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PoV Noah

Mit dem Gedanken an Jackson, schlief ich in seinen Armen wieder ein.


Das laute Geräusch eines Weckers riss mich aus meinem Schlaf. Neben mir nahm ich eine Bewegung war und schon war das nervige Piepen aus meinen Ohren verschwunden. Ich öffnete meine Augen. Jackson stand bereits neben dem Bett und sah ziemlich müde aus. Lag es etwa daran, dass ich ihn in der Nacht durch meinen Alptraum geweckt hatte? Wahrscheinlich. Sofort überkam mich das schlechte Gewissen.

„Guten Morgen", sagte er. Seine Augen waren dabei nur halb geöffnet. „Alles ok?", fragte er mich dann noch. Das sollte ich wohl eher ihn fragen oder?!

„Tut mir leid, wegen dieser Nacht", sagte ich ohne auf seine Frage einzugehen. Er winkte jedoch nur ab. „Ist doch kein Thema. Na komm. Wir sollten uns jetzt wohl fertig machen. In dreißig Minuten fängt schon die Schule an", dabei lächelte er wieder ununterbrochen. Ein nicken von mir. Mein Blick immer noch auf Jackson gerichtet, welcher mit verstrubbelten Haaren vor mir stand. Er in seinem oversize Shirt und seiner blau-weiß karierten Boxer. Bei den Gedanken, dass er nur wegen mir überhaupt ein Shirt trug, musste ich leicht lächeln. Doch wenn ich mir allein vorstelle, Jackson Oberkörperfrei. Da wird mir irgendwie warm.

Ich musste schon echt komisch aussehen in den viel zu großen Sachen von Jackson. So bekam ich auch ein paar lustig gemeinte Sprüche von Louis zu hören. Sowas wie: Ich sehe aus wie Jacksons Freundin, mit seinen Sachen an. Ja, so was halt. Ich fand das an sich nicht schlimm. Ich weiß wie es gemeint war. An sich schien Louis ein wirklich sehr fröhlicher Mensch zu sein. Kai hingegen war eher still. Er hielt sich aus allem raus. Dennoch war er mir sehr sympathisch und trotz allem sehr freundlich.

Jackson schien eher nach seinem leiblichen Bruder zu kommen. Immer fröhlich und so aber dennoch nicht ganz so aufgedreht wie Louis. Daher verstand ich nun auch warum Jackson mal geschrieben hatte, dass er sich mit Louis besser versteht. Doch alle drei schienen sehr gut miteinader auszukommen. Man merkt ihnen an, dass sie sich vertrauen und aufeinander zählen können.

Die drei Brüder haben sich dafür entschieden, dass wir alle zusammen in einem Auto zur Schule fahren würden. Und genau das taten wir dann auch. Natürlich nicht, ohne das mir Maggie und Paul noch einen guten ersten Schultag wünschten.

Und nun war es auch endlich soweit. Die Fahrt verging wie im Fluge. Kann auch daran liegen, dass die Schule höchstens zehn Minuten von Ihrem Anwesen entfernt lag. Schon als ich mit den Jungs aus dem Auto stieg, bemerkte ich all die Blicke der anderen Leute auf uns liegen. Oder vielmehr auf mir. Ok scheinbar ist es nicht so normal, dass die drei Geschwister jemanden mit dem Auto mitnahmen.

Wow. Na super. Gerade erst angekommen und schon aufsehen erregt. Klasse. Das war genau das, was ich verhindern wollte. Die Drei traten nun neben mich.

„Wir nehmen sonst eigentlich nie jemanden mit, weißt du", bestätigte Louis meine Gedanken. Verunsichert sah ich von einem Gesicht zum Anderen. „Hey keine Panik. Du wirst zusammen mit Jackson in einer Klasse sein. Er wird schon auf dich aufpassen. Und in den Pausen chillen wir meist eh zusammen. Und wenn etwas sein sollte, kannst du immer zu jemanden von uns kommen. Egal zu wem und egal um was es geht, ok?", die Worte von Kai bauten mich tatsächlich auf. Ich nickte. Er lächelte leicht.

„Gut. Wir müssen jetzt los. Der Physikraum liegt auf der anderen Seite der Schule. Wir sehen uns in der Pause. Viel Glück Kleiner", zwinkerte mir Lou zu. „Danke."

„Na dann mal los", sagte der Blonde, welcher nun auch in meine Klasse gehen würde. „Ist das Zufall, dass wir in einer Klasse sind?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Ich dachte vielleicht wäre es besser wenn du schon jemanden kennst, jemand an den du dich wenden kannst. Denn ich kann mir vorstellen wie schwer es ist der Neue zu sein", sagte er. „Meine Mum hat mir dabei zugestimmt und hat dann alles mit der Schule abgeklärt. Und wir haben auch so gut wie alle Kurse zusammen. Wenn du eines davon nachher nicht magst, dann kannst du natürlich noch wechseln."

Ich war nun wirklich froh mit ihm in einer Klasse zu sein. Denn ich denke, ich würde sonst genau jetzt einen meiner Anfälle bekommen. „Danke." „Du brauchst dich nicht ständig bedanken. Wir machen das gerne, denn wir alle mögen dich wirklich gerne. Sogar meine Brüder können dich leiden", lachte er.

Es dauerte nicht mehr lange bis wir vor dem Klassenzimmer standen, welcher im übrigen auch offen stand. Der Lehrer saß vorne am Lehrerpult und bereitete wohl seinen Unterricht vor während die Klasse in Gruppen zusammen saßen und sich jeder mit jedem unterhielt. So war das in meiner alten Schule nie. Es gab immer Gruppen die sich nur untereinander unterhielten, doch hier schienen sich alle mit einander zu verstehen und Spaß zu haben. Es sah aus als gäbe es keine Außenseiter.

Der Lehrer schien nun auch uns zu bemerken und stellte sich dann freundlich vor. „Hallo, mein Name ist Herr Doemer. Du musst unser neuer Schüler sein. Noah. Richtig?", fragte er höflich. „Ja das ist richtig", antwortete ich, während ich seine etwas dickliche Hand schüttelte, welche er mir hinhielt. Jackson blieb währenddessen an meiner Seite stehen.

Es klingelte und Jackson wurde aufgefordert sich zu setzten. Nun wurden auch die Anderen Schüler auf mich aufmerksam und drehten sich zu mir um. Sie sahen mich interessiert an. Augenblicklich wurde ich nervös. „Nun Schüler. Wir haben neuen Zuwachs bekommen. Stell dich doch kurz mal vor", sagte Herr Doemer.

Panik. Sowas hatte ich schon befürchtet. Ok ganz ruhig. Verhalte dich ganz normal und nicht wie ein verklemmter Freak. Du möchtest Jackson nicht enttäuschen.

„Ja a-also. Hey mein Name ist Noah und ich bin Sechszehn Jahre alt und naja habe auf diese Schule gewechselt", mehr bekam ich nicht raus. Die Schüler begannen zu tuscheln. Wahrscheinlich spekulieren sie warum ich die Schule gewechselt habe oder sagen wie seltsam ich bin.

Mein Blick wanderte zu Jackson welcher mich stolz anlächelte. Er wusste wohl wie unwohl ich mich fühle und wie schwer es mir viel vor der ganzen Klasse zu sprechen. „Schön schön. Willkommen in unserer Klasse Noah. Ich hoffe du wirst du wohl bei uns fühlen. Ich denke die Klasse wird dich gerne bei sich aufnehmen", lächelte er.

Dann zeigte er auf den Platz welcher sich schräg vor Jackson befand. Ich hatte irgendwie gehofft, dass ich neben Jackson sitzen könnte, doch natürlich saß dort schon jemand. Nun saß ich neben einen Jungen welcher mich nett angrinste. „Hey, mein Name ist Damien. Du bist zusammen mit Jackson reingekommen. Kennt ihr euch?", fragte der dunkelhäutige Riese. Ich nickte. „Cool. Ich bin auch mit ihm befreundet. Seine Freunde sind auch meine Freunde", sagte er freundlich.

Ich denke er ist wohl ziemlich ok.

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