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»you should care less and more at the
same time.«

HOPELESSLY

Die Uhr tickt und niemand kann Taehyung finden, niemand weiß, wo er sich aufhält.

Nein, bei den Toiletten ist er nicht mehr.
Alles, was Jungkook gefunden hat, war der leere Behälter dessen Alkohols.

Wieso sollte Taehyung auch bei Sinnen
sein und seinen Pflichten nachgehen, wenn er betrunken oder vielleicht sogar, wie eigentlich fast immer, high ist? 

„Hast du ihn wirklich nicht gesehen?" fragst du Jungkook gestresst, als ihr in einer Ecke des vollen Saales steht.

Dieser schüttelt nur den Kopf, kann dir nicht weiterhelfen. Auch wenn er es könnte, denn um ehrlich zu sein, hat er nicht mal richtig nachgesehen.

Jedenfalls nicht so, wie er es sollte.
Weil er nicht will, dass du Taehyung findest.
Weil er nicht will, dass du Taehyung küsst.

Mal wieder bekommst du eine Nachricht von Savannah, in der sie dich wieder unter Druck setzt und behauptet, dass jetzt der Zeitpunkt für den Kuss gekommen sei.

Was auch stimmt, denn überall wimmelt es nur so von Reportern und Kamerablitzen, es ist die Stunde der Aufnahmen und Reportagen.

Tief durchatmend steckst du dein Handy weg, siehst dich ein letztes Mal noch im Saal um. Aber du siehst ihn nicht, siehst ihn nirgends.

Also schüttelst du den Kopf, fühlst dich im Stich gelassen. Kurz sieht Jungkook zu dir runter, dann dreht er sich weg und kramt
nach seinen Zigaretten, will gleich rauchen gehen.

Es scheint ihn gar nicht zu interessieren, als
du aufgibst und ein wenig wütend auf den Ausgang zusteuerst.

Ja, du willst nicht mehr warten, du hebst dein Kleid an und stürmst zur Tür, durch die Menge hindurch.

In dem Moment, in dem Jungkook sich
näher zum offenen Fenster lehnt und sich
die Zigarette zwischen die Lippen legt, nach dem Feuerzeug greift.

Genau dann, wenn Taehyung wie aus
dem nichts hinter dir erscheint und dich am Handgelenk packt, dich mit Stärke zu sich an die Brust zieht, dich aufhält.

Er trägt seine Maske nicht mehr, ist als einziger auf dem Ball ohne und sticht somit heraus. Und es dauert nicht lange, da nimmt er dir ohne zu fragen deine Maske ab.

Deine Brust bebt aufgeregt, als du deine Augen nach dem Abnehmen der Maske wieder öffnest und zu ihm hochstarrst.

Wo war er, wo kommt er her?
Wieso hat er dich im Stich gelassen?
Diese Fragen schwirren dir durch deinen
Kopf, aber es gibt eine Frage, die du nicht beantworten musst.

Was hat er vor?
Er will dich küssen, er wird dich küssen.

„Eins..zwei.." flüsterst du unbewusst selber zu dir und verfällst fast in Schockstarre, als er sich immer weiter zu dir runterlehnt, deine Wangen mit seinen Händen umschließt.

Seine Lippen liegen nun auf den deinen,
sie schmecken nach Alkohol. Aber es ist kein unangenehmer Geschmack, du gewöhnst dich an seine Lippen und an die Aufmerksamkeit, die auf euch liegt.

Auch wenn eure Augen geschlossen sind, wisst ihr, dass die meisten Augen auf euch in diesem Moment liegen.

Dass Jungkooks Augen ebenfalls auf euch liegen und das schon viel zu lange.

Denn so lange starrt er zu euch, dass er sich mit der Flamme des Feuerzeugs seine Finger verbrennt und angestrengt seine Hand durch die Luft wirbelt.

lyrical  Where stories live. Discover now