Kapitel 29

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Taehyung

Mit starken Kopfschmerzen öffnete ich am nächsten Morgen leise stöhnend meine Augen. Ich befand mich nicht in meinem Zimmer, sondern auf dem Sofa im Wohnzimmer. Nur vage erinnerte ich mich daran, dass mich die Halluzination von Mingyu verfolgt hatte.

Und Jimin hatte das alles miterlebt.

Verdammt.

Nun würde er mich weiterhin nerven und belästigen. Er würde immer wieder dort auftauchen, wo ich war. Und er würde mir immer wieder die Drogen abnehmen und mir dafür lachhaftes Zeug andrehen. Perfekt.

Warum musste ausgerechnet mir so etwas passieren? Ich wollte dieses anhängliche Kind nicht bei mir haben und nach gestern Nacht würde nicht einmal Jungkook mehr etwas gegen ihn sagen.

Zumal Namjoon sowieso Jimin von Anfang an mochte.

,,Du bist wach."

Nur langsam klärte sich mein Blick endlich und ich entdeckte Namjoon auf dem Sessel. Ich nickte langsam und richtete mich leise stöhnend auf. Direkt merkte ich, dass ich unbedingt eine Schmerztablette brauchte, sonst würde ich wirklich nicht überleben.

,,Jimin schläft in deinem Zimmer", klärte er mich auf und verstehend nickte ich. Oh, wie schön. Er war also noch da. Dann musste ich einfach nur schnell genug abhauen und niemandem Bescheid geben.

,,Taehyung, wie lange soll das noch weitergehen?" Ich zuckte bloß mit den Schultern. Was sollte ich schon großartig darauf antworten? ,,Du zerstörst nicht nur dich selbst, sondern auch Jungkook. Als ich von der Arbeit kam, lag er weinend im Bett, weil er dir nicht helfen konnte. Willst du das wirklich? Dass Jungkook zerbricht?"

Nein. Das wollte ich natürlich nicht. Meinetwegen könnte ich jeden zum Brechen bringen, aber nicht meine Freunde. Verzweifelt biss ich mir auf die Lippe. Vielleicht waren sie wirklich ohne mich besser dran.

Niemals hatte ich gewollt, dass es Jungkook wegen mir so schlecht ging. Ich hatte mir immer versprochen, dass ich auf ihn aufpassen würde. Ich liebte Jungkook, er war meine Familie und was tat ich? Ich verletzte ihn mit meiner Art, mit meiner Sucht und mit meinen Problemen.

Das bewies mir aber auch nur, dass ich aufhören sollte. Ich sollte aufhören, mich ihm anzuvertrauen und mit ihm darüber zu reden, wie schlecht es mir ging. Auch wenn ich lügen hasste, so sollte ich es für Jungkook tun.

,,Ich werde ihn nicht mehr in meine Scheiße mit rein ziehen", versprach ich Namjoon, der mich prüfend musterte. Die Decke riss ich nun komplett von mir und stand auf. Meine braune Haare waren verwuschelt, aber das interessierte mich auch nicht wirklich.

Jedoch stoppte ich in meiner Bewegung, als meine Zimmertür sich öffnete und ein verschlafener Jimin erschien. Stumm beobachtete ich, wie er sich träge über die Augen rieb und dann seinen Blick auf mich richtete.

Sein Mund öffnete sich, als wollte er etwas sagen, aber dann schloss er ihn wieder und sah zur Seite, schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Auch ich wandte mich nun einfach von ihm ab und ging stattdessen in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen.

Ich hoffte sehr, dass Jimin schnell verschwand. Inzwischen wollte ich noch weniger in seiner Nähe sein und seine Anwesenheit haben. Er kannte meine Schwäche und ich wusste nicht, wie er sie einsetzen würde.

,,Darf ich...auch einen Kaffee haben?"

Don't Leave Me ★ VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt