14. Kapitel

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P. o. V. Marius

Mehr als ein, maximal zwei halbe Gläser wollte ich uns nicht antun. Vor allem, weil wir beide schon - sie mehr als ich - Champagner genossen hatten. Ich wollte, dass sie locker wurde, nicht besoffen. Und obwohl wir die Flasche so beiweitem nicht leer tranken, entspannte Bella sich spürbar mit jeder Minute und unsere Gespräche konnte man als legère bezeichnen. Zunehmend amüsiert beobachtete ich das Stadium ihrer Alkoholisierung und brachte sie mit mehr oder minder zweideutigen Aussagen zum Kichern.

Bald schon bot ich auch Mineralwasser an, um ihr und ihrem Körper zu helfen und etwas Gutes zu tun. Noch weniger als eine wirklich betrunkene Bella wollte ich eine am nächsten Morgen verkaterte Bella.

Sowohl der Wein als auch der Champagner zuvor hatten zu viele Umdrehungen, ihr Alkoholgehalt hielt sich in Grenzen, trotzdem genügte es für einen ordentlichen Schwips, den ich natürlich besser vertrig und weniger spürte als sie, alleine durch mein höheres Gewicht und meine Größe. So befand ich mich ihr gegenüber sozusagen im Vorteil; das war aber vollkommene Absicht gewesen.

Unser Gespräch, das immer noch als ziemlich belanglos zu bezeichnen war, fand immer wieder neue Themen und Aspekte, unumgänglich natürlich auch Bücher und Filme.

Sie hatte es sich etwas bequemer gemacht, lehnte seitlich zu mir gedreht an der Sofalehne, die Beine schicklich übereinander geschlagen. Mittlerweile saßen wir ziemlich nahe beieinander, unsere Beine berührten sich immer mal wieder, was die Brünette glücklicherweise nicht jedes Mal mehr aus dem Konzept brachte.
Unbewusst richtete sie hin und wieder ihren Ausschnitt, was ich als Zeichen ihrer körperlichen Zuneigung deutete. Aus Menschen konnte man mehr lesen, als sie meist selbst bewusst wahrnahmen...
Ihr Blick glitt indessen fast sanft und überlegt über meine Filmsammlung, während ich von meinem Treffen mit einem berühmten Schauspielern erzählte, um sie zu unterhalten.

P. o. V Bella

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich schon wieder ein halbes Glas Wein intus hatte und plauderte angeregt mit Marius über Filme, Schauspieler und Bücher. Ich sah durch seine Sammlung, ob mir nicht doch irgendetwas bekannt vorkam. Und in der zweiten Reihe wurde ich fündig, ein spitzbübisches Grinsen erschien auf meinem Gesicht.

"Du hast Fifty Shades gesehen?", fragte ich lauernd. Ich wandte meinen Blick zu ihm, er grinste. "Ja, aber die schlechten Kritiken hat er verdient. Von wegen schlechtestes Drehbuch, schlechteste Schauspieler, schlechteste Kamera."

Ich nickte etwas geistesabwesend, denn auf einmal fiel mir etwas total Lustiges ein und ich musste kichern. Etwas erstaunt sah er mich an. "Ist was?" Ich schüttelte nur den Kopf und kicherte weiter. "Mir ist grad was extrem Amüsantes eingefallen."

Er zeigte sich neugierig auf meinen gedanklich brillianten Auswurf. "Na, dann teile deinen Gedankengang doch bitte mit mir!"

Ich musste mich etwas zusammenreißen, nicht loszuprusten, ehe ich zu sprechen begann: "Wenn es bei dir irgendwann nicht mehr so läuft, geh einfach ins Pornobuisness, dreh' einen Dreiteiler und nenn' ihn "Fifty Shades of Ley"!" Ich kicherte hinter vorgehaltener Hand.

Er begann zu grinsen, breit, sehr breit. Und irgendwie bekam ich bei dem Grinsen sowohl eine Gänsehaut als auch ein verdammt ungutes Gefühl in meine Magengegend. "Woher willst du wissen, ob ich ein guter Darsteller wäre?" Spott triefte in seiner Stimme.

Röte schoss mir ins Gesicht und ich biss mir nur stumm auf der Lippe herum. Verdammt! Mit so einer geistesgegenwärtigen Antwort hatte ich nicht gerechnet.... Fieberhaft überlegte ich, was ich schlagfertig kontern sollte, doch er kam mir zuvor.

"Lass es uns herausfinden." Sein Grinsen wurde schmutzig, anzüglich und ich musste schlucken. Meinte er das gerade ernst? Sein Blick war fest und ich konnte ihm nicht entfliehen, es war, als würde er mich festhalten. Immer wieder schien er kurz auf meine Lippen zu sehen.

Bedächtig beugte er sich etwas vor, kam ein wenig näher und ließ seinen Blick über mich gleiten.

Ich starrte ihn einfach nur an, bis er sanft mit einer Hand über meine Wange strich, was mich fast um den Verstand brachte.

Er schien es auch nicht nötig zu haben, mir zu antworten, eine Erklärung abzugeben oder eine von mir zu erwarten. Ich versank in seinen blauen Augen, war wie Eis in der Sommersonne, schmolz unter seinem Blick nur so dahin.

Und ohne noch ein Wort zu sagen, es doch als Scherz aufzulösen, wählte er seine Methode, mir das Gegenteil zu beweisen:

Er küsste mich. Einfach so.

Funken schlugen, mein Inneres tobte und auch ein bitteres Kribben breitete sich in mir aus. Der Kuss war nicht schüchtern, nein, eher komplett den Gegensatz dazu. Wenige Sekunden nach der Vereinigung unserer Lippen bewegten sich diese schon heftig gegeneinander und er ließ keinen Augenblick den Zweifel daran, dass ihm die Führung oblag.

Er packte mich etwas unsanft am Nacken und dirigierte mich so in seine Richtung, welche ich auch willig einschlug und so befand ich mich kurze Zeit später nahe bei ihm, dass ich mein Bein unterbewusst über seine schob.

Seine Zunge strich fordernd über meine Lippe und da ich nicht sofort reagierte, begann er an meiner Unterlippe zu knabbern. Ganz leicht nur, aber es erfüllte seinen Zweck sofort: Ich konnte nicht anders und keuchte leicht auf, so angetan war ich von der ganzen Situation, öffnete brav meinen Mund einen Spalt breit. Seine Zunge glitt zu meiner- der leichte Kampf um die Führung blieb aus. Er hatte die Kontrolle, er hatte das Sagen und ich wollte es ihm nicht nehmen. Seine Hand in meinem Nacken löste sich und er fuhr meinen Rücken hinab, ehe er sie sanft auf meinem Hintern platzierte, mich näher zu ihm zu schieben schien.

Während der noch immer heftigen Knutscherei hob er mich hoch, ich keuchte etwas erschrocken auf, hatte ich das nun wirklich nicht kommen sehen. Doch das Einzige, was er damit erzielen wollte, war, dass ich nun breitbeinig auf ihm saß. Mein Kleid war zum Glück nicht so eng, hing etwas herab, sodass er nicht freie Aussicht auf meinen Schritt hatte.

Ich war so überrascht und eingenommen von dieser Aktion, sodass nicht mehr Herrin meiner Sinne war; die Lust und die Hormone steuerten nun meinen Körper, ich hatte kein Sagen mehr. Doch ich war auch erst zu schwach, um dagegen anzukämpfen, denn alle meine Konzentration lag in dem Moment auf ihm.



Uhh, bam, boom! Da isses. Endlich. Der Coversatz erscheint im Buch, yay. Wir feiern. Nein, aber 4 true: wer hat es kommen sehen? *lennyface* und glaubt mir mädels/jungs, eure wahrhaftige geschichte geht jetzt erst langsam los... hehe....

Fifty Shades of Ley {Marley FF} |✏️Where stories live. Discover now