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PoV Jackson


Ich wartete schon eine ganze Weile auf eine Nachricht von Noah. Er hatte mir heute Morgen noch geschrieben, dass er mir sofort schreiben würde, wenn er zu Hause angekommen wäre. Doch da ich seinen Stundenplan schon so gut wie auswendig wusste, konnte ich auch eindeutig sagen, dass er schon längst hätte da sein müssen. Dennoch schrieb er nicht. Vielleicht war ja etwas passiert? Oder es ist vielleicht einfach nur etwas dazwischen gekommen, sodass er noch nicht dazu kam mir zu schreiben. Ich sollte nicht direkt an das schlimmste denken. Und doch tat ich es.

Was das schlimmste ist? Sein Dad. Ich kenne ihn zwar nicht, dennoch ist er der unsympathischste Mensch von dem ich je gehört habe. Wie konnte er nur so grausam sein, seinem eigenen Sohn gegenüber?

Ich hasse Ihn! Und ich wollte Noah da unbedingt weg holen und genau das plante ich auch schon eine ganze Weile. Doch Noah war strickt dagegen, irgendetwas zu tun. Ich konnte nicht ganz verstehen, warum er das nicht wollte. Erzählen wollte er es mir auch nicht. Vielleicht wurde er ja von seinem Vater unter Druck gesetzt? Könnte ich ihm zutrauen!

Es wurde immer späte, er hatte mir noch nicht geschrieben und auf meine Nachrichten antwortete er auch nicht. Ich kam in Sorge. Was sollte ich tun? Ich wusste nicht einmal wo er genau wohnte.

Plötzlich hörte ich den Klingelton meines Handys. Sofort sprang ich auf. Eine Nachricht von Noah! Endlich. Doch als ich las, was dort drin stand, erstarrte ich. Diese Schreibweise war mehr als seltsam, genauso wie der Inhalt und das selbst für Noah!

Es klang irgendwie, wie ein Abschied. Er sagte irgendetwas von, dass er nicht mehr könne, mir aber dankte. Ich solle ihn vergessen und nicht traurig sein? Ist es etwa das was ich denke was es ist?

Ich bekam unglaubliche Panik. Solch ein Gefühl hatte ich noch nie. Er wollte sich das Leben nehmen! Sofort begann ich ihn anzurufen und schrieb ihm tausende Nachrichten. Doch er antwortete nicht. Auch online kam er einfach nicht.

Ich bekam Tränen in den Augen. Er wollte gehen. Und ich bin daran Schuld. Ich hätte ihn einfach nicht gehen lassen sollen! Ich Idiot!

So schnell ich konnte lief ich nach unten, wo meine Familie bereits zum Abendessen am großen Tisch versammelt war. Als sie mich sahen, schauten sie mich erschrocken an.

„Jackson? Was ist denn los mein Schatz?", fragte meine Mum. Ich hatte Noah versprochen meinen Eltern nichts von seiner Lage zu Hause zu erzählen. Ich wusste ja selbst nicht mal so genau was da abging, doch das war jetzt egal. Ich musste es ihnen sagen und sie mussten helfen!

„E-es..... Noah e-er..Ich glaube er will sich umbringen...", schniefte ich. „WAS?", schrieen die beiden Erwachsenen sofort. „Warum denkst du das?", fragte mich Paul ruhig aber dennoch mit geschockten Ausdruck. Louis kam zu mir und legte einen Arm um mich, damit ich mich ein wenig beruhigte.

„E-er hat mir eine ganz komische Nachricht geschrieben... Er hat starke Probleme zu Hause und auch in seiner Schule! Aber dafür ist gerade keine Zeit! Wir müssen ihm helfen. Jetzt! Schnell bevor es zu spät ist!", schrie ich aufgebracht. „Wo wohnt er Jackson?", fragte nun auch Louis, welcher nicht minder erschrocken und besorgt drein blickte.

Ich erklärte ihnen, dass ich es nicht wusste, aber wir uns beeilen müssten.

„Die Polizei, kann sicher verfolgen von wo diese Nachricht geschickt wurde", sagte nun Kai.

Meine Eltern fuhren sofort mit uns zur Polizei, meine Mum telefonierte währenddessen schon mit ihnen damit alles schneller ging denn wir durften keine Zeit verlieren. Ich versuchte weiterhin ihn zu erreichen. Er konnte mich nicht einfach verlassen. Nein! Das kann ich nicht zu lassen.

Tatsächlich hatte Kai recht und die Polizei konnte den Ort ausfindig machen. Sie schickten Polizei und Krankenwagen, sofort zu seiner Wohnung, wir direkt hinterher. Die Beamten klopften erst, doch als niemand die Tür öffnete, brachen sie sie einfach auf. Dann stürmten sie auch schon hinein. Ich durfte dort nicht mit ich würde nur im Weg rumsteher, meinten sie.
Ich kann doch nicht tatenlos rumstehen. Ich konnte ich nicht anders und lief in die ziemlich kleine und verwüstete Wohnung meines Freundes.

Ich wusste nicht woher ich es wusste, doch ich lief sofort auf eine Tür zu hinter der ich meinen Kleinen dann liegen sah. Er schien friedlich zu schlafen, doch nur wenn man von dem ganzen Blut absah. Er lag in seinem eigenen Blut! Dieser Anblick zerstörte mich! Ich brach einfach in Tränen aus. Wie konnte er nur?

Ruckartig wurde ich zur Seite gestoßen. Es stürmten Unmengen an Sanitäter hinein, welche ihn sofort betüddleten.
Ich wollte nicht, dass sie das tun. Sie sollten mich zu ihm lassen. Ich möchte ihn einfach nur in meinen Armen halten und nie, nie wieder loslassen!
Doch ich wusste, nur sie konnten ihm vielleicht nich helfen, dennoch sollte uhn keiner anfassen außer mir!

Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern, was danach passiert war, doch irgendwie befand ich mich dann schon auf dem Flur eines Krankenhauses. Ich saß auf dem Boden zwischen meinen beiden Brüdern, welche mich beide irgendwie kompliziert in den Armen hielten. Ich schien immer noch zu weinen. Meine Eltern sah ich etwas weiter weg, welche sich erregt mit einem Arzt zu unterhalten schienen.


Wenn er in einem Krankenhaus gebracht wurde, dann musste Noah doch noch leben. Oder?

TextingWhere stories live. Discover now