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Es war der schönste Sonnenaufgang den ich seit langem gesehen hatte.

"Ich hab Hunger, lass uns etwas essen gehen." Jisung stand auf und zog mich hoch. Kurz schauten wir uns an und ich bemerkte seine geröteten Augen und sein blasses Gesicht. Er hatte geweint. Es schmerzte, ihn so zu sehen und es trieb mir die Tränen in die Augen, ich will nicht das er traurig ist. Ohne nach zudenken zog ich ihn an mich und drückte ihn so fest, als würde ich die Trauer aus ihm raus drücken wollen.

"Danke..."

Ich drückte ihn leicht von mir weg und nickte kurz, danach machten wir uns auf den Weg zu dem nächsten Café.

~~~

"Wenn unsere Fans wüssten das Changlix real ist..." sagte Jisung plötzlich und ich verschluckte mich an meinem Brötchen. "Changlix?!" Bekam ich zwischen den husten raus. Jisung lachte laut auf. "Du hast es noch nicht mit bekommen? Das ganze Internet shipt changlix." Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und ich vergrub es in meinen Händen. "Haben Sie es mit bemerkt?" Jisung kicherte "nein, ich denke das ihr einfach sehr süß zusammen ausseht. Wie die sich freuen werden wenn ihr zusammen kommt." Er grinste mich viel sagend an, doch ich fand das nicht so lustig. "Hör auf. Ich will nicht darüber nach denken, sonst komme ich nie über ihn hinweg."

Jisungs grinsen verschwand und er schaute mich böse an. "Du sollst aufhören so zu denken. Weißt du was ich glaube? Ich glaube Felix liebt dich auch und weiß nur nicht wie er es sagen soll. Was soll passieren wenn du es ihm sagst? Denkst du er verstößt dich? Denkst du er behandelt dich anders? Auch wenn er dich nicht liebt, er ist kein unmensch. Gib dem ganzen eine Chance, vielleicht ist doch mehr als du denkst und dann waren die ganzen Tränen umsonst."
Mein Blick wurde eisern und haftete an Jisung. "Sagst gerade du. Minho hat dich schon zum zweiten mal versucht zu Küssen. Wir haben das alle gesehen. Unsere Fans haben das alle gesehen und du selber weißt es auch. Wer von uns hatte bessere Chancen?" Nun errötete er und wendete beschämt seinen Blick ab. "Das ist was ganz anderes." Genervt verschränkte ich meine Arme "und das glaubst du wirklich?"

Stille.

"Ich weiß nicht was ich glauben kann und was nicht. Ich komme an einen Punkt, an dem mich nicht mehr interessiert ob am Ende des Tunnels Licht ist oder nicht... Ich bin einfach genervt von dem Tunnel. Manchmal gibt er mir das Gefühl als hätte ich eine Chance, doch wenn ich versuche diese Chance zu ergreifen, realisiere ich das nie eine hatte."

Wütend stand ich auf und der Stuhl auf dem ich saß fiel um, was die Aufmerksamkeit des ganzen Cafés auf uns zog.

"Wann hast du es mal versucht?!" Schrie ich, doch Jisungs Blick war immer noch wie starr auf den Tisch gerichtet. "Du sagst mir das ich es ihm sagen soll, doch selber heulst du, weil er dir Anzeichen gibt? Hast du mal darüber nachgedacht?"

Wütend schaute er hoch und stand auf, eine Träne lief ihm über die Wange und er zischte leise: "Ja habe ich. Oft genug und oft genug hab ich deswegen geweint. Jetzt lass zurück gehen sonst machen die anderen sich sorgen."

~~~

Die Atmosphäre war gedrückt, niemand traute sich etwas zu sagen, in der Angst der andere könnte es falsch verstehen. So kam es das wir den ganzen Weg nach Hause kein Wort miteinander sprachen.

Hätte ich gewusst was mich zuhause erwartet, wäre ich lieber mit Jisung draußen geblieben. Doch es kam wie es kommen musste.

Nach gefühlten Stunden die wir schweigend nebenher liefen, kamen wir an das Hochhaus, in dem wir leben. Ich wollte so schnell wie möglich hoch und in mein Bett, ich war müde, da ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, doch es kam anders.

Wir waren an der letzten Treppenstuffe angekommen, als die Tür aufgerissen wurde und Woojin uns mit verheultem Gesicht in Empfang nahm.

Panik verbreitete sich sofort und ich lief so schnell es ging in den Dorm, alle anderen weinten oder man sah die Angst in ihrem Gesicht. Alle bis auf einem. Felix fehlte. "Wo ist Felix?!" Ich lief in jeden Raum und schaute überall, doch ich fand ihn nirgendwo. "Hört auf mich zu verarschen. WO IST FELIX?" Mein Atem war so schnell und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Niemand sagte etwas und ich schaute wütend in jedes Gesicht, doch niemand verpflichtete sich es mir zu erklären. Bis Chan mir zitternd einen Zettel hin hielt.

Ich wollte es eigentlich nicht lesen, schon als ich die ersten Worte sah, wusste ich von wem dieser Brief stammte. Ich wusste genau was für eine Schrift er hat und ich erkannte die geschwungenen Buchstaben überall.

Es tut mir leid.

Ich weiß nicht wie euch sagen soll das ich gebrochen bin, ohne hilfsbedürftig zu sein.
Ich weiß nicht wie ich mich öffnen soll, ohne von euch verurteilt zu werden.
Ich weiß nicht wie ich weinen soll, wenn meine Tränen wie Säure brennen.
Ich wollte einfach das ihr seht das ich verletzt bin, ohne es euch zu sagen.
Denn die Worte sind wie Scherben in meinem Mund und ich warte das ihr sie raus holt und mich wieder glücklich macht.
Auch wenn ich weiß, dass das nicht euer Job ist und ihr ohne besser dran seid.
Wollte ich einfach das ihr mich seht ein letztes mal.

Doch wir alle haben unsere eigenen Problem und ich wollte nicht das ihr euch um mich kümmern müsst.

Also ich bin erst mal weg. Ich weiß nicht wie lange. Vielleicht für eine Woche, vielleicht für ein Jahr. Mal schauen. Macht einfach weiter ihr schafft das.

Bis bald, Felix.










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H

alluu, ich wollte mich nur entschuldigen dafür das so lange nichts kam, ich ehm... *gute Ausrede einfügen* :3

Und ich wollte mich bedanken dafür dass so viele meine Ff lesen und voten, es bedeutet mir jedes mal so viel und ich freue mich immer wie ein kleines Kind! Also vielen Dank <3
Vielleicht kommt heute noch ein Kapitel, ich muss mal schauen. Aufjedenfall versuch ich jetzt öffter etwas hoch zu laden!

Wie gefällt euch es denn bis jetzt so und habt ihr irgendwelche verbesserungs Vorschläge?

<3

it's okay not to be okay || changlixOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz