Kapitel 125 (260) Das letzte Date

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Mittwochabend, 25.1
Russland, Sankt Petersburg

Das letzte Date

Missy saß vor ihm und er ekelte sich wie noch nie zuvor ihr so nahe zu sein. Dabei berührte er sie weder, noch waren sie nackt.

Das war sicherlich Karma. Ihre verrückte, in ihn verliebte, Schwester als erstes Date und sie, die ihn vermutlich mehr hasste als jede andere Frau auf diesem Planeten, wegen ihrer Schwester, als letztes. Er hatte es sich wohl nicht anders verdient. 

Dabei war Casey die einzige Frau die ihn hassen und verachten durfte, einfach, weil er nur ihr gehören wollte und nur sie deswegen ein Recht darauf hatte böse mit ihm zu sein.

Sie trug ein kurzes, schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt, hatte ihre Haare offen und fragte ihn nervig darüber aus was er sich alles von jeder der Damen gemerkt hatte, mit denen er hatte ausgehen müssen.

Er war so unfassbar angeekelt, dass er nicht einmal etwas essen wollte. Dabei aß er gerne.

Er musste sich ernsthaft fragen wie er diese scheußliche Person heiß genug finden konnte, um sie zu ficken... gleich zwei Mal. Sie war seine Erste gewesen, die er öfter als einmal und länger als zwanzig Minuten nackt gesehen hatte.

Abgesehen von Pornodarstellerinnen.

Gott... wie er sich schämte!

Er würde Casey nicht einmal die 'Ehre', wenn er es so nennen wollte, bieten können, die Erste zu sein, die er zwei Mal nahm. Gerade hasste er sich mehr als in allen anderen Momenten in seinem Leben bis jetzt.

Nicht einmal die Tatsache, dass er sich einreden könnte, dass er sich mehr Mühe beim Vorspiel für sie geben würde, es länger genießen würde sie auch in Unterwäsche - nicht nur splitterfasernackt - neben sich liegen zu haben und es dann stundenlang - also weitaus länger als mit jeder zuvor - mit ihr zu tun, ließ ihn sich besser fühlen. Auch, wenn wenigsten all das neu für ihn wäre. 

Nur der Gedanken daran gestern noch kurz mit Casey gekuschelt zu haben, bevor er sie verärgert hatte, half ihm durch diese Situation und über diesen Abend.

Das war auch für ihn neu gewesen. Generell war es neu, dass er Gefühle hatte und sich Gedanken um das Empfinden einer Frau machte. Noch nie hatte er gekuschelt, weder davor, noch danach und schon gar nicht einfach so, ohne Sex  dafür zu bekommen. Noch nie hatte er so lange ein so extrem gesteigertes Interesse an einer Frau gehabt, die nicht mit ihm ins Bett wollte. 

Das Letzte seiner unendlich scheinenden Date-Serie schien ihm ironischerweise sogar das Längste zu sein. Er hatte sich nicht nach ihr gesehnt, auch nicht nach dem Moment sie wiederzusehen, oder alleine mir ihr sein zu müssen, doch er hatte sich nach diesem Abend gesehnt, weil er das Ende beschrieb. Das Ende seiner kleinen, persönlichen Hölle.

Es war nur sein Glück, dass einige seiner Ex-Ficks nun Freunde hatten und diese dagegen waren, dass sie ihn privat noch einmal sahen, vor allem alleine zu einem Date und die Mädchen auch gar nicht das Bedürfnis danach zu haben schienen - zu seiner großen Freude -, ein paar andere seiner ehemaligen Bettgesellschaften schon einen Freund gehabt hatten, während sie mit ihm geschlafen hatten und deswegen schwiegen - ebenfalls zu seiner großen Freunde - und der Rest - mit dem er ebenfalls nicht ausgegangen war - ihn nicht dazu verpflichtet hatte dies zu tun, weil sie die Waganowa schon abgeschlossen oder frühzeitig, ohne Abschluss, verlassen hatten. 

Nachdem sie viel zu lange gegessen hatten, er viel zu wenig gesoffen hatte, um das unbeschadet überstehen zu können, und sie viel zu viel geredet hatte durfte er sie endlich bis zum Anfang des Mädchenabteils begleiten und ihr eine schöne Nacht wünschen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWhere stories live. Discover now