8

835 27 0
                                    

Eine Woche später ist es endlich soweit. Jason wird in ein Krankenhaus in unserer Nähe verlegt. Ich kann endlich bei ihm sein und muss nicht immer rumtelefonieren,um an neue Informationen zu kommen. Sein Zustand ist inzwischen stabil,dennoch kann sich das sehr schnell ändern,deshalb bin ich immer noch sehr vorsichtig.
Clara und Liam verbringen den Tag heute bei meinem Vater,damit ich ins Krankenhaus kann. Stef ist auch schon gelandet und wird gleich mit mir ins Krankenhaus fahren. In der letzten Zeit war er immer für mich da und ich bin ihm dafür wirklich sehr dankbar. Ich hatte das Gefühl,dass er der einzige war,der mich richtig verstanden hatte. Sarah war irgendwie komisch. Ich weiß auch nicht warum.
Ich mache mich auf den Weg ins Krankenhaus und sehe von weiten schon Stef am Eingang stehen,denn er wartet auf mich.

,,Hey",sage ich und umarme ihn kurz. Wir betreten das Krankenhaus und ich bin nervös. Gleich sehe ich meinen Mann wieder. Als wir auf der Station angekommen sind,wurde uns gesagt,dass der Helikopter gerade gelandet ist und Jason gleich auf die Station kommt. Er muss natürlich speziell behandelt werden,denn er liegt immer noch im Koma. Ich habe ihn sehr vermisst und bin froh ihn heute wieder zu sehen.

,,Ihr Mann liegt jetzt auf der Station. Sie können kurz zu ihm,wenn sie möchten",sagt der Arzt zu mir und ich nicke und folge ihm. Wenig später sitze ich auch schon neben Jason und halte seine Hand. Es hat sich nichts geändert. Er sieht genauso zerbrechlich aus wie vor einer Woche. Überall sind Schläuche und die Geräte piepen im Hintergrund. Irgendwann muss es ihm doch endlich mal besser gehen,oder nicht? Eine verdammte Woche liegt er nun schon so da und ich habe das Gefühl,dass keine Zeit vergangen ist. Jeden Tag stehe ich mit der Angst auf,einen Anruf vom Krankehaus zu bekommen,die mir dann sagen,dass alles vorbei ist. Selbst auf Arbeit kann ich mich nicht ablenken. Ich denke ständig an Jason,an den Unfall und daran,wie kostbar doch eigentlich das Leben und die Gesundheit ist.

,,Du bist stark. Du musst kämpfen! Du kannst uns nicht alleine lassen. Liam und Clara brauchen ihren Papa und ich brauche dich auch. Ich liebe dich,vergiss das nicht!",sage ich und schließe meine Augen. Es ist alles so schwer für mich. Keiner kann mir helfen,auch wenn es alle versuchen.

,,Kommen Sie. Ihr Mann braucht jetzt erstmal wieder Ruhe. Kommen sie morgen wieder",sagt eine Krankenschwester neben mir und ich nicke. Ich küsse Jasons Hand,verabschiede mich von ihm und verlasse das Zimmer. Ich wische mir eine Träne weg und laufe zu Stef.

,,Alles okay mit ihm?",fragt er sofort.

,,Unverändert",antworte ich und wir laufen zum Ausgang. Die Situation ist total komisch für mich.

,,Ich muss dann auch mal wieder",sage ich und laufe zu meinem Auto. Stef verhält sich in den letzten Tag irgendwie komisch. Ich weiß auch nicht,ob es mir nur auffällt oder ob es wirklich so ist. Aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken ,denn im Moment ist mein Kopf mit anderen Dingen voll.

Ich bin auf dem Weg in die Stadt,da ich ein paar Dinge kaufen muss. Liam und Clara brauchen unbedingt neue Klamotten. Die beiden wachsen einfach so schnell,unfassbar. Normalerweise bin ich immer mit Jason shoppen gewesen,doch jetzt muss ich alles alleine machen. Es ist schon komisch,denn gefühlt waren wir schon unser ganzes Leben zusammen. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit....

Memories Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt