Wo sind alle?

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Meine schmutzigen und eingerissenen Fingernägel gruben sich in das teure Jackett meines Vaters und ich sah für einen Moment lang nur noch ihn im Tunnelblick. Seine warme, etwas raue Stimme, sein Parfüm gemischt mit seinem Körpergeruch und seine starke Brust, an die ich mich lehnte, beruhigten mich allmählich.
Trotzdem rannen mir die Tränen über die schmutzigen Wangen und nässten das Jackett.
Sein Herz klopfte ganz schnell in seiner Brust und ich spürte richtig wie seine Hände zitterten, als er mir über meinen knochigen Rücken strich, so als wollte er sicher gehen, dass ich wirklich da war. Mich wirklich an ihn krallte.

Schließlich wurden wir von einem leisen Räuspern unterbrochen und schwermütig lösten wir uns voneinander und sahen zu den Personen welche mich anstarrten und nicht wussten, wie sie mich begrüßen sollten.

"Mom? Helena?" Fragte ich überrascht und blickte sie verwirrt an.
,,Was macht ihr denn hier?" Sprach ich meine Gedanken aus und sah fragend von ihm zu meinem Vater und wieder zurück.
"Nun Schätzchen, es ist einiges passiert." Sagte meine Mutter und sah dabei zu Helena. ,,Aber erstmal bin ich froh, dass du wieder da bist." Sagte sie und ihre Stimme zitterte. In ihren Augen sammelten sich Tränen, die ihr dann auf die Wangen tropfen. Dann packte sie mich am Arm und zog mich zu sich in den Arm und umarmte mich fest.
,,Uhhh." Stöhnte ihn vor Schmerz, als sie mich fest drückte und meinen dünnen, von Schmutz und blauen Flecken übersäten Körper an sich drückte. ,,Oh mein Gott! Tut mir leid!" Sagte sie sofort und ließ mich gleich los. ,,Schon gut Mama." Ich lächelte sie schwach an und sie erwiederte dies glücklich.
,,Ich freue mich auch, dass du wieder da bist." Murmelte Helena und schenkte mir ein kurzes Lächeln. Meine Augen huschten nun zu ihr herüber und ich lächelte ebenfalls kurz und nickte. ,,Ja, ich freue mich auch sehr. Nun, was ist denn hier passiert?" Fragte ich und sah mich suchend um. ,,Wo sind denn alle?"
,,Bevor wir dir das erzählen, solltest du vielleicht duschen gehen." Meinte Helena und wedelte dich vor der Nase herum.
,,Du müffelst ein wenig." Kam es kühl von ihr und sofort hielt die sich die Hand vor den Mund, trotzdem konnte sie sich vor den bösen Blicken meines Dads und unserer Mom nicht retten.
,,Sorry." Kam es kleinlaut von ihr, jedoch hörte sich die Entschuldigung nicht wirklich ernst gemeint an, aber das interessierte mich erstmal nicht, ich war einfach froh wieder hier zu sein und außerdem hatte sie auch recht. Ich stank bestimmt ekelhaft. Deshalb winkte ich ab und murmelte:
,,Ist schon gut. Du hast ja recht, aber da wo ich war gab es nun einmal keine Duschen und niemand hat dort wert auf meine Sauberkeit gelegt."
Dad hatte die Stirn in Falten gelegt und sagte dann sanft zu mir.
,,Ich lasse dir oben ein Bad ein und du suchst dir Sachen aus deinem Kleiderschrank heraus, in Ordnung?"
Dankbar lächelte ich ihn an und nickte. Dann gingen wir beide los und stiegen schweigend die Treppen hoch. Ich wusste wie schwer es für ihn war zu schweigen, jedoch tat er es um mich nicht zu drängen und in diesem Moment war ich ihm sehr dankbar dafür. Schließlich bog er dann nach links ab und ging ins Badezimmer und ich ging in mein Zimmer und suchte mir meine Anziehsachen heraus. Ich entschied mich für eine hübsche weiße Bluse und für eine etwas lockerere schwarze Hose, die schön geschnitten war. An der Tallie war sie enger geschnitten und an den Beinen war sie weiter und luftiger. Dazu suchte ich mir noch bequeme Unterwäsche und weiße Ballerinas heraus.

Als ich dann meine Sachen alle zusammen hatte, trug ich sie mit einem bisschen Abstand von meinem Körper vor mir her, sie sollten ja nicht schmutzig werden. Schließlich kam ich im Bad an und öffnete vorsichtig die angelehnte Tür. Mein Dad stand an der Badewanne, hatte sich mit einer Hand am Badewannenrand angestützt und teste mit der anderen Hand die Wärme des Wassers. Es duftete in ganzen Bad nach Schokolade, es war wohl das Schaumbad, welches er dazu getan hatte.
,,Ich wäre dann soweit Dad." Sagte ich leise und er zuckte kurz zusammen und drehte sich dann zu mir um. Leise kicherte ich.
,,Es war nicht meine Absicht dich zu erschrecken."
Er lächelte und winkte ab.
,,Ich war so in Gedanken versunken, ich hab dich also gar nicht kommen hören. Also alles gut." Sagte er und ging dann an mir vorbei, aus der Badezimmertür. Ich schloss dann leise die Tür und legte meine Sachen auf die Toilette. Dann streifte ich mir meine verdreckten Klamotten vom Körper und teste mit meiner Fußspitze die Wärme des Wassers. Es hatte eine angenehme Temperatur, wärmer als Lauwarm, jedoch nicht allzu heiß. Seufzend stieg ich dann komplett in die Wanne und stellte dann den Wasserhahn aus und dann ließ ich mich komplett ins Wasser gleiten. Sofort löste sich ein wenig Dreck von mir und färbte das Wasser etwas dunkler. Neben der Badewanne stand ein Nagelset und Creme, mein Dad hatte wirklich an alles gedacht. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf an das kühle Porzellan, das für den Kopf gedacht war, und dachte ein wenig nach. Auch hier oben habe ich keinen Avenger gesehen und ich hatte ebenfalls bemerkt, dass wir nichtmehr in einem Tower wohnten. Was ist alles passiert, während ich weg war?

Halt mich fest  |Avengers -slow Uptades-Onde histórias criam vida. Descubra agora