01.

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Vorweg: Das ist meine erste deutsche Geschichte, also würde ich mich über Rückmeldungen und Kritik freuen. Ich habe vorher immer auf Englisch geschrieben, aber da Deutsch meine Muttersprache ist, will ich jetzt auch mal auf Deutsch schreiben. :)

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„Ich will da echt nicht hin.", meinte ich und schaute zu meiner besten Freundin Lisa rüber, die gerade damit beschäftigt war ihre Haare zu richten.

„Lotti, du kannst nicht auf jeden Spaß verzichten, nur weil du ihm nicht begegnen willst.", Lisa grinste mich an, weil sie weiß wie sehr ich es hasse wenn jemand mich Lotti nennt. Mein richtiger Name ist Carlotta, und ich habe gefühlt tausend Spitznamen, und Lisas Spitzname für mich ist eben Lotti. „Und wir wissen beide, dass ich Recht habe. Also schlüpf in das Kleid und komm mit."

„Aber," bevor ich meinen Satz beenden konnte, nahm Lisa meine Hand und schubste mich in Richtung Schrank. Ich rollte meine Augen in ihre Richtung und zog mir das Kleid an.

„Siehste, du bist in dem Laden sowieso die Heißeste, also brauchst du dich gar nicht um Leon kümmern, denn die Typen werden dich alle angaffen.", lachte sie und ich sah mich im Spiegel an. Lisa war schon immer die beste wenn's darum geht mich zu motivieren. Und ich glaube, sie weiß auch genau wie sie diese Fähigkeit für sich nutzen kann.

„Ja, dann komm, bevor ich's mir anders überlege.", kicherte ich und schlüpfte in meine Schuhe, bevor wir den Wohnungsflur entlang nach draußen zu ihrem Auto gingen.

„Fährst du später?", fragte sie als ich mich auf den Beifahrersitz setzte.

„Ich trink' doch sowieso nichts.", lächelte ich. „Also ja."

Nach ungefähr dreißig Minuten kamen wir dann auch schon vor dem Club wo sich alle treffen wollten an. Es war sowas wie ein Klassentreffen, aber mehr sowas nach dem „ich brauche nur eine Ausrede um zu feiern"-Motto.

Wir betraten den Club und die Musik ertönte direkt laut in unseren Ohren. Wir schauten uns um und sahen den halben Abijahrgang um einen Tisch sitzen. Es war schon vier Jahre her, dass wir alle die Schule mit unserem Abitur abgeschlossen hatten. Vier Jahre, in denen ich nichts mit Leon zutun hatte. Vier Jahre, in denen ich immer noch nicht über alles hinweg bin. Und das obwohl ich mich erst mit Reisen ablenken wollte, und mich nun in der Uni-Arbeit ersticke um nicht auf andere Gedanken zu kommen. Da fragt man sich natürlich, wie man so sehr an einem Menschen hängen kann. Und ganz ehrlich, das frage ich mich manchmal selbst.

Wir gingen auf den Platz zu als ich schon Leute meinen Namen rufen hörte. Ich lächelte und versuchte auszublenden, dass Leon direkt dort sitzt.

„Lottchen!", hörte ich Sophie und Marius rufen und kicherte nur als ich mich neben Sophie hinsetzte.

„Warst du im Urlaub oder so? Du siehst so braungebrannt aus.", lachte Sophie, während alle kurz still wurden und Lisa und mich begrüßten.

„Naja, ich war vor drei Wochen in Portugal mit meiner Familie.", grinste ich vor mich hin und bis jetzt lief alles gut. Ich hatte total ausgeblendet, dass Leon genau gegenüber saß und das obwohl ich merkte, wie er mich ansah.

„Was studierst du eigentlich?", fragte Tim und schaute mich kurz an, als die Kellnerin noch ein paar Drinks vorbeibrachte.

„Medien- und Kommunikationsmanagement.", erwiderte ich. „Habe in drei Monaten meine Bachelor-Prüfung."

„Wehe du lädst uns nicht zu der Party danach ein!", lachte Lucca, der einen Schluck von seinem Drink nahm.

„Und Leon, wie läufts bei dir? Unserer zweit-beschäftigtster Person?", grinste Emma ihn an und er schien erst gar nicht zuzuhören.

„Naja, was gibt's da groß zu sagen.. Ich zieh jetzt diesen Monat noch nach München.", antwortete er gelangweilt. Wow, das letzte was ich gebrauchen konnte. Er zieht auch noch dahin, wo ich lebe. Ich war nur über ein Wochenende in Bochum und wir beschlossen spontan uns alle zusammen zu treffen.

„Oh, da kann Carlotta dir ja helfen!", zwinkerte Marius mir zu und ich versuchte ihm mit meinen Händen und Blicken klarzumachen, dass das eine ganz schlechte Idee ist.

Gerade in diesem Moment fing sein Handy an zu klingeln. Er ging ran und ich hörte nur irgendetwas von „Schatz" und „ja, ich bin bald zuhause". Das hat mich dann total aus der Bahn geworfen. Jetzt war ich diejenige, die ihn anstarrte und sich kaum auf irgendwas konzentrieren konnte. Er hatte also jemand anders. Und ich war mit meinem Liebesleben immer noch nicht weiter als vor vier Jahren. Ja, ein paar Geschichten gibt es, aber die sind es nicht wert erzählt zu werden. Im Endeffekt hänge ich immer noch an ihm und nicht an irgendwem anders.

SOMEBODY ELSE - LEON GORETZKADove le storie prendono vita. Scoprilo ora