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Total durchgeschwitzt stehe ich auf und gehe erstmal in die Küche,um etwas zu trinken. Ich habe jetzt über 12 Stunden geschlafen. Ich muss sofort zu Jason ins Krankenhaus. Ich habe ihn so lange alleine gelassen. Wie konnte ich nur?
Ich gehe schnell duschen,ziehe mich an und mache mich dann fertig,um endlich ins Krankenhaus zu können. Inzwischen ist auch Jasons Manager hier auf der Insel angekommen und ich bin irgendwie froh,jemanden hier zu haben,den ich kenne.

,,Hey Stef",sage ich zu ihm und er umarmt mich kurz. Er ist ein guter Freund von uns geworden.

,,Wie geht's dir?",fragt er nun mich.

,,Wie soll es mir gehen? Ich habe schlecht geschlafen,vermisse meine Kinder,mache mir extreme Sorgen um Jason und hoffe,dass er es schafft",sage ich und wir steigen ins Auto.

,,Ich kann mir vorstellen wie schwer das gerade alles für dich ist. Jason ist stark und ein Kämpfer. Er wird bald wieder bei uns sein.",sagt er und ich nicke. Ich hoffe es.

,,Ich habe übrigens mit der Ärztin gesprochen. Im Moment kann er nicht verlegt werden,da sein Zustand instabil ist,aber sobald er stabil ist,wird er verlegt",nachdem er diese Worte ausgesprochen hat,bin ich etwas erleichtert.

,,Warst du schon bei ihm?",frage ich.

,,Eigentlich durfte ich nicht,aber nachdem ich mit der Ärztin geredet habe,war ich kurz bei ihm."

,,Wie sieht er aus? Hat er schmerzen? Wie geht es ihm?",frage ich leise.

,,Mach dir selber ein Bild von ihm. Er bekommt täglich Schmerzmittel und ihm geht's wirklich nicht gut",sagt Stef und mir kommen erneut die Tränen. Ich kann keine Personen leiden sehen.
Wenig später kommen wir auch schon im Krankenhaus an und Stef bringt mich zu Jason. Auf der Station ist es extrem still. Ab und zu hört man die Krankenschwestern reden,aber sonst nichts. Ich laufe in Jasons Zimmer und schaue ihn eine Weile an. Er hat überall Wunden und er sieht schlecht aus. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Das schlimmste Gefühl ist,dass ich nichts tun kann. Ich kann ihm nicht helfen. Ich nehme mir einen Stuhl und setze mich neben ihn. Seine Hand ist kalt und ich versuche sie zu wärmen. Ich wische mir meine Tränen weg und schaue ihn die ganze Zeit an.

,,Was machst du bloß für Sachen? Ich mache mir Sorgen um dich und hoffe das es dir bald wieder besser geht",sage ich und küsse seine Hand. Die Geräte im Hintergrund fangen wild an zu piepen und dann geht alles ganz schnell. Ich werde aus dem Zimmer gezogen und die Tür wird geschlossen. Mehrere Ärzte und Schwestern stürmen in das Zimmer und ich weiß gar nicht was los ist. Ich falle auf dem Stuhl zusammen und Stef stützt mich. Er nimmt mich in die Arme und versucht mich zu beruhigen. Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich kann nicht mehr.

,,Luisa,ich hol uns mal was zu trinken",sagt er neben mir und ich nicke leicht. Als ich mich wieder gefangen habe,laufe ich im Flur auf und ab und hoffe,dass ich gleich erfahre,was passiert ist.
Als ich mich wieder setzen will,sehe ich,wie die Tür auf geht und Jason rausgeschoben wird. Wo wird er hingebracht? Ist alles gut?

,,W...was ist los?",frage ich aufgebracht.

,,Wir müssen ihren Mann sofort operien. Bleiben Sie hier!",höre ich und setze mich auf den Boden. Schon wieder? Das kann doch nicht sein.

,,Luisa,komm. Wir setzen uns und warten",höre ich Stefs Stimme.

,,Warum muss das alles passieren? Wieso passiert das alles immer uns? Können wir nicht einmal glücklich sein?",frage ich.

,,Jason und du,ihr habt schon so vieles gemeinsam geschafft. Ihr seid stark zusammen. Ein Team. Und das jetzt,dass schafft ihr auch zusammen",sagt er und im nächsten Moment klingelt mein Handy. Meine Mutter.

,,Ja?",sage ich und versuche normal zu klingen.

,,Schatz,schön dich auch mal wieder zu hören. Ich habe diese Woche frei und würde euch gerne besuchen kommen. Liam und Clara freuen sich bestimmt,ihre Oma mal wiederzusehen.",sagt sie fröhlich wie immer.

,,Das ist schön.",sage ich und freue mich wirklich,dass meine Kinder meine Mutter mal wiedersehen.

,,Ist alles in Ordnung?",fragt sie nun.

,,Nein,gar nichts ist in Ordnung....-",sage ich und erzähle ihr alles.

,,Ich werde aufjedenfall erstmal zu dir kommen. Das ist ja schrecklich. Ich bin heute Abend da,okay?",fragt sie und ich bin froh,meine Mutter dann bei mir zu haben.

,,Danke ",sage ich und lege dann auf.

Wie sitzen etliche Stunden hier draußen im Flur und warten. Wir warten darauf,dass Jason aus dem Op kommt,darauf,dass die Ärztin uns endlich sagt,was passiert ist und wir aufatmen können. Wir warten einfach nur darauf,dass der Alptraum endlich ein Ende hat...

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