Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II

*Kapitel 37 (172) Weihnachten bei Ehepaar Dariusz

Samstagmittag, 24.12.
In der Stadt
In einem Wohnkomplex
In der Wohnung seines Bruders
Im Erdgeschoss

Weihnachten bei Ehepaar Dariusz

"Ich danke dir!", sagte seine Schwägerin und er küsste sie einfach noch einmal auf die Wange.
"Ich danke Dir!", gab er zurück und ließ sich noch einmal umarmen.
"Bist du nervös?", fragte sie, als sie ihn losließ und er kam nicht drum rum zu nicken, leise sagte er: "Ja, seltsamerweise schon. Ich meine: Ich kenne beide. Ihn sogar sehr gut. Seit Mittwoch auch privat, aber mich den beiden Doktoren nun ganz offiziell als Gregs Partner vorzustellen bereitet mir schon etwas Bammel."

Dass sie auf Englisch sprachen entging ihm gekonnt. Das taten sie oft. Meist telefonierte er auch nur auf seiner Muttersprache mit seiner Familie. Mit dem Teil, der in England verblieben war sowieso. Auch mit Clara sprachen sie Englisch, da sie aber auch Deutsch dazwischen mischten und sie seit einem Jahr in den Kindergarten ging verstand sie beides.

"Du solltest dich jetzt beeilen!", sagte Abby, auch, wenn sie fürchtete Greg könnte noch nicht ganz fertig sein. Denn keiner der beiden Männer hatte ihr schon geschrieben. Dennoch fuhr sie fort: "Sonst rasiert er sich seinen Bart ab und das willst du doch nicht, oder?"

Theo sah sie geschockt an, dann lachte er: "Du hast recht! Das will ich nicht! Zumindest nicht alles. Ich denke, dass ein kleines Kinnbärtchen gut an ihm aussehen könnte."

Kurz zog seine Schwägerin eine Schnute, dann sagte sie: "Dann muss er sich an der Kieferpartie aber Stoppeln stehen lassen!"

Denn sie war eine Frau die auf Vollbartmänner stand, wie man an Adam unschwer erkennen konnte.

Theo musste sich das nur kurz vorstellen um ein wenig erregt zu werden. Nachdenklich nickte er, allerdings nur um seine offensichtliche Geilheit auf seinen Freund ein wenig zu kaschieren.

"Ich sollte wirklich los", sagte er langgezogen.

Abby kicherte und als ihr Handy in ihrer Hosentasche einen Ton von sich gab hoffte sie inständig, dass das die Jungs waren, die mit den Bauarbeiten nun fertig geworden sind. Denn länger konnte sie Theo wirklich nicht aufhalten. Selbst, wenn sie ehrlich seine Hilfe für ein Geschenk für Adam gebraucht hatte und ihre Tochter sich gefreut hatte ihren Onkel zu sehen, der ihr etwas vom Weihnachtsmann mitgebracht hatte. Denn richtig feiern würden sie erst morgen. So wie es englische Tradition bei ihnen war. Nur Theo legte heute schon los und feierte mit Greg und dessen Eltern einfach in den morgigen Tag hinein.

Mit schnellen Küssen für seine Schwägerin und einer Liebesbezeugung und einer Knuddel-Attacke für seine kleine Prinzessin verabschiedete sich – der noch im Krankenstand befindliche – Dorfpolizist.

Seine Schwägerin ließ ihn raus und sah ihm noch winkend, mit ihrer kleinen Tochter neben sich stehend, welche ihre neue Puppe nicht mehr aus der Hand legte, hinterher, ehe sie die Türe schloss und ihn fahren ließ.

Im Auto dachte er nur noch daran, dass er Greg davon abhalten musste sich zu rasieren, sonst musste er wieder ein paar Tage warten bis der Bart lange genug war um das Kinnbärtchen daraus zu fertigen und das wollte er nicht. Geduld war keine seiner Tugenden. Nicht, wenn es um Greg ging.

Oder den Sex mit ihm. Wobei die Bartstoppel sehr reizvoll waren. Oder andere Stoppeln, an anderen Körperregionen von Gregor, weiter unten...

Theo schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr und, weil er es besonders eilig und absolut keine Lust darauf hatte im Feiertagsstau zu stecken ließ er das Fenster runter, griff mit rechts auf den Fahrersitz, schnappte sich das kleine Blaulicht, wechselte es in die linke Hand und montierte den Saugnapf am Dach. Dann ließ er das Fenster wieder so weit hoch wie das Kabel es erlaubte und stellte Blaulicht und Sirene an. Dann wartete er nicht lange auf die Rettungsgasse, welche die anderen Verkehrsteilnehmer für ihn bildeten, und sauste an ihnen vorbei. Im Kopf einen erhobenen Mittelfinger zeigend. Er war wirklich ein schlechter Mensch...