Kapitel 8.

67 9 8
                                    

Ein kurzes Kreischen und lautes Flügelschlagen ertönen in dem Raum und ich drehe mich leicht erschrocken zu dem feuerrotem Vogel, welcher mich mit schief gelegtem Schnabel aus seinen tiefschwarzen Augen mustert.

"Was ist das denn für einer?", frage ich in den Raum und lasse das Fiedervieh misstrauisch nicht aus den Augen. Es ist mir zu sehr auf mich fixiert als warte es auf einen Moment der Unachtsamkeit, um mich anzugreifen.

"Das ist Fawkes", klärt mich Dumbledore auf, tritt zu dem Vogel und streicht ihm sanft über das Gefieder. Zufrieden schließt Fawkes die Augen und neigt seinen Kopf seinem Besitzer entgegen. "Er ist ein Phönix, müssen Sie wissen."

Ich verdrehe die Augen. "Ja klar, Phönixe sind nicht ..." Ich stoppe in meinem Satz und scheu sehe ich erneut zu dem Phönix. In der, nun ja, Menschenwelt glaubt man, Phönixe seien Fabelwesen. Doch so wie es aussieht existieren sie wirklich.

Gott, was für Kreaturen gibt es denn noch, die die nicht Magischen für erfunden halten?

"Oh.", kommt es mir stattdessen ziemlich aussagekräftig über die Lippen.

"Er ist wunderschön, nicht?", fragt Dumbledore zufrieden lächelnd, als hätte er meine begonnene Aussage nicht gehört.

"Sehr", erwidere ich trocken und wende meinen Blick von dem Vogel.

Das Büro ist voller Apparaturen, die surren, glänzen, rauchen und andere ungewöhnliche Dinge machen.

"Albus", meldet sich der klein geratene Professor zu Wort und lenkt die Aufmerksamkeit des Direktors wieder auf uns.

"Oh ja, richtig, entschuldigt." Gemütlich geht Dumbledore zu seinem Schreibtisch und holt aus einem Regal hinter dem Tisch einen alten, ziemlich mitgenommenen Filzhut heraus.

Warum besorge die sich nicht einfach einen neuen, wenn sie den so oft flicken mussten?

"Miss Cartwright, setzen sie sich doch", sagt Dumbledore und deutet auf einen gepolsterten Sessel. Ich tue, wie mir befohlen. "Also Miss Cartwright, ich habe das Ministerium bereits über ihren Fall kontaktiert und heute morgen mit dem Minister darüber gesprochen. Sie werden diese Schule besuchen dürfen, die Formalien werden heute Abend noch geklärt, vor allem was ihre Adoptivfamilie angeht aber auch ihre Zeit hier. Ich habe den Minister gebeten Ihnen eine Möglichkeit zu geben in Ihren eigentlichen Jahrgang gelangen zu können. Damit Sie unter gleichaltrigen sind statt unter jüngeren. Ich weiß noch nicht, wie das aussehen wird, das erfahren wir alles heute Abend. Der Minister hat mir auch die Erlaubnis erteilt, Sie bereits einem Haus zuzuordnen und Ihnen die Schule zu zeigen. Zudem soll ich mich um eine Familie kümmern, die Sie aufnimmt. Da habe ich bereits eine nette Familie gefunden, die Sie gerne aufnehmen würde; die Longbottoms. Neville Longbottom kam dieses Jahr nach Hogwarts und gehört dem Hause Gryffindor an. Er lebt bei seiner Großmutter Augusta Longbottom, seine Eltern sind leider nicht ... Ihnen ist es nicht möglich, sich um Neville zu kümmern. Sie werden aber noch Möglichkeit haben, Neville und Madame Longbottom kennen zu lernen. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es Ihnen dort gefallen wird." Er lächelt mich kurz ermunternd an. "Jetzt werden wir Sie erst einmal einem Haus zuteilen, wenn es Ihnen recht ist."

Kurz verdaue ich die vielen neuen Informationen. Wow, Dumbledore war wahrscheinlich die ganze Nacht wach, um das alles zu organisieren.

"Ehm klar, gern. Muss ich einen Test schreiben oder so?"

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf das Gesicht des Direktors. "Nein, müssen Sie nicht. Sie bekommen diesen magischen Hut aufgesetzt, welcher Sie einem Haus zuteilt. Darf ich?"

Vorsichtig setzt der Professor mir den Hut auf den Kopf und ich warte einige Sekunden skeptisch in der Stille.

"Also bist du die, über die alle Lehrer reden", ertönt plötzlich eine tiefe, raue Stimme in meinem Kopf und ich zucke schrecklich zusammen.

Cartwright - Eine neue Welt (Harry Potter FF) *WIRD ÜBERARBEITET*Where stories live. Discover now