12.

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Hey! Sorry, dass das Kapitel so plötzlich endet, aber es wäre sonst wirklich zu lang geworden... Ich hoffe es stört nicht allzu sehr :)

Am nächsten Morgen wachte ich in einem leeren Bett auf. Die Sonne schien mir durch die großen Fenster genau ins Gesicht und ich wurde direkt geblendet, als ich versuchte, meine Augen zu öffnen. Nachdem ich mich dann endlich aufgerafft hatte und wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf dem Bett saß, schweifte mein Blick durch den Raum, doch ich hatte keinen Schimmer, wo Leon war. Ich rieb mir noch einmal die Augen, bevor ich aufstand und langsam meinen Weg zum Badezimmer machte. Vor der Badezimmertür angekommen, blieb ich stehen, denn ich hörte Leons Flüstern durch die Tür. Ich war mir sicher, dass ihn belauschen nicht das Richtige war, aber ich wollte auch nicht weghören.

„Ja, ich regel das.", hörte ich Leon sagen, bevor er die Tür aufriss und ich mich kurz erschreckte, obwohl ich es hätte erwarten können. „Auch schon wach?"

„Was regelst du?", platzte es aus mir heraus und bereute es im nächsten Moment. Ich kann Fragen nicht für mich behalten, was manchmal ziemlich daneben geht. Er stand komplett angezogen und fertiggemacht vor mir, während ich noch total verschlafen vor mich hin murmelte.

„Ach nichts. Presse, Gerüchte...", erwiderte er und ich zog meine Augenbraue hoch, bevor ich mich gegen die Wand lehnte.

„Was für Gerüchte?", fragte ich, weil mir klar war, dass es nicht um Transfergerüchte gehen konnte. Und was gibt es noch für andere Gerüchte, die mit einem Fußballer zusammenhängen?

„Naja, dich.", meinte er und mein Blick wurde immer verwirrter. „Ach, gefühlt tausend Magazine denken du wärst meine ach so heimliche Affäre und es seie ja alles so skandalös."

„Wieso skandalös?", ich starrte ihn verdutzt an und er biss sich auf die Lippe, bevor er antwortete.

„Hm, wegen Marie. Die Leute denken, du wärst der Grund für das alles.", er schüttelte den Kopf. „Wieso sich Menschen nicht einmal auf deren Leben konzentrieren können ist und bleibt mir auch ein Rätsel."

„Also, du willst mir gerade sagen, dass jetzt tausend Leute mich unter meinem Namen als deine heimliche Affäre kennen?", ich sah zu ihm rüber und war irgendwie besorgt, weil ich nicht als der Sündenbock dastehen wollte. Die Meinung Anderer sollte mich eigentlich nicht interessieren, aber ich war schon immer jemand, der nicht das aller größte Selbstvertrauen hatte. Leon hatte mir damals dauernd eingeflößt, dass ich mehr Vertrauen in mich selbst haben sollte, doch irgendwie ist alles wieder etwas abgesackt, als wir uns getrennt hatten.

Er zog mich in eine Umarmung und legte seine Hand auf meinen Kopf, während ich mein Gesicht halb in seiner Schulter vergrub.

„Sieh's positiv, wenigstens bin ich keine schlechte Affäre.", sagte er und ich spürte nur wie er grinste und mich loslassen wollte, doch ich wollte nicht. Ich legte meine Arme um seinen Körper und zog ihn zurück, obwohl ich ihn für den Spruch am liebsten gekniffen hätte.

„Du hast leicht Reden.", seufzte ich in sein T-Shirt, während er nur vorsichtig über meinen Kopf streichelte. „Als Fußballer kann man sich sowas erlauben, aber der Grund für so ne Trennung zu sein ist schon mies."

„Ach, red dir bloß nichts ein.", wir gingen ein Stück auseinander, doch er hatte immer noch die Arme um meine Hüfte gelegt. „Ich bin froh, dass alles so klappt. Ich hab gedacht du würdest mich jetzt für immer verabscheuen.", kicherte er.

„Dachte ich anfangs auch.", zwinkerte ich ihm zu. „Aber war leider nicht so einfach wie gedacht."

„Leider?", lachte er, als ich seine Hände nahm und ihm grinsend zu nickte. „Ich hab schon Zugtickets, ich würd mich langsam fertigmachen, wenn ich du wäre."

„Muss ich also auch in deinem Trikot zurückfahren? Abwechslungsreich.", antwortete ich, und schnappte mir meine Hose vom Sessel, bevor ich lächelnd im Bad verschwand.

Ich wusste, dass er war, was ich wollte. Aber ich wusste nicht, ob alles drumherum, das war, was ich wollte. Wollte ich dauernd auf ihn verzichten, weil er zu irgendwelchen Spielen muss? Wollte ich von der Presse als die „Spielerfrau" angesehen werden?

In dem Moment blendete ich das alles aus. Ich wollte nur eine schöne Zeit haben, und die hatte ich.

Nachdem ich geduscht und mich fertiggemacht hatte, verließ ich das Bad, um Leon, der auf dem Bett lag, an seinem Handy rumspielen zu sehen.

„Wann kommt der Zug denn?", fragte ich und setzte mich neben ihn. Er sah mich an und rückte neben mich.

„In 'ner Stunde.", antwortete er und legte sein Handy auf das Kopfkissen.

„Das der feine Herr Goretzka mal Bahn fährt hätte ich gar nicht erwartet.", grinste ich ihn an und er rollte nur mit den Augen.

„Hast du heute noch was vor?", fing er an. „Ich muss heute auf Matilda aufpassen, und Laura meinte nur, dass wenn ich sowieso mit dir unterwegs bin, du ja mitkommen könntest, weil Matilda dich mal wiedersehen will."

Matilda ist die Tochter von Leons Schwester Laura und sein Patenkind. Ich habe früher immer viel auf sie aufgepasst, manchmal mit Leon und manchmal auch einfach, weil Matilda mich sehen wollte. Sie ist mir ziemlich ans Herzen gewachsen, aber als Funkstille zwischen Leon und mir war, hatte ich auch nunmal auch nichts mehr mit ihr zutun.

Ich konnte schon immer gut mit Kindern. In meiner Schulzeit habe ich mich öfter als Patin für die jüngeren Klassen gemeldet, einfach weil ich es schön fand mit den Kindern Zeit zu verbringen. Ich wusste, dass es dazu auch andere Meinung gab, aber mich selbst hat es nie gestört, wenn Kinder mal etwas aufgedrehter waren.

„Klar will ich.", lächelte ich. „Sie muss ja schon richtig groß geworden sein."

„Ist sie.", meinte er und stand auf. „Wollen wir dann mal los?"

Ich nickte und wir checkten aus dem Hotel aus, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof machten. Die Stadt war ziemlich voll, und ich kam mir vor als würde ich die Blicke der Menschen nur so auf mich ziehen, weil ich in einem Goretzka-Trikot, neben ihm lief. Zwischendurch wurden wir von Fans angehalten, die ein Foto mit ihm machen wollten, bevor wir dann am komplett überfüllten Bahnhof ankamen. Als wir uns durch die Massen quetschten, nahm Leon irgendwann meine Hand, wahrscheinlich damit wir uns nicht zwischen den Mengen verlieren. Doch er ließ sie auch am Bahnsteig nicht los.

SOMEBODY ELSE - LEON GORETZKAWhere stories live. Discover now