Kapitel 5.

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Nervös laufe ich in dem, wie mir von Dumbledore erklärtem, Krankenflügel auf und ab. Er hat mir alles erzählt, die Zaubererwelt erklärt, die Schule, meine Kräfte, das Zaubereiministerium ... er hat mir selbst Magie gezeigt. Aus seinem Zauberstab kam urplötzlich Wasser, Licht und er ließ meine Haare nach oben in die Luft schweben.

Ich wollte ihm das nicht glauben, ich fühlte mich wie in einem Traum, aber als er diese Dinge gemacht hat ... ich zweifel ehrlich gesagt an meinem Verstand, aber ich glaube ihm ...

Damit liefert er mir die Erklärungen für all die Dinge, die mir seit Kindertagen widerfahren, so unglaublich es klingen mag. Ich habe endlich Gründe für alle Vorkommnisse und auch die Möglichkeit geboten bekommen auf ein besseres, kontrollierteres Leben.

Dumbledore hat mir angeboten, die Schule zu besuchen und hier zu leben, meine Kräfte kontrollieren zu lernen. Er sagte auch, dass es eigentlich nicht möglich sei, dass das Zaubereiministerium nichts von mir weiß, da man die Kräfte, wenn sie von Minderjährigen genutzt werden, willentlich oder zufällig, nachverfolgen könne. Sein Gesichtsausdruck lag deswegen nachdenklich auf mir, doch mehr habe ich darüber nicht erfahren.

Und nun habe ich die Wahl, ob ich diese Schule besuchen möchte; auch wenn ich es nicht zwingend eine wirkliche Wahl nennen möchte. Ich habe sonst keine andere Möglichkeit, irgendwo zu leben. Hier bekomme ich das ganze Jahr über Versorgung, einen Schlafplatz, Unterricht und Dumbledor hat versprochen, sich um eine Ersatzfamilie zu kümmern, welche mich Minimum in den Sommerferien aufnehmen wird und sich auch um mich kümmert. Mir wird ein vollkommen neues, vollwertiges Leben angeboten.

"Hier", sagt Madame Pomfrey und stellt mir ein Tablett mit Essen und Trinken auf den Nachttisch. "Du brauchst Energie, iss etwas."

"Danke", erwidere ich leise und setze mich auf den Stuhl neben dem Bett, nehme mir vorsichtig ein Sandwich.

Madame Pomfrey setzt sich ans Bettende und ich merke wie sie versucht, mich nicht allzu auffällig anzusehen. Etwas unwohl rutsche ich auf meinem Platz herum.

"Kann ich Sie etwas fragen?"

Die Frau sieht mich mit müden Augen an und nickt.

"Selbstverständlich."

"Was würden Sie mir raten?", frage ich gerade heraus. "Soll ich hier bleiben?"

"Hailey", sagt Madame Pomfrey liebevoll, setzt sich neben mich und streicht mir vorsichtig über den Rücken. "Ich weiß, dass das eine schwere Entscheidung ist. Aber ich kann dir versichern, dass du hier in Hogwarts gut aufgehoben bist. Ich war selbst hier Schülerin und es war die beste Zeit für mich. Hier lernst du alles was du brauchst, um deine Kräfte zu kontrollieren. Ich war sehr ängstlich, als ich zuerst hier her kam. Aber ich versichere dir, du wirst hier eine neue Familie finden, die dich unterstützt." Sie lächelt ermutigend. "Falls du dich dazu entscheidest, hier her zu kommen, kannst du dir sicher sein dass ich, so wie die Lehrer und Vertrauensschüler, immer für dich da sein werde und wir dir so gut es geht durch deine Zeit hier helfen. Sofern du diese Hilfe brauchst."

Ich nicke und habe das unbändige Verlangen, mich in ihre Arme sinken zu lassen. Madame Pomfrey mag zwar ein bisschen zu jung um im Alter einer Mutter zu sein, aber sie vermittelt einem wirklich diese mütterlichen Gefühle, die ich seit Jahren misse.

"Danke ...", erwiedere ich reichlich einfallslos. "Ich werde wohl noch eine Nacht drüber schlafen."

Madame Pomfrey nickt nur zaghaft und steht vom Bett auf, streicht sich ihr Kleid glatt.

"Aber natürlich. Nur iss noch etwas, bevor du dich hinlegst. Und trink auch bitte das Glas leer, ich habe eine Kräuterlösung untergemischt, die dir beim einschlafen hilft. Wenn du noch etwas brauchst ruf mich oder klopf an dieser Tür."

Sie deutet auf die hölzerne Tür am Ende des Raumes, die deutlich kleiner ist als die Große, durch die die Lehrer vorhin verschwunden sind.

"Danke nochmal", sage ich zum Abschied und sie winkt mit der Hand ab.

"Nichts zu danken. Schlaf schön."

"Sie auch."

Und weg war sie. Ich nehme mir jedoch noch ein Sandwich und kaue nachdenklich darauf rum. Die Frage, die ich mir selbst und auch Madame Pomfrey gestellr habe, hatte ich unterbewusst bereits von dem Moment, als sie mir gestellt wurde, selbst beantwortet. Das Gegenteil zu tun wäre auch reichlich blöd.

Ich werde hier in Hogwarts bleiben und ein vollkommen neues Leben beginnen.

"Bist du soweit?", fragt mich Madame Pomfrey am nächsten Morgen, als ich frisch geduscht und umgezogen meinen voll bepackten Rucksack schultere.

"Bereit", antworte ich mit einem halben Lächeln und gehe mit ihr zusammen durch die riesige Tür, ein flaues Gefühl im Magen.

Wir sind zusammen auf dem Weg zur großen Halle, in die mich Dumbledore bestellt hat. Madame Pomfrey hat heute morgen einen Brief per Eule erhalten, dass ich meine Entscheidung nach dem Frühstück dem Direktor mitteilen soll. Dumbledore ist der Meinung, es ist in Ordnung, mich zu dem Rest der Schüler zu gesellen und mit ihnen gemeinsam zu frühstücken. Auf meine Sorge, was die anderen denn denken würden und was ich ihnen sagen soll wenn sie fragen, wer ich bin, konnte mir Madame Pomfrey nichts außer der Wahrheit raten.

Also wird meine erste Begegnung mit jungen Hexe und Zauberern in meinem Alter eine, nennen wir es mal interessante Begebenheit.

"Madame Pomfrey!", ruft ein dunkelhäutiger Junge laut und wir halten an.

Der Junge neben dem, der gerufen hat, blutet ordentlich aus der Nase und hält den Kopf im Nacken. Sein mit blut verschmiertes, weißes Hemd hat fast genau dieselbe Farbe wie die Krawatte der beiden Jungs.

"Ben hat wieder starkes Nasenbluten", erklärt der Junge überflüssigerweise, da sich sein Freund ein blutdurchtränktes Taschentuch an die Nase hält.

"Schon wieder, Mister Wiliams? Da müssen sie wirklich etwas dagegen tun. Kommen Sie schnell mit. Mister Jordan, würden Sie bitte Miss Hailey Cartwright in die grosse Halle begleiten? Ihr Freund gesellt sich bald wieder zu ihnen."

Kurz wendet sie sich noch zu mir.

"Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut. Wir sehen uns dann spätestens in ein paar Tagen wieder."

Mit einem Lächeln auf den Lippen wendet sie sich ab und verschwindet mit dem blutigem Jungen. Ich jedoch stehe perplex und etwas nervös an derselben Stelle. Na klasse, ich hätte nicht erwartet, so schnell alleine mit einem Zauberer zu sein.

Mit einem sehr unsicherem Blick drehe ich mich zu dem Jungen mit den Rastalocken, Jordan soweit ich das richtig mit bekommen habe.

"Hey", sage ich etwas gedehnt, als keiner von uns beiden etwas sagt und Jordan mich nur mit gerunzelter Stirn ansieht.

"Hi", erwiedert er knapp und dreht sich zur Seite. "Es geht hier lang, komm mit."

Cartwright - Eine neue Welt (Harry Potter FF) *WIRD ÜBERARBEITET*Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang