18. Kapitel

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-Paar Tage später-

Mir geht es schon die ganzen Tage komisch. Einerseits verbringen ich viel Zeit mit Harry, ich fühle mich wohl und genieße das, aber danach, wenn er weg ist, geht es mir wieder so komisch, weil ich mit meinen Gefühlen einfach nicht richtig im Klaren bin.
Also..ich weiß..dass meine Gefühle so weit sind, dass ich davon sprechen kann mich in ihn verliebt zu haben.
Natürlich, nachdem was er alles für mich getan hat und attraktiv fand ich ihn schon immer. Es passt einfach...
Aber andererseits weiß ich nicht wie stark sie sind und ob ich sie noch kontrollieren kann.
Wenn ich bei ihm bin, möchte ich einfach nur noch umarmen oder mit ihm kuscheln, seine Wärme spüren und gezeigt bekommen, dass er das genauso will. Ich hab mich schon erwischt wo ich mir nichts anderes gewünscht habe, wie ihn in diesem Moment zu küssen.

Zwar will ich nicht abstreiten, dass Berührungen stattfanden, denn das tat es, oft haben wir den Kopf an den anderen gelegt oder ich war an seiner Brust angelehnt und er hatte seinen Arm um mich, aber trotzdem weiß ich nicht was Sache ist und das verunsichert mich.

Ich seufzte.
Was soll ich tun? Ich kann doch nichts an der Sache ändern..
Ich versuchte wie so oft es einfach zu verdrängen und mich einfach auf mein Buch zu konzentrieren. Ich war in der Bibliothek.

Aber dann traten zwei Personen ein und ich wurde ungewollt Zeuge eines Gesprächs, dass ich lieber nicht hören wollte.
"Harry..es tut mir leid, wirklich. Ich reagiere immer so über, dabei weiß ich genau, dass zwischen dir und Draco nichts ist, aber es verunsichert mich eben...aber ich weiß genau, dasss ihr dir vertrauen kann" Ginny stand nahe an Harry, beide konnte ich aus sicherer Entfernung beobachten und keiner von ihnen wusste, dass ich da war. Die Bibliothek war ja eigentlich leer.
"Ähm..ja..und..das heißt?" fragte Harry verwirrt. Ginny legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich.
Meine Brust schmerzte, es tat weh das zu sehen.
"Ich will dass du mir verzeihst, bitte. Harry ich liebe dich doch, bitte verzeihe mir"
Bitte Harry, bitte tuhs nicht. Tuh mir das nicht an.

"Äh..ähm..klar.. Ich..liebe dich ja auch und ich hasse Streit"
Tränen liefen an meiner Wange herunter.
Das kann doch nicht wahr sein.
Fühlte er denn garnichts?? Nichts!? Ist das wirklich alles normal gewesen für ihn? Diese Zärtlichkeiten?
Merkte er denn garnicht, dass er mir Hoffnungen machte? Dass er Gefühle weckte?
Ist es ihm so egal??

Ich schnappte meine Sachen und rannte so raus, sodass sie mich aber nicht hörten.
Ich wollte mir jetzt nicht antun wie sie miteinander rummachen. Es würde mich zerstören.

-
-Harrys Sicht-

Ich suchte Draco schon den ganzen Tag. Ich bekam schon Panik dass wieder etwas passiert ist, wo Draco traurig macht.
Wieso meldet er sich nicht? Ist was passiert?? Wieso finde ich ihn nicht verdammt!

Ich weiß garnicht wieso ich mich so aufrege, ich mache mir halt einfach unglaublich große Sorgen um ihn, wenn er nur kurz mal weg ist.
Ich würde am liebsten durchgehend bei ihm sein. Ihn immer bei mir haben, in meinen Armen.
Er schwirrt doch durchgehend durch meinen Kopf, wie kann ich nicht an ihn denken oder das Verlangen zu ihm haben?

Verdammter Mist..
Mir jetzt egal, ich muss ihn finden.

Ich nahm die Karte des Rumtreibers heraus und schaute wo sich Draco aufhielt.

Ich hätte das Schloss ruhig noch weiter durchsuchen können, dort war er nicht.
Er war im Wald, aber nicht in der Nähe wo Belezars Stall war, sondern bei einem Art See.
Was macht er denn dort? Wenigstens weiß ich wo er ist.

Ich schloss die Karte und machte mich auf den Weg dorthin.
Ich musste ihn sehen.

Tatsächlich, dort saß er. Zwar noch in einer guten Entfernung weg von dem See selber, aber er saß auf dem Boden und starrte aufs Wasser.
Ich trat näher zu ihm.

"Draco?" fragte ich leise und setzte mich neben ihn.
Er reagierte nicht, aber da erkannte ich auch, dass er weinte.
"Draco..? W-Wieso weinst du?" ich wollte ihn in den Arm nehmen, aber er drückte mich weg.
"Harry lass.."

-Dracos Sicht-

Ich ertrage dass einfach nicht. Er macht wieder mit Ginny rum, aber jetzt will er wieder kuscheln und trösten und nein das kann ich einfach nicht!
Ich muss die ganze Zeit an die Szene in der Bibliothek denken..

"Ähm..tut mir leid? Draco was ist, sonst..sonst bist du doch auch nicht so.." fragte er und ich konnte sein schlechtes Gefühl bis hier spüren. Wie weh es ihm tat, dass ich ihn wegdrückte.
Antworten tat ich ihm aber trotzdem nicht.

"Draco..bitte..was hab ich getan..?" ihn so zu sehen, kann ich nicht. Sowas halte ich nicht länger aus.
Dann muss ich eben unsere Freundschaft aufs Spiel setzen, aber ich kann das nicht länger verdrängen.

"Harry...ich..glaube das mit unserer Freundschaft..geht nicht länger" brachte ich schwer raus. Diese Worten brannten in meinem Hals und ließen mich schwer schlucken.

Harry sog scharf die Luft ein.
"Was? Wieso?? Wir..hä..ich versteh das nicht, wieso soll das nicht gehen? Es ging die ganze Zeit!" ich hörte Verzweiflung aus seiner Stimme.
Ich atmete tief ein und aus und schaute aufs Wasser.
"Harry es liegt nicht an dir.."
"Dieser scheiß Satz stimmt einfach nie!"
"Diesmal schon.."
"Draco kannst du mal bitte mit mir reden! Was ist los!?" er rüttelte an mir, worauf ich ihn ansehen musste. Er hatte Tränen in den Augen, was mir zwar weh tat, aber das was ich vorhin sehen musste tat mir viel mehr weh.

"Harry..man...ich..ich..hab Gefühle für dich entwickelt.. Du warst immer so für mich da, hast mir geholfen und in Momenten wo ich am Boden war, mir aufgeholfen. Du hast mir gezeigt, dass ich doch etwas Wert bin und immer wenn ich mit dir bin, bekomme ich das Gefühl etwas tolles zu sein..." ich strich mir meine Tränen weg, die ich währenddessen bekam.
"..ich hab dich vorhin mit Ginny gesehen.. Es..hat mir einfach das Herz zerissen..ich weiß jetzt einfach genau, dass ich meine Gefühle nicht mehr länger unterdrücken kann..also...kann ich auch nicht länger mit dir befreundet sein..es geht nicht" ich schniefte und schaute wieder zu Harry, der mich mit großen Augen ansah.

Doch anstatt mir irgendwelche Verspottungen oder harmlos Reden anzuhören, spürte ich sanfte Lippen auf meine.

Scars I never forget | DrarryWhere stories live. Discover now