1. Kapitel

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Anmerkung:
Ich bin mir über den 'Rechtschreibfehler', dass man 'als' anstatt 'wie' sagt und lediglichen anderen Rechtschreibfehler in dieser Geschichte bewusst. Die Geschichte habe ich vor zwei Jahren geschrieben (geschrieben nicht hochgeladen!!) und habe es mittlerweile gelernt! Dennoch werde ich deswegen nicht die komplette Geschichte bearbeiten. Also bitte ich euch, es mir nicht ständig zu sagen, als wüsste ich es nach dem 10. Kommentar nicht. Danke.
Btw. Das mit dem 'als' und 'wie' ist zwar ein Grammatikfehler, dennoch ist es in der Umgangssprache völlig normal und korrekt. Viele Erwachsene heutzutage und auch Personen die in der Öffentlichkeit stehen benutzen 'wie' und es stört auch Niemanden.
Also seid nicht so pingelig😉

Andernfalls, viel Spaß beim Lesen!
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Vom ersten Tag an, als ich wieder nach dem Krieg durch die dunklen Gänge Hogwarts schritt, hörte ich ihr Geflüster.

Draco Malfoy, der Verräter. Wie konnte ich es nur wagen, hierher zurückzukehren?
Ich, ein Todesser.

Ich wurde unsichtbar und gleichzeitig zum Mittelpunkt aller Gespräche. Niemand wagte es mehr mit mir zu sprechen, doch alle redeten über mich.
Vielleicht hätte ich es den meisten anderen Slytherin gleich tun und nicht wieder nach Hogwarts kommen sollen. Pansy fragte ab und zu einmal, wie es mir ging, doch auch sie schien wegen der vergangenen Ereignisse Abstand halten zu wollen. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Während der Schlacht hatte ich sie einfach zurückgelassen, allerdings war es mir ziemlich egal, dass sie nun nicht mehr so aufdringlich war wie die Schuljahre zuvor.

Mittlerweile war die erste Schulwoche vorüber und ich wusste jetzt schon, dass all das nur schlimmer werden würde.
Nachdem der Krieg vorbei war, standen erstmal so eine Art Zwangsferien an. Die gingen so lange bis sie normalerweise enden würden (1. September), fingen nur zu früh an.
Sie haben das Schloss weitgehend wieder hergestellt. Es gibt immer noch einige Teile des Schlosses die noch kaputt sind, aber das sind hauptsächlich Orte die wir normalerweise nicht betreten. Außer wenn Schüler heimlich umher irren. Das wurde jedoch nun viel extremer verboten, da sich Schüler verletzen könnten, wenn sie sich bei den kaputten Baustücken aufhalten.
Aber die wichtigen Räume, die täglich im Einsatz sind, sind alle schon fertig.
Zwar ist das Schloss fast rekonstruiert, aber das heilt die Wunden nun auch nicht.
Dumbledore ist zwar nun schon etwas länger Tod und Professor McGonagall ist die Schulleiterin, jedoch hängt es manchen immernoch nach.
Andere gaben mir seit Anfang an die Schuld daran. Im Prinzip bin ich ja auch Schuld.
Ich mache einfach alles falsch, kaputt und zerstöre die Hoffnung vieler Menschen.
Ich bin einfach gebrochen seit dieser ganzen Sache.

Schnell versuchte ich meinen Kopf von den ganzen schlechten Gedanken zu befreien als die Schulglocke läutete.

"Verräter!" schrie plötzlich ein Ravenclaw, der mir auf dem Weg zum Klassenzimmer den Weg kreuzte.
"Es sind so viele gestorben!" ich kniff meine Augen zusammen und versuchte schneller zum Zimmer zu kommen. Ein Lehrer würde das schon stoppen.
Doch der Junge kam mit seinem Freund schneller nach, packte mich und drehte mich schubsend um.
"Verdammter Todesser!" zischte er und schon spürte ich seine Faust in meinem Gesicht. Ein stechender Schmerz traf mein rechtes Auge und ich taumelte zurück. Ich wartete schon auf den nächsten Schlag und behielt deswegen die Hände vorm Gesicht, aber der anderer Schüler hielt den Jungen zurück und sie verschwanden. Mir wurde schwindelig, weshalb ich mich in eine Fensternische setzte.
Mein Auge pochte und schmerzte. Vorsichtig fasst ich drumherum und spürte das Blut an meiner Augenbraue. Seufzend lehnte ich mich an das kalte Glas.

Ich hätte nicht wieder herkommen sollen.
Wie kam ich auch auf so eine Idee?
Ach ja, ich habe kein Zuhause.

Tatsächlich ist Hogwarts der einzige Platz, wo ich hin konnte. Selbst meine Eltern hatten mich verstoßen, da ich zu schwach war, meinten sie, und wegen meiner Sexualität.
Sie hatten Recht, ich war schwach und zu gebrauchen war ich auch zu Nichts.
Und dass sie so außer sich reagieren, da ich auf das gleiche Geschlecht stehe war auch irgendwie klar.

Seufzend fuhr ich mir durchs Gesicht. Wenn ich jetzt nicht zum Unterricht müsste, würde ich zu den Waschräumen gehen oder in den verlassenen Gang. Das waren die Orte wo ich mich sehr oft aufhielt. Oder auch oben im Kirchturm. Einfach Orte wo ich alleine sein kann. Naja, alleine bin ich sowieso überall, keiner möchte ja mehr etwas mit mir zu tun haben.

Damit ich nicht allzu spät komme, stand ich auf und lief durch die Gänge Richtung Klassensaal.
Wir hatten Verteidigung gegen die dunkeln Künste. Früher mochte ich es; ich konnte neue Sprüche lernen und fühlte mich angesprochen, als es 'dunkle Künste' hieß.
Nun aber hasste ich es. So gut wie jeden Spruch den wir lernten, war, um sich von einen der Sprüche, die ich erlernte und kannte, zu wehren. Was ja auch irgendwie logisch ist, nur bekam ich immer mehr das Gefühl das es dann gegen mich selbst war und nicht gegen dunkle Künste. Ich fühlte mich wie ein Symbol..

Ich konnte sowieso so gut wie jeden Zauberspruch der schwarzen Magie, weswegen es mir einfach schwer fiel, die der weißen Magie zu lernen. Auch wenn ich mich anstrengte.
Deswegen mochte ich das Fach mittlerweile garnicht mehr. Es kränkte mich einfach.

Dort angekommen wo ich hin sollte, öffnete ich die große Tür. Sofort sah mich die ganzen Klasse an.
Ich war zu spät gekommen.
Normalerweise bestraft man denjenigen mit Nachsitzen, aber Professor Panghorn sah wie öfter schon mal darüber hinweg.
Sie war neu dieses Jahr gekommen, wie die Hälfte der Lehrer.

Also lief ich stumm zu meinem Einzeltisch und setzte mich.
Mein Blick war nach unten gerichtet, worauf ich sofort die Einritzungen in meinem Tisch erkannte.
'Fuck you Malfoy'

Ich kniff meine Augen zusammen und seufzte.
Damals hätte ich einfach darüber gelacht oder demjenigen einfach eine rein gehauen der das war, aber heute verletzt es mich einfach. Es geht mir alles zu nah. Viel zu nah.
Man erkennt mich garnicht wieder. Mein damaliges Ich und mein heutiges sind zwei verschiedene Personen, würde man denken.
Aber nein, damals noch grün hinter den Ohren und frech und heute gebrochen und schwach, einfach nur weil ich keine Chance hatte. Keine Wahl.

Ich schaute hoch und durch die Bänken der anderen Schüler. Ich versuchte somit jemanden zu erhaschen, dessen Blick auf mich gerichtet war um eventuell herauszufinden wie ich reagiere.
Aber nichts, niemand. Keiner sah mich an, als würde ich nicht existieren.
Ich wollte gerade wieder wegschauen, als sich mein Blick bei Harry festhagte.
Er hat genauso wie Hermine und Ron das Jahr wiederholt, da sie auch fast nicht anwesend waren.
Sie werden vergöttert, vor allem Harry.
Natürlich, er hat den dunklen Lord gestürzt. Ihn besiegt. Die Zauberwelt beschützt, bewahrt. Jeder vergöttert ihn, zurecht.
Er hat so viel geleistet, einen schweren Weg gehabt und steht zurecht da wo er jetzt ist.
Ich bin nicht länger eifersüchtig auf ihn, ich finde es schön wie Bodenständig er doch ist. Seine Familie und seine Freunde sind alles für ihn und er hat sie beschützt, egal was ist. Und ich schäme mich einfach für mich. Ich habe zwar auch alles für meine Familie getan, aber dabei so viel zerstört. Jeden verraten, nur um meinem Vater ein guter Sohn zu sein.
Andererseits hatte ich keine andere Wahl, aber hinter sowas verstecke ich mich nicht. Ich hätte viel anders machen können, dann hätte ich zwar einen schwierigeren Weg gehabt, aber wäre nun glücklicher. Zumindest stelle ich es mir so vor.
Aber hinterher ist man immer schlauer und ändern kann man es dann nicht.
Ich habe schlechtes verdient.

Doch selbst Harry ist nicht irgendwie fies zu mir. Er war zwar nie der Mensch für so etwas und nachtragend war er auch noch nie, aber trotzdem erwarte ich eine abfällige Haltung, was ich voll und ganz verstehen könnte. Aber nein. Sogar in der Hinsicht ist er besser wie ich.
Er hat sogar dafür gesorgt, dass meine Eltern nicht nach Ascaban müssen, so wie alle anderen Todesser.
Er ist einfach ein guter Mensch.

Ich schaute einfach weg und nach vorne zu Professor Panghorn. Ich sollte mich mal wenigstens ein bisschen auf deb Unterricht konzentrieren.

"So Schüler...

Scars I never forget | DrarryWhere stories live. Discover now