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Er musste sich etwas einfallen lassen, in diesem Haus konnte er auf Dauer unmöglich das Geld verstecken. Papierdünne Wände und die Türen alles andere als einbruchsicher. Doch wohin? Zuhause besaß er einen Tresor, wahrscheinlich sollte er es besser dorthin bringen, auch auf die Gefahr hin, dass er seiner Mutter über den Weg lief.

Er hatte Lena nicht belogen, als er ihr sagte, er arbeite in der Automobilbranche. Schon immer faszinierten ihn leistungsstarke Motoren und schnelle Autos. Es lag nahe, dass er nach der Schule auch einen Beruf wählte, der damit zu tun hatte. Nach seinem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Engineering in Technik und Management. Schon während des Studiums arbeitete er in einem großen Betrieb, der ihn danach fest anstellte. Er lernte alle Abläufe kennen und drei Jahre später hatte er dann den Mut sich selbstständig zu machen.

Dimitri gründete eine kleine Firma die sich darauf spezialisierte Luxuskarrossen herzustellen. Von der Bestellung bis zur Auslieferung begleitete er den kompletten Prozess. Der Kunde bekam die Möglichkeit sich alles wunschgemäß zusammenzustellen. Schnell sprach sich seine gute und exklusive Arbeit herum. Dimitri verdiente innerhalb weniger Jahre ein Vermögen. Inzwischen gab es einen Geschäftsführer und er betreute nur die Kunden persönlich, die ihn ausdrücklich anforderten, oder die er bereits seit Beginn seiner Firma kannte und durch die ihm dieser Erfolg vergönnt war.

Bis vor zwei Jahren bewohnte seine Mutter die kleine Zweizimmer-Wohnung in der er aufwuchs. Er hatte sich schon längst ein großes Appartement gekauft. Seine Mutter kam jeden Tag zu Besuch und Dimitri missfiel es, zu wissen, dass sie immer noch in dieser Wohnung saß, während er so viel besser lebte. Als neben ihm die Wohnung frei wurde, beschloss er kurzerhand diese zu kaufen und seiner Mutter zu schenken.

Seither lebten sie Tür an Tür. Es verging kein Tag, an dem er seinen Entschluss nicht bereute, sie so nah zu sich geholt zu haben. Überall steckte Oksana ihre Nase rein, wenn sie zu Hause war. Doch sie war nun einmal seine Mutter.

So in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, dass Florian ihn schon längst entdeckt hatte und ein Angriffsnetz aus Licht wob. Völlig überraschend traf ihn der Blitz aus Licht in den Rücken. Mit einem Schmerzensschrei fuhr er herum und brauchte einige Sekunden, bis er entdeckte, woher der Angriff kam. Da, im Gebüsch saß dieser verfluchte Lichtkrieger.

Erneut zischte ein Lichtstrahl durch die Luft, doch dieses Mal war er vorbereiteter. Er schaffte es, auszuweichen und der Strahl traf, statt seiner Brust, den rechten Arm. Jetzt war er froh in den Schatten gewesen zu sein. Schon spürte er das Lodern der Dunkelheit. Zorn ballte sich in ihm zusammen und manifestierte sich als flüssige Lava. Seine Eingeweide brannten. Nicht oft in seinem Leben musste er bisher Kämpfe bestreiten, doch es fühlte sich immer an, als verbrenne er von innen heraus. Die darauf folgende Finsternis schien ihn zu verschlingen. Mit einem wütenden Brüllen entfesselte er sich und ein Wirbelsturm aus Schemen erhob sich und umkreiste ihn. Sein Schutzschild.

Die starken Lichtblitze fanden zwar nach wie vor ihren Weg hindurch doch lange nicht mehr so gezielt. Das gab ihm die Möglichkeit zurückzuschlagen. Florian hatte ebenfalls eine Mauer aus Licht um sich gelegt. Ein Passant würde nichts weiter sehen, als zwei Streithähne, die sich gegenüberstanden und ab und an aggressive Laute von sich gaben.

Doch es zuckten grelle Lichtblitze und heiße Lavaströme durch die Luft, durchsetzt von dunklen Schatten. Das Zischen und der süßliche Geruch von verbranntem Fleisch hing in der qualmenden Luft. Alles um die Beiden war energetisch aufgeladen. Während Florians Fingerspitzen immer neue Lichtströme entwichen, sendete Dimitri mit seinem kompletten Körper beißenden Rauch und aus den Händen quoll glühende schwarz-rote Lava. Die beiden lieferten sich einen erbitterten Kampf.

Dimitri bemerkte, dass er unaufmerksam wurde. Sein Aufenthalt in den Schatten war nicht lange genug, um den permanenten Angriffen standzuhalten. Bereits zwei Mal hatten es die heißen Blitze des Lichtkriegers geschafft durch seine wirbelnde Barriere zu dringen und ihn zu verletzen. Das schwächte ihn zusätzlich. Er musste sich zurückziehen, bevor er noch mehr abbekam. Florian schien alleine zu sein, sonst wären die anderen Lux Bellatorius ihm schon längst zu Hilfe geeilt. Er sah also kein Risiko für sich in die Schatten zu gehen. Florian konnte ihm nicht folgen. Mit letzter Kraft, verdichtete er noch einmal sein Verteidigungsnetz aus wirbelnden Schatten um sich und löste sich dann praktisch darin auf.

Florian blieb fluchend zurück. Dieser vermaledeite Bastard hatte es geschafft, ihm zu entwischen. Ganz sicher würde Dimitri nicht den Fehler begehen und noch einmal hierher zurückkehren. Er hätte seine Brüder informieren sollen, anstatt auf eigene Faust zu handeln. Wenigstens wussten sie nun, dass er sich zumindest bis jetzt, in Hamburg aufgehalten hatte. Doch nach seinem unüberlegten Angriff mussten sie damit rechnen, dass der Schattenmann schnell das Weite suchte. 

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⏰ Ultimo aggiornamento: Feb 01, 2018 ⏰

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Der Schatten naht - Umbra NoctisDove le storie prendono vita. Scoprilo ora