40. Verstand

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Kapitel 40

Er schreckte regelrecht aus seinen Schuldgefühlen und wieder war seine Maske leicht verrutscht. Er war erstaunt, dass sie seinen Blick suchte... als erstes. Sie beachtete Dumbledore überhaupt nicht und das, obwohl dieser direkt neben ihr saß und dazu auch an dieser Stelle, dort wo Snape sonst immer saß. Ihr Blick galt nur ihm, Severus Snape.

Sie erschreckte sich selbst und zuckte leicht zusammen, denn sie konnte seine Präsenz spüren, weshalb sie auch gezielt zu ihm blickte.

... meine Güte! Das war doch nicht etwa wieder ich? Oh nein... er gibt sich so viel Mühe und ich?.. Was ist hier eigentlich passiert?

Zitternd hob sie ihre Hand, mit welcher sie ihn gekratzt hatte und wagte es kaum einen Blick darauf zu werfen, sie hoffte inständig, dass sie sich irren würde.

Das Blut an ihren Fingerspitzen schalt ihre Hoffnung Lüge. Sie hatte ihn verletzt, wiederholt. Sie ließ die Hand sinken und suchte erneut Snapes Blick.

„Es tut mir Leid, Professor... das wollte ich nicht.“, sagte sie mit leiser und zittriger Stimme.

Snape hörte jedoch noch etwas anderes... es tat ihr aus vollem Herzen Leid, sie war traurig und schämte sich regelrecht.

Er wollte etwas sagen, aber er schaffte es nicht. Seine Stimmbänder und alle Muskeln, die er zum Sprechen brauchte, verweigerten konsequent den Dienst. Er versuchte deshalb auch gar nicht erst, etwas zu sagen, er wollte nichts Wirres von sich geben... und schon gar nicht stottern.

Dumbledore war durch diese Szene belustigt, gleichsam aber auch verwirrt. Er hätte niemals geglaubt, dass irgendjemand in der Lage wäre, seinen Zaubertränkemeister sprachlos zu machen. Er fand als Erster seine Sprache wieder.

„Hermine? Geht es dir wieder besser?“, fragte er sanft und wand sich an Hermine. Sein Blick war etwas beunruhigt und besorgt, aber er versuchte dies mit einem Lächeln zu überspielen.

„Ja, danke. Die Schmerzen sind nicht mehr so stark, nur noch ganz schwach. Aber was ist überhaupt passiert? Ich weiß nur noch, dass ich plötzlich starke Schmerzen hatte und dann... dann habe ich nur noch den Professor neben mir gesehen.“, sagte Hermine und bei den letzten Worten drehte sie ihren Kopf wieder zu Snape, welcher nachdenklich zu Boden sah.

„Nun... Ich hatte Madame Pomfrey gebeten, den Erholungstrank mit einem Trank zu modifizieren, der dem Skele-Wachs ähnelt. Deine Knochenbrüche würden sonst länger brauchen, um zu heilen. Leider scheint sie vergessen zu haben, es Professor Snape mitzuteilen.“, erklärte Dumbledore und sah zu Snape.

Snape hob den Kopf, sobald Dumbledore begonnen hatte, zu erklären. Er war ziemlich wütend.

„Dass DU vielleicht nicht weißt, was es für Schmerzen mit sich bringt, wenn innere Verletzungen, wie Knochenbrüche heilen, entschuldige ich. Aber Madame Pomfrey sollte das wissen! Ihr setzt Miss Granger zusätzlichen Schmerzen aus?! Und warnt weder sie noch mich?“, bellte er und sowohl Hermine als auch Dumbledore waren etwas verwundert über diese Reaktion. 

... Wie bitte? Snape ist sauer, weil Dumbledore es zugelassen hat, dass mir weitere Schmerzen entstehen? Das kann ihm doch egal sein?... Was ist nur mit ihm? Er ist so seltsam...

Er macht sich wirklich Sorgen um Hermine! Es tut ihm gut, dass er nicht ständig alleine ist... auch wenn es nur für ein Wochenende ist. Die zwei stehen sich in ihrem Wissensdurst in nichts nach... und können sicher noch eine ganze Menge von einander lernen!

Dumbledore grinste fröhlich und erntete von Snape einen bösen Blick. Hermine sah Snape verwundert an und als er ihren warmen Blick spürte, denn ihr Blick war ihm gegenüber nun immer warm – egal wie sie ihn ansah, drehte er seinen Kopf zu ihr und wollte ihr einen ebenso bösen Blick schenken wie Dumbledore, aber es misslang ihm völlig. Er sah sie freundlich, wohlwollend an und für einen Moment glaubte sie, dass sie ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen gesehen hatte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Donde viven las historias. Descúbrelo ahora