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PoV Noah


So kam es, dass ich das erste Mal seitdem ich von Jackson gehen musste, wieder gelacht hatte.



Es dauerte eine ganze Weile, bis sich alle darauf geeinigt hatten in welchem Auto ich nun mitfahren würde. Mich hatte man dabei aber nicht gefragt, was mich jedoch nicht wirklich störte. Ich war in diesem Moment einfach mal wieder glücklich. Ich war froh darüber, dass mich alle aus Jacksons Familie nicht abstoßend und ekelig finden. Das sie mich trotzdem zu mögen scheinen, obwohl sie genau wissen das etwas nicht mit mir stimmt.

Ich hätte wirklich gedacht, sie würden sie anders verhalten. Zurückhaltender vielleicht? Aber sie schienen mich einfach vollkommen bei sich aufzunehmen. Mich nicht als jemand zu sehen, welcher krank ist. Oder als jemand, welcher sich noch am selben Tag das Leben nehmen wollte.

Es war mehr als seltsam. Ich wollte in diesem Moment einfach nur sterben. Das alles nicht mehr ertragen müssen. Doch dann als ich aufgewacht bin und mir erzählt wurde, wem ich mein Leben zu verdanken hatte, war ich froh zu Leben.

Ich hätte niemals gedacht, dass er mir so hinterher getrauert hätte. Schließlich war er nicht zu beruhigen, dass er erst einmal eine Spritze zur Beruhigung bekommen musste. Denn so wie man es mir erzählte, war er wohl komplett aufgelöst. Das bedeutet mir viel. Doch tut mir gleichzeitig auch leid.

„Hey Kleiner. Alles in Ordnung?", riss mich Jackson aus meinen Gedanken. In dem Moment bemerkte ich erst, dass ich schon in Louis Wagen saß. Neben mir Jackson auf der Rückbank und auf dem Beifahrersitz Kai. Ich war schon wieder von meinen Gedanken verschlungen worden, sodass ich mal wieder überhaupt nichts mitbekam.

„Ja, alles in Ordnung", antwortete ich deshalb nur. Er lächelte mich aufmunternd an.

Die restliche Fahrt, sah ich ausschließlich aus dem Fenster, bis ich nach einiger Zeit die Gegend von Jacksons Haus wiedererkannte.

Im Haus erwarteten uns schon Maggie und Paul mit strahlender Miene. „Magst du dich setzten? Wir wollen kurz mit dir sprechen, wenn es dir nichts ausmacht Noah", sagte Maggie lächelnd. Was? Warum wollen sie mit mir reden? Habe ich etwas falsch gemacht? Wollen sie etwa doch nicht, dass ich bei ihnen bleibe? Voller Panik sah ich mich um. Das wollte ich nicht hören. Das würde ich einfach nicht ertragen!

Sanft legte sich eine Hand um meine. Sie war deutlich größer und als ich nachsah wem diese Hand denn gehörte, sah ich nur in ein paar schöne blaue Augen.

Jackson.

Ich weiß zwar nicht warum, dich ich beruhigte mich wieder ein bisschen.

„Wenn du magst, dann kann Jackson gerne dabei bleiben", sagte Maggie, als sie meinen ängstlichen Blick sah. Immer noch in Jacksons Augen blickend, nickte ich hecktisch. Mit ihm fühlte ich mich nicht so alleine. Ich hatte das Gefühl mit ihm an meiner Seite, würde nichts schlimmes mehr passieren können. Jackson setzte sich dann dicht neben mich, vor seinen Eltern.

„Wir wissen über alles Bescheid Noah. Ich hoffe dir ist klar, dass wir dir sofort geholfen hätten, wenn du oder Jackson uns schon früher etwas gesagt hätten. Wir wollen für dich da sein. Und vielleicht siehst du in uns ja irgendwann deine neue Familie. Ich denke nicht, dass das leicht wird aber wir stehen dir bei und sind froh dich nun hier bei uns haben zu können", fast schon liebevoll sah sie mich dabei an.

Meine ganzen negativen Gefühle von eben sind völlig verschwunden. Mich haben ihre Worte wirklich sehr berührt und ich bin froh, dass sie es alles so sehen wie sie es halt tun.

„Ich bin froh hier sein zu dürfen. Danke!"

„Gerne! Eine Sache wäre da aber noch...", sagte nun Paul. „Wir dachten uns, du möchtest sicher nicht mehr auf deine alte Schule gehen. Daher wollten wir dir vorschlagen, dass du zusammen mit Jackson, Kai und Louis auf die Schule gehst. An dieser Schule könntest du auch direkt noch dein Abitur machen, wenn du das denn später möchtest. Du hättest schon ein paar Leute die du kennst. Vielleicht kannst du dich ja bei Jacksons Freunden mit einklinken. Und die Schule ist auch ganz in der Nähe. Wir verstehen das natürlich, wenn du noch nicht bereit bist wieder auf eine Schule zu gehen!", redete Paul weiter.

Ich sollte auf Jacksons Schule gehen? Ich denke nicht, dass er das auch möchte. Meine Augen hefteten sich an Jacksons. Begeistert nickte er. Sollte ich wirklich? Es wäre ein guter Neuanfang.


Ich wusste nur nicht ob es die beste Idee wäre.

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