*Kapitel 64 (199) King, Kojote, Medusa und Odyssee

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Freitagabend, 6.1.
In der Stadt
Im Streifenwagen

King, Kojote, Medusa und Odyssee

Theodor parkte vor der Garagenzufahrt von Gregs Eltern. Sie stiegen aus und kamen auf die Türe zu. Von drinnen hörten sie etwas bellen. Kojote, sicherlich. Denn King bellte nur, wenn etwas mit Greg war, wenn er umkippte zum Beispiel. Sein Bellen galt nur der Hilfesuche.

Obwohl er bei einem Einbrecher oder Angreifer vielleicht auch bellen würde.

Greg hielt sich nicht mit Klopfen oder Klingeln auf, er nahm seinen Schlüssel zur Hand und sperrte die Türe auf.

Schwanzwedelnd, nur drei Beine belastend stand Kojote vor ihnen, hechelte, bellte, sah sie an als würde er lachen. Dahinter kam King auf sie zu. Dicht an Kojote vorbeistreifend kam der etwa drei Jahre alte Pudel auf Greg zu und begrüßte ihn ausführlich. Theodor widmete sich so lange Kojote, der sich vor Freude fast nicht mehr beruhigen konnte.

Gregs Mutter erschien hinter den Hunden und sie sagte: "Ich vermute, dass dieser Windhund etwas mehr als fünf Jahre alt sein dürfte. Ich bin mir aber nicht ganz sicher. Außerdem kann ich seine Rasse nicht zuordnen, vermutlich ist er ein Mischling."

"Hi Mama", lachte Greg einfach.

"Hallo", lächelte sie dann, kam auf sie zu und begrüßte sie beide mit einer Umarmung und Küsschen links und rechts.

"Sicher, dass ihr Kojote mitnehmen wollt?"

"Ja, sehr", sagte Greg.

"Und was ist mit King?", fragte seine Mutter hoffnungsvoll. Überraschenderweise drehte sich ihm der Magen nicht mehr dabei um.

"Wir haben eine Abmachung", sagte Theodor.

Greg und seine Mutter sahen ihn an und der Mann in Uniform fuhr fort: "Wir nehmen erst einmal Kojote zu uns um uns daran zu gewöhnen und ganz gleich ob wir den Besitzer finden oder nicht wird King danach zu uns kommen..."

"Ähm..."

"Aber am besten wäre es", sagte Theodor und schnitt Greg das Gestammel ab, was er hervorbringen wollte, "Wenn wir Kojote behalten könnten und somit King ebenfalls zu uns nehmen werden."

"Und wieso nehmt ihr King dann nicht gleich mit?"

Theodor wollte etwas sagen, doch Greg war schneller: "Ich will es so!"

Beide sahen ihn an, seine Mutter wirkte traurig, weswegen er seine Worte überdachte, dann erklärte er: "Ich meine, ich will heute beide Hunde mitnehmen..."

Theodor sah Greg überrascht an, der sich allerdings nur auf den Boden sinken ließ und mit King kuschelte.

Leise sagte er: "Ich habe über deine Worte nachgedacht, Theo. Die, dass ich King doch erst einmal zusammen mit Kojote als Freund sehen könnte. Und langsam daran arbeite, dass er eben auch sehr viele coole Tricks kann..."

Theodor setzte sich zu seinem Freund auf den Boden und begrüßte King mit Streicheleinheiten, während Kojote sich so gut es ging auf Theodors Schoß legte, was bei dem langen, schlaksigen Tier etwas ungeschickt aussah, vor allem, da er den linken Hinterlauf nicht belasten konnte ohne zusammenzuzucken. Er schien sich für einen Schoßhund zu halten, während King hingegen sich seiner Größe mehr als bewusst war. Dabei war Kojote um gute fünfzehn Zentimeter höher als King. King war knapp sechzig Zentimeter hoch an den Schultern, Kojotes Widerristhöhe betrug fast fünfundsiebzig Zentimeter. Dabei wog Kojote auch etwa fünfzehn Kilo mehr. Also momentan nicht, aber bald würde er es wieder tun. King hatte nicht ganz dreißig Kilo und Kojote durfte etwa vierzig Kilo wiegen. Die er gerade nicht hatte. Was das Maximum am Gewicht des Pudels war sollte das Minimalgewicht des Windhundes sein. Was wohl daran lag, dass er Muskeln zum Laufen brauchte und größer war. Kojote wog etwa so viel wie King gerade. Aber das war Greg etwas zu mager. Dieses große Exemplar eines vermutlichen Greyhounds durfte ruhig vierzig Kilo auf die Waage bringen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWhere stories live. Discover now