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Luisas Sicht:

Es ist schwierig für mich so weiterzumachen wie vor ein paar Wochen. Jason ist nun wieder zu Hause und das macht das ganze irgendwie noch schwieriger. Ich will das alles wieder gut wird, denn ich liebe ihn. Ihn im Rollstuhl so hilflos zu sehen,tut irgendwie weh. Ich will das alles wieder gut wird. Am liebsten würde ich alles rückgängig machen,aber das geht nicht. Wir müssen  das irgendwie wieder hinbekommen. Die Kinder leiden darunter auf keinen Fall,denn Jason und ich versuchen vor ihnen so normal wie möglich miteinander zu reden und umzugehen.

Im Moment sitze ich in einem Cafe und beantworte Mails. Eigentlich mache ich das immer zu Hause im Büro,aber ich will Jason erstmal aus dem Weg gehen. Vielleicht wird es mit der Zeit irgendwie besser. Ich weiß es auch nicht.
Nachdem alle Mails beantwortet sind,mache ich mich auf den Weg nach Hause. Ich muss für die Kinder Mittagessen kochen und danach werden wir in den Zoo gehen. Jason ist seit Tagen zu Hause. Er hat nicht einmal das Haus verlassen,seitdem er aus dem Krankenhaus raus ist. Ich weiß nicht was mit ihm los ist,denn vorher war er nie so oft zu Hause.

,,Bin wieder da",rufe ich und Haus und gehe in die Küche. Ich sehe Jason im Garten stehen,so wie fast immer. Er sitzt an seinem Laptop und arbeitet.
Ich fange an die Nudeln zu kochen und währenddessen bereite ich die Tomatensauce vor. Die Kinder haben sich das heute gewünscht und wir essen das auch gerne. Als das Essen fertig ist,mache ich mich auf den Weg in den Kindergarten. Clara kommt auf mich zugerannt und freut sich sehr,mich zu sehen.

,,Hey Prinzessin",sage ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.

,,Mama,gehen wir jetzt in den Zoo?",fragt sie mich aufgeregt.

,,Wir fahren erstmal nach Hause und warten auf deinen Bruder und dann essen wir gemeinsam und danach gehen wir los",sage ich und sie nickt. Ich ziehe sie an und danach verlassen wir den Kindergarten. Im Auto angekommen,schnalle ich sie an und dann fahren wir auch schon los. Ich bin mit meinen Gedanken überall,nur nicht da wo sie sein müssen. Ich kann nicht mehr. Die Situation ist einfach zu viel für mich. Ich muss einfach nochmal mit Jason über uns reden.

Als wir zu Hause angekommen sind,rennt Clara sofort auf ihren Papa zu und sie umarmen sich.

,,Clara,gehst du bitte kurz in dein Zimmer? Mama möchte kurz mal mit Papa reden",sage ich und sie nickt verständnisvoll und geht nach oben in ihr Zimmer. Ich setze mich auf die Couch und schaue nach draußen. Jason steht vor mir und schaut mich an.

,,Du wolltest mit mir reden?",fragt er und unterbricht die stille.

,,Ja",antworte ich und schaue ihn kurz an.

,,Ich kann einfach nicht mehr. Die aktuelle Situation macht mich fertig. Ich will das alles wieder gut wird zwischen uns und wir normal weiter machen können. Ich will nicht mehr so weiter machen wie die letzten Wochen. Ich kann nicht mehr mit dir unter einem Dach wohnen,wenn ich weiß,dass aus uns nichts mehr wird. Ich brauche endlich Gewissheit,denn irgendwann will ich wieder glücklich werden und nach vorne schauen. Ich kann das alles aber nicht,wenn ich jeden Tag hoffe,dass du mir verzeihst und wir am Ende vielleicht doch getrennte Wege gehen. Verstehst du was ich meine?",sage ich und ich flüchte vor seinem Blick.

,,Ich verstehe was du meinst,aber denkst du für mich ist das alles einfach? Ich lag durch diesen dämlichen Unfall im Koma und dann wache ich auf und erfahre,dass meine Frau mich währenddessen mit einem anderen Mann betrogen hat. Ich weiß selbst nicht was ich denken oder machen soll. Ich dachte ich kann dir immer vertrauen und du bist mir treu,doch dann liege ich Monate lang im Koma und schon passiert das,was ich nie für Möglich gehalten hätte. Klar liebe ich dich noch,so schnell gehen meine Gefühle nicht weg,aber ob das reicht um wieder eine Beziehung zu führen,weiß ich nicht. Manchmal gehört viel mehr dazu als die Liebe...",sagt er und ich schaue auf meine Hände.

,,Was heißt das jetzt?",will ich wissen.

,,Ich glaube wir sollten erstmal getrennte Wege gehen. Ich werde ausziehen. Ich habe auch schon nach einer Wohnung für mich geschaut. In einer Woche kann ich dort einziehen und dann werden wir schauen was aus uns wird.",sagt er und ich wische mir eine Träne weg. Es tut unheimlich weh jetzt zu wissen,dass alles vorerst vorbei ist. Ich habe meinen Mann verloren. Meine große Liebe,mein besten Freund und den Vater meiner Kinder.

,,Gibst du uns jetzt komplett auf?",frage ich nach und schaue ihn diesmal direkt in die Augen. Ich sehe und merke,dass es ihm nicht leicht fällt.

,,Vielleicht ist es die einzige Chance die wir noch haben. Wir brauchen Abstand. Ich gebe gar nichts so einfach auf. Ich kämpfe immer bis zum Schluss und das müsstest du eigentlich wissen.",sagt er ruhig und bestimmt.

,,Vergiss nicht das ich dich liebe. Du bist immer noch mein Mann und ich werde bis zum Schluss um dich kämpfen. Bitte vergiss das alles nicht",sage ich und stehe auf. Ich laufe in den Garten,denn ich brauche frische Luft. Ich muss hier weg.

,,Kannst du die Kinder nehmen?",frage ich Jason und nachdem er eingewilligt hat,mache ich mich auf den Weg. Ich fahre. Irgendwo hin. Ich habe kein Ziel vor Augen ,aber ich muss einfach hier weg...

Memories Where stories live. Discover now