

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Dean marschiert strikt auf Cole zu, packte ihn am Kragen und reißt ihn in die Luft, wo er ihn dann festhält. »Was verheimlichst du mir?«

In seiner Miene spielt sich einen Ausdruck des Misstrauens ab, darauf deuten die zusammengezogene Augenbrauen und sein angespannter Kiefer hin. »Was spielt ihr mir vor?«, feixt er.

»Ich hab keine Ahnung, was du meinst, Bruder.« Cole hebt beschwichtigend seine Hände, und zieht fragend die Augenbrauen zusammen. Gespielt.

»Meinst du, ich sehe es nicht? Es ist kaum zu übersehen!« Dean stößt seinen Bruder angewidert von sich, fährt sich verzweifelt durch sein dichtes goldenes Haar, bevor er daran zieht. »Wie du sie ansiehst,... sie anlächelst... mit ihr sprichst.«

Er hält inne, lässt seine Hände sinken und schaut auf sie hinab. »Als wäre sie deine Geliebte. Als hättest du Gefühle für sie entwickelt. Nur ist sie nicht eine vorübergehende Liebe für dich. Sie ist die eine. Sie ist die Einzige. Die Einzige wahre Liebe für dich... Ist es so?«, flüstert er, seine Stimme so verzweifelt.

Cole nickt, zögernd.

»Bitte, ich will es hören... ich muss es hören.« Haucht Dean, denn seine Stimme geht unter vor Verzweiflung und Schmerz.

Cole blickt seinen Bruder ruhig an. »Ja, verdammt. Ja, es ist so«, sagt er, bevor ein reuevolles Lächeln sich auf seine Lippen stielt. »Ich habe mich in sie verliebt, als ich sie das erste Mal sah. Ich liebe sie, seitdem. Und es tut mir leid.«

Er und ich wissen, dass er weiterhin verschweigt, dass ich seine Mate bin.

Cole ballt die Hände vor Schmerz, aber Wut vertreibt seinen Schmerz. »Wie kannst du es wagen, dich in sie zu verlieben? In die Mate deines eigenen Bruders.« Er verzieht das Gesicht vor Ekel.

Jetzt bricht es aus ihm, die ganze aufgestaute Wut. »Es ist vorbei, Dean. Keine Frau sollte zwischen uns stehen, dass habe ich eingesehen. Du bist mein Bruder und nichts, gar nichts, kann dies ändern, was wir haben.« Mit diesen Worten, wendet er sich an mich, seine Augen vor Schmerz geweitet, seine Stimme ein trauriges Flüstern. »Es tut mir leid.«

»Was soll das heißen?«, frage ich.

Dean lacht kurz auf, hart und laut, zeigt er seine Belustigung. »Soll ich jetzt dankbar sein?«

»Nein.« Damit verlässt Cole den Raum.

Erst stehe ich nur da, beobachte wie Dean sich auf den Sessel vor dem Fernseher bequem macht, dann renne ich Cole nach.

Stürme Treppen runter, öffne verschiedene Türe und lasse sie zugleich zufallen, bevor ich ihn über den Vorhof des Hauses laufen sehe.

Eine schwarz, gekleidete Gestalt, die über weißen Schnee läuft mit hängenden Schultern. »Cole!«, schreie ich, aber er hört mich nicht. »Cole!«, kreische ich wieder und umfasse seinen Arm, als ich ihn erreiche.

»Wo gehst du hin?«, flüstere ich, als ich in seine glasigen Augen blicke.
Er schüttelt kaum merklich, betrübt den Kopf.

»Du verlässt mich nicht, oder?«, frage ich, ängstlich und unsicher.

Er würde es nicht tun, oder?

Ich bin seine Mate, wir sind Verbunden, wir fühlen uns zu einander verbunden, da kann er mich nicht verlassen, oder?

Seine Arme schlingen sich um mich, halten mich fest, anstatt mir zu antworten. Und da war mir noch nicht klar, dass dies das letzte Mal sein würde.

»Ich muss gehen«, sagt er.

Ich wünschte, er hätte dies nicht gesagt, sondern 'Ich würde immer zu dir zurückkommen', um diese Verzweiflung in meiner Brust zu lindern. Oder den Schmerz, die Sorge um ihn. Irgendwas.

»Du musst verstehen, ich kann nicht so weitermachen, wir können so nicht weitermachen«, fährt er fort. »Und deswegen halte ich es für das Beste, wenn wir uns trennen...«

Energisch verzweifelnd schüttele ich meine Kopf, während Strähnen in mein blasses Gesicht peitschen.

Ich kann das nicht wahrhaben, ich muss es mir eingebildet haben, dass er mich verlassen will. Dass er versucht, es mir weis zu machen.

Diese verletztenden Wörter, ähneln einen Dolch, der sich immer wieder in meinen Herz bohrt, so muss es sein.

»Ich kann so nicht leben«, gesteht er. »Sag mir, wie ich so leben soll?«

»Ich weiß es nicht...«, ich trete einen Schritt zurück, um in sein wunderschönes Gesicht zu blicken, schlinge meine Arme um meinen zitternden Körper. Ich schließe die Augen, aber ich muss es mir eingestehen, er hat recht.

Zwischen uns steht zu viel, um unser Glück in uns finden zu können.

Allem voran die Geheimnisse, die irgendwann auffliegen werden, zwar nicht jetzt, aber irgendwann sind wir gezwungen, es ihm zu sagen.

Und er. Er wird immer zwischen uns stehen.

»Wirst du mich vergessen?«, frage ich, denn wenn er sein Glück finden möchte, muss er mich vergessen und das treibt Tränen in meine Augen.

»Du bist meine Mate...« Flüstert Cole und der Schmerz, der in seine Augen tritt, raubt mir den Atem. Und seine, will er sagen, aber er kann nicht.

»Ich könnte dich nie vergessen. Ich werde dich immer vermissen, egal was ich tun würde, ich könnte es nicht lindern. Niemand könnte diese Leere füllen, die du in mir hinterlässt«, murmelt er.

Ein letztes Mal, platziert er einen Kuss auf meinen Kopf und schaut mich fragend an. »Ich liebe dich, hörst du, vergiss es nicht. Wirst du mich vermissen, wenn ich gehe?«

Ich schaue direkt in seine Augen, als eine Träne mir entweicht. »Ja«, hauche ich.

Er lächelt traurig, küsst die entwichene Träne weg, und hält zögernd inne.
»Goodbye, mein Leben«, kommt es schließlich stockend aus ihm.

Und ich halte ihn nicht zurück, als er sich abwendet und aus meinem Leben tritt. Stehe still da, während Tränen meine Wangen hinab rinnen.

Ich würde ihm so gerne hinterher rennen, ihn anschreien, ihn weis machen, dass er mich nicht verlassen kann, aber es wäre egoistisch.
Er muss gehen, um sein Glück zu finden.

Um eine schöne Frau zu finden, Kinder mit ihr zu gründen, und sich irgendwo mit seiner Familie  niederzulassen.

Auch wenn mich dieser Gedanke umbringt, es wäre das Beste was ihm passieren könnte.

Und als ich ihn aus der Sicht verliere, und trotzdem weiter versuche, ihn auszumachen, nur noch einmal zu sehen, wird mir klar, dass ich ihn liebe.

-🌀-

Tut mir unendlich Leid fürs Warten, aber als Entschädigung habe ich eine Überraschung die Morgen in Kraft tritt.

Solange schwelgt in euren schönsten Erinnerung, bevor ihr das Jahr 2017 verabschiedet, - wenn auch mit Arsch tritt ;) - und begrüßt herzlich das Jahr 2018!

EINEN GUTEN RUTSCH!!!
&
JEDE MENGE GLÜCK IN ALLEM,
wünsche ich dir.


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The MonsterWhere stories live. Discover now