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"Komme sofort", rief ich über meine Schulter und eilte zwischen den Stühlen und Tischen zurück zum Tresen. Ich legte mein Tablett ab und rief Zac meine Bestellung zu. Kurze Verschnaufpause. Es war mitten im Sommer und die kalifornische Sonne brannte nur so auf den Planeten herunter. Wie die Ölsardinen lagen die Reichen und Schönen am Privatstrand und ließen sich bräunen. Sie schlenderten am Pool auf und ab oder saßen an der Bar und unterhielten sich über was auch immer. Vermutlich über ihre Yachten, Villen und über ihr Geld im Überfluss. Und dann gab es mich. Die Bedienung, die ihnen jeden Wunsch von den Augen ablas und immer zur Stelle war um ihr Glas nachzufüllen oder einen Cosmopolitan zu bringen. Den ganzen Tag war ich schon auf den Beinen und hastete von einer Bestellung zur Nächsten.

Ich griff hinter die Bar und nahm meine Flasche Wasser und nahm einen kräftigen Schluck. Am liebsten hätte ich es mir gleich über den Kopf und in meine Uniform geschüttet, um wenigstens ein bisschen Abkühlung zu bekommen. Meine Uniform klebte mir am Körper, beinahe wie eine zweite Haut. Ich band meine Haare zu einem unordentlichen Knoten zusammen und warte, bis Zac mein Tablett wieder befüllt hatte und eilte wieder nach draußen. Mit einem freundlich aufgesetzten Lächeln verteilte ich die Gläser und nahm neue Bestellungen auf.

"Miss. Miss!", rief eine Stimme und ich drehte mich um. "Bringen Sie mir doch bitte einen Neuen, ja? Hier sind zu wenig Eiswürfel drin. Und dann hätte ich noch gern einen kleinen Snack", flötete sie und deutete auf ihr Getränk. Ich nickte höflich, aber innerlich kochte ich. Denen konnte man aber auch nichts recht machen. Die kleinen Prinzessinnen, die das Geld ihrer Väter ausgaben und mit ihren Freundinnen Urlaub machten. Und mir auf die Nerven gingen. Genervt stapfte ich durch die Lobby und klemmte mein Tablett unter den Arm. Wie sehr ich diese ganzen verzogenen Gören doch hasste. Mit ihren Designerklamotten und der schwarzen Kreditkarte von Daddy. Das sollte in keinster Weise heißen, dass ich neidisch war. Um Gottes willen nein. Aber wie würden nie lernen, was es bedeutet für Geld zu arbeiten oder wie man sich die Hände schmutzig machte. Ich knallte mein Tablett auf den Tresen.

"Einen neuen Daiquiri, Zac und ein paar Nüsse und Oliven."

"Kommt sofort Liz." Er machte sich an die Arbeit und ich setzte mich auf einen Barhocker. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hand und trommelte mit den Fingern auf das Holz. Im Radio lief einer meiner Lieblingssongs und ich summte leise mit. Plötzlich herrschte reges Treiben in der Lobby und die Pagen eilten durch das große Foyer und rückten ihre Uniformen zurecht. Vor dem Hotel fuhr ein schwarzer Bus mit getönten Scheiben vor. Ich reckte mich um etwas sehen zu können, aber dafür war ich zu klein und die Pagen verdeckten mir die Sicht. Aber es war sowieso jedes Mal dasselbe. Sobald ein Promi ankam, wurde ein Mordstheater gemacht. Das war wirklich das einzig coole an meinem Job. Die Promis. Wobei ... .. so cool war das gar nicht, wenn man wie ein persönlicher Laufhund für sie war. Aber ich brauchte das Geld und hier verdiente man eben am besten, also schuftete ich hier. Ich beobachtete weiter das Treiben am Eingang und erhaschte einen kurzen Blick auf blonde Haare und eine schwarze Lederjacke. Ich schüttelte leicht den Kopf und beobachtet Zac bei seiner Arbeit. Er stellte mir den Daiquiri und die Snacks auf mein Tablett und ich machte mich seufzend zurück nach draußen zu den 'Ladies'.

Es war schon spät, als ich endlich meine Schürze ablegte und meine Tasche aus dem Spind holte. Die Hotelgäste waren gerade beim Abendessen und danach würden sie auf Partys gehen, wie jeder reiche Sprössling. Als ich aus dem Hotel trat, war die Luft noch immer drückend und heiß. Der Himmel über mir war sternenklar und wunderschön. Ich schlenderte über den Vorhof und bog dann nach links ab zum Personalparkplatz. Dort stand mein ganzer Stolz. Ein alter Mini Cooper, Baujahr 1980 in schwarz mit weißen Rallystreifen. Ich musste grinsen, als ich auf mein kleines Baby zu schlenderte. Ich schloss auf und ließ mich auf den weichen Ledersitz sinken.

King - My lovely StarWhere stories live. Discover now