02.

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Kurze Info: Alles was kursiv geschrieben ist, ist eine Rückblende, also nicht wundern! :)

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Am nächsten Morgen wachte ich spät auf. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich nicht in meinem alten Kinderzimmer, sondern in Sophies Wohnung war. Ich hatte gestern wohl doch noch etwas getrunken, denn ich hatte starke Kopfschmerzen und konnte mich kaum an das erinnern was nach Leons Telefonat passiert war.

"Oh, na Schlafmütze?", Sophie und Lisa standen in dem Türrahmen, während ich mich nur im Bett hin und herwälzte.

"Hier.", lachte Sophie und reichte mir ein Glas Wasser und eine Aspirin. Sie setzte sich auf das Bett und konnte sich das Lachen nicht unterdrücken. "Soll ich's ihr erzählen?"

"Mach doch.", grinste Lisa und setzte sich ebenfalls auf das Bett, während ich schnell die Tablette runterschluckte und das Glas Wasser trank.

"Du bist gestern Abend noch abgegangen wie sonst was. Erst warst du tanzen und als du wieder kamst und Leon dich davon abhalten wollte noch mehr zu trinken, ist bei dir irgendwas durchgebrannt.", fing Sophie an und ich wollte am liebsten im Boden versinken. "Lass es mich zitieren: 'Leon, ich kann sehr gut selber auf mich aufpassen! Und nur weil ich hier bin und du anscheinend immer noch mit deinem riesen Ego kämpfst, heißt das nicht, dass du mich damit nerven kannst!'."

"Oh nein.", ich setzte mich auf und ließ meinen Kopf in meinen Händen versinken. Die Beiden lachten nur vor sich hin. "Das ist nicht lustig! Ich hab dir ja gesagt, dass das ne Scheißidee ist."

"Ach komm schon, Carlotta. Leon war nicht sauer. Naja, vielleicht ein Bisschen. Okay, ja, er ist direkt abgezischt, ohne Tschüss zu sagen.", erwiderte Lisa und ich war zu dem Zeitpunkt so rot angelaufen, dass man mich mit einer Tomate verwechseln konnte.

Gerade als ich versuchte aufzustehen, hörten man ein Klopfen an der Tür. "Oh, das muss Marius sein, ich geh kurz aufmachen.", grinste Sophie und machte sich auf den Weg.

Ein paar Minuten später saß dann auch Marius auf dem Bett. "Und hat Leon noch was gesagt?", fragte ich neugierig und hoffte, dass er nicht allzu sauer war. Aber eigentlich war es ja die Wahrheit.

"Er meinte nur, dass du ja viel zu voll warst um überhaupt zu wissen was du da redest.", antwortete Marius und ich spürte, wie sich die Wut in mir zusammenbraute.

"Haha, zu voll um zu wissen was ich rede? Die Wahrheit. Er soll sich seiner mal bewusst werden und nicht immer alles auf andere Faktoren schieben!", zischte ich.

"Och Carlotta. Es ist vier Jahre her. Wenn es dir so wichtig ist, dann kläre es mit ihm. Durch beschweren wird das nichts.", versuchte Sophie mich zu beruhigen, aber ich zog mir nur die Decke über den Kopf.

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"Was ist denn los? Wieso bist du schon seit Wochen so komisch drauf?" Ich sah zu Leon, der gerade damit beschäftigt war mich zu ignorieren und lieber auf sein Handy zu starren. "Leon?!"

"Was denn? Ich bin einfach gestresst, und wenn du damit nicht klarkommst, dann kann ich daran auch nichts ändern.", zischte er mich an. So kannte ich ihn gar nicht.

"Was ist denn mit dir los? Ich hab doch nur gefragt.", eriwderte ich und er rollte nur seine Augen.

"Ja und? Ich hab einfach keine Zeit für dieses ganze Rumgelaber."

"Leon, das "Rumgelaber", ist das was 'ne Beziehung ausmacht, falls du's noch nicht gemerkt hast!", zischte ich nun zurück. So hatte ich ihn noch nie erlebt. So gleichgültig und als wäre ihm alles egal. "Und wenn dich mein "Rumgelaber" ja so nervt, soll ich dann gehen?"

Er sah mich kurz an, doch antwortete nicht.

"Nerve ich dich?", meine Stimme wurde etwas lauter, als er sein Handy auf die Couch warf und sich aufsetzte.

"Vielleicht! Und vielleicht ist es ja richtig wenn du einfach gehst!", erwiderte er und ich versuchte meine Gefühle wenigstens zurückzuhalten, bis ich aus seinem Zimmer raus bin.

Also schnappte ich meine Tasche und bin fast aus dem Zimmer gerannt. Ich schlug die Tür zu und lehnte mich gegen die Wand, während ich anfing mit den Tränen zu kämpfen.

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"Da ist doch sowieso nichts mehr zu retten.", mein Kopf kam unter der Decke hervor. "Er hat doch eh ne neue."

"Und?" Lisa zog ihre Augenbraue hoch und Sophie stoch ihr mit ihrem Ellenbogen kurz in die Seite.

"Wir wollen sie nicht noch zu einer machen die irgendwem den Freund ausspannt.", erklärte Sophie, während ich meinen Kopf im Kissen vergrub.

"Das läuft eh nicht prickelnd mit seiner Neuen.", fing Marius an und auf einmal zuckten wir alle auf und starrten ihn gespannt an.

"Mehr Informationen?", grinste Lisa.

"Ach, die ist dauernd eifersüchtig. Er muss nur mal nen Abend mit uns Jungs verbringen und die läuft Amok.", fügte er hinzu.

"Siehst du, ist eh kaputt.", grinste Lisa und ich rollte meine Augen.

"Nein, Sophie hat Recht. Außerdem würde er eh nichts von mir wollen."

"Da wäre ich mir nicht so sicher.", murmelte Marius und tat so als hätte er nichts gesagt.

"Ist ja auch egal. Ich fahre morgen einfach wieder nach München und dann tue ich so als wäre nie was gewesen. Muss eh lernen.", erwiderte ich leise und stand nun endlich auf. „Ich geh mal ins Bad."

Ich machte also meinen Weg ins Bad mit meinem Handy in der Hand und gerade als ich mein Gesicht waschen wollte fing es an zu klingeln. Ich schaute auf das Display und sah, dass es meine Mutter war.

„Hey Schlafmütze.", hörte ich sie kichern. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass wir später noch mit Konrad, Isa und den anderen bei uns grillen, also sei nicht zu spät hier."

Das war das letzte was ich wollte. Mit seinen Eltern und ihm auch noch grillen. Klar, seine Eltern mögen mich. Aber er wird dann bestimmt auch da sein. Und ich wollte eigentlich einfach wieder zurück nach München.

Meine Eltern waren schon immer gut mit seinen befreundet, durch sie haben wir uns kennengelernt, da waren wir erst zehn, glaube ich. Aber das es mal so kommen würde hätte ich auch nicht erwartet.

SOMEBODY ELSE - LEON GORETZKAWhere stories live. Discover now