Kapitel 3

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Taehyung

,,Durchatmen! Taehyung, atme verdammt!" Nur am Rande bekam ich mit, wie meine Wange auf einmal kaum merklich anfing weh zu tun. Meine Augen starrten einfach in die Leere und ich wusste selbst nicht einmal, ob das an dem Joint lag oder an der Leere in meinem Herzen, die mit jedem Tag größer wurde.

Darum bemerkte ich nicht einmal, dass ich so sehr am Weinen war, dass ich wohl kaum noch Luft bekam. Erst, als es wirklich unerträglich für mich wurde, kam ich aus meiner Starre und schaffte es, mit einem tiefen Atemzug endlich wieder Luft zu bekommen.

,,J-Jungkook...", schluchzte ich laut auf und direkt wurde ich von meinem besten Freund in den Arm genommen. Die Schule hatten wir bereits verlassen und waren stattdessen auf dem Heimweg. Ob ich ihn schaffen würde, ohne komplett zusammen zu brechen, war fragwürdig. 

,,Ich bin da", hörte ich den Brünetten leise flüstern, als er durch meine Haare strich und mich näher zu sich zog, während ich mich verzweifelt in sein T-Shirt krallte. Ich fühlte mich so schlecht und so schuldig. Abgesehen von den Vorwürfen meiner Mutter hatte ich das Versprechen an Jungkook gebrochen.

,,Es tut mir leid...", hauchte ich einfach nur leise, aber eine Antwort erhielt ich nicht. Stattdessen wurde ich von ihm hochgehoben, vermutlich war es für ihn einfacher, mich zu tragen.

Mein Griff wurde um sein T-Shirt stärker und meine Angst, dass er mich alleine lassen würde, war noch größer als sonst. Ohne Jungkook und Namjoon hätte ich niemanden mehr und das würde mich komplett zerstören.

,,Du warst wieder dort, oder?", fragte mich Jungkook, dabei klang er kein Stück vorwurfsvoll. Es war eher wie eine Feststellung und kaum merklich nickte ich langsam, fühlte mich noch schuldiger, aber Jungkook konnte ich einfach nicht anlügen. Er war schließlich mein bester Freund, mein Seelenverwandter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir bei unserer kleinen, schäbigen Wohnung an und direkt riss Namjoon seine Tür auf, nahm mich Jungkook ab und sofort fand ich mich in zwei warmen Armen wieder. Ohne diese beiden würde ich wirklich nichts mehr auf die Reihe bekommen. Rein gar nichts.

Langsam konnte ich mich endlich beruhigen. Die Nachwirkungen des Joints ließen nach und damit musste ich auch nicht mehr weinen - denn es machte mich verdammt emotional und ich hasste es, aber ich konnte nicht anders. Ohne meine Drogen würde ich mit all' meinen Problemen, Gedanken und Gefühle nicht klar kommen, selbst wenn Jungkook und Namjoon bei mir waren.

Ich fand mich auf dem kleinen Bett wieder und direkt spürte ich einen Arm um meinen Bauch. Erst war es Jungkook und gleich darauf spürte ich von hinten den Arm von Namjoon. So lag ich eingekuschelt zwischen den beiden wichtigsten Menschen meines Lebens und es fühlte sich einfach nur gut an. Ich fühlte mich nicht mehr alleine und wusste, dass ich jemandem etwas bedeutete und dass mich jemand liebte, auch wenn es nicht meine richtige Familie sein konnte.

Aber auch wenn ich gerade so etwas fühlte und dachte, so wusste ich eines:

Es würde nicht lange anhalten.

Don't Leave Me ★ VminDonde viven las historias. Descúbrelo ahora