100. Es ist viel passiert...

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Kapitel 100

Als sie angezogen war, drehte sie sich noch einmal vor dem Bett und nahm dann Snapes Umhang mit sich, ging zurück ins Wohnzimmer, wo Snape bereits mit überschlagenen Beinen in seinem Sessel saß und mit einer Tasse Tee in Händen, in ihre Richtung sah.

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„Na bitte, das sieht doch gleich wesentlich besser aus. Passt Ihre neue Uniform?", fragte Snape dann und wies beiläufig auf seine Couch, wo Hermine, ihm gegenüber, Platz nahm.

„Vielen Dank. Ja, so gefällt es mir auch besser. Sie passt wie maßgeschneidert, aber... irgendwie fühlt sie sich seltsam an... fast wie Ihre Roben.", sagte Hermine dann und Snape sah mit hochgezogener Augenbraue zu ihr.

... Sie weiß, wie sich meine Roben anfühlen?... Gut, sie hat sie schon öfter berührt... aber warum merkt sie sich, wie sie sich anfühlen?... Immer wieder für eine Überraschung gut...

„Nun, das liegt daran, dass es meine Roben waren. Sie fühlen sich anders an, weil sie magische Eigenschaften haben. Wie Sie wissen, sind sie reißfest und reagieren nicht auf Zauber oder Tränke. Sie können sie behalten, damit so etwas wie eben nicht noch einmal passiert.", erklärte Snape und lächelte matt. Hermine war verblüfft und starrte ihn dementsprechend an.

„Ich hoffe, Sie wissen, dass ich den Scherz von Mr. Malfoy durchaus nicht gutheiße, eben so wenig, dass er Sie beleidigt. Aber wie Sie auch wissen, ist gerade sein Vater ein sehr einflussreicher Mann.", sagte Snape und fügte in Gedanken noch ‚und Todesser' hinzu. Hermine nickte und nippte am Tee.

„Sir, was war das für ein Zauber, den Draco auf mich losgelassen hat? Er ist mir gänzlich unbekannt.", fragte Hermine dann und sah zu ihm. Er stellte die Tasse zurück auf den Tisch und sah zu ihr.

„Der Levicorpus. Können Sie es sich ableiten? Versuchen Sie es.", kam es nur von ihm und er sah ihr herausfordernd in die Augen.

„Levitation und Corpus... Levicorpus... also schwebender Körper. Draco wollte mich schweben lassen?", entwich es Hermine, denn sie hatte eigentlich nur laut gedacht. Snape nickte.

„Nur, dass das Opfer hierbei an den Knöcheln in der Luft hängt und jede Gegenwehr den Zauber im Prinzip nur schlimmer macht. Mit Ihrer mehr oder minder vorhandenen Kleidung hätten die drei zweifelsohne ihren Spaß gehabt.", erklärte Snape dann und Hermine sah ihn mit weit offenen Augen an.

„Nun. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Ihre Fragen – sofern ich es kann – beantworten werde. Fragen Sie.", fuhr er dann fort und lehnte sich zu seinem Erstaunen völlig entspannt zurück. Hermine wusste mit der Situation kurzfristig nichts anzufangen.

„Gut. Sie waren damals ein Todesser und sind es immer noch. Sie sind aber auch Lehrer an dieser Schule und mit Verlaub, nicht gerade der beliebteste. Sie geben sich immer kalt und abweisend, so als wären Sie bar jeden Gefühls... Nein, so als könnten Sie nur Wut und Verachtung empfinden... Sie hassen, warum auch immer, Gryffindor und besonders Harry. Dennoch sind Sie freundlich zu mir, beleidigen oder demütigen mich aber im gleichen Atemzug. Küssen mich und lassen Nähe zu, was zum einen verboten ist und Sie zum anderen hassen. Kaum einen Augenblick später schreien Sie mich an und ziehen mir Hauspunkte ab. Ich zweifle zuweilen an meinem Verstand.", sprudelte es aus Hermine hervor und Snape verfolgte ihre Worte, er verstand ihre Verwirrtheit. Als Hermine nicht weitersprach, sah er leicht verwundert zu ihr.

„Sie sagen mir, wie ich bin... Sie mich sehen. Glauben Sie, dass Sie mich jetzt auch nur annähernd kennen? Ich denke, es ist leichter für uns beide, wenn Sie versuchen, etwas zu fragen und nicht irgendetwas festzustellen versuchen.", sagte er dann ruhig und keineswegs spitz. Hermine nickte und seufzte leicht.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt