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»we both know that there's
no tomorrow.«

TOMORROW

Ohne ein Wort zu erwidern, legt Taehyung
auf. Fassungslos fährt er sich durch die Haare, er schüttelt ironisch grinsend den Kopf.

„Das kann nicht sein, das darf nicht sein." flüstert er immer wieder zu sich selbst, an deine Worte denkend.

Nun wirst du immer schneller, willtst ihn direkt erreichen, um es ihm ins Gesicht zu sagen.

Aber in dem Moment, in dem du am Ende des Flures stehst und du zu ihm rüber siehst, dreht er sich weg und betritt das Krankenzimmer Jungkooks.

Seufzend setzt du dich auf einen der Stühle im Flur, lässt ihm seine Freiheit. Weil du gesehen hast, dass er dich nicht sprechen will. Weil du gesehen hast, dass es ihm nichts wert ist.

Völlig durcheinander betritt Taehyung
den Raum, Jungkook ist gerade dabei, sich aufzusetzen und den Anderen verwirrt anzusehen.

Nun sieht Taehyung dem Kranken direkt
ins Gesicht. Er stellt sich ans Krankbett und nimmt die Hand des Anderen vorsichtig. 

„Ich bin kein Verräter, ich werde es niemals sein." fängt Taehyung leise an, Jungkook hat keine Ahnung, wovon der Andere redet.

„Taehyung, geht es dir gut? Wieso bist du
so aufgelöst?" entgegnet Jungkook nur.

„Merke dir, dass ich immer auf deiner
Seite stehe. Merke dir, dass es mir leid tut.
Alle meine Fehler sollen nicht mehr von Bedeutung sein, verstanden?" macht
Taehyung weiter, seine Augen leicht
gerötet von der Anstrengung.

Langsam schüttelt Jungkook den Kopf, er
will nicht, dass sein bester Freund, für ihn
sein Bruder, sich solche Vorwürfe macht.

„Und ich will nur das Beste für dich, für sie
und für euch." raunt Taehyung, seine Augen eiskalt erstrahlend.

Jungkook sieht zu ihm hoch, der Blick des Anderen ist nun starr, all die Verzweiflung ist wie weggeblasen, wie ausgelöscht.

Ob diese Beichte ihm geholfen hat?
Nicht doch, sie war nur der Anfang.

„Bis morgen, ich gehe mich ausruhen." gibt Taehyung zum ersten Mal im Leben Jungkook einen Kuss auf die Stirn, drückt ihm somit seine Brüderlichkeit und Freundschaft aus.

Dann lässt er die Hand des Kranken los, es wird kalt um Jungkooks Hand. Perplex will Jungkook wieder nach der Hand Taehyungs greifen, doch es ist nicht genug für beide.

Genug wird es für Taehyung niemals sein, nicht, seitdem sie fort ist und seine Seele ihn auch verlassen hat, seine Seele verschwunden zu sein scheint.

„Taehyung!" schreckt Jungkook noch einmal auf, als dieser in der Tür steht.

Der Gehende hält kurz inne, sein Herz schlägt immer schneller und schneller, so sehr will er einfach gehen und alles hier hinter sich lassen.

„Wieso fühlt es sich so an, als würdest du Abschied nehmen?" hallt Jungkooks Stimme durch den Raum.

Er kennt seinen besten Freund zu gut,
er weiß alles. Er muss ihn nicht fragen.

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