99. Man sollte schon wissen, was sich da zusammenbraut

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Kapitel 99

Hermine schlich nach ihren letzten Stunden aus dem Gryffindor-Turm in Richtung Mädchenklo und versuchte dabei, von so wenig Schülern wie möglich gesehen zu werden. Sie hatte alle Zutaten und ihren Kessel in ihrer Tasche und war wild entschlossen den Obliviscor-Trank zu brauen, komme, was wolle. Sie hatte Snape außer im Unterricht am Montagmorgen nicht mehr gesehen, sogar bei den Mahlzeiten verpassten sie einander. Im Unterricht benahm er sich wie immer, ignorierte Hermine und zog Gryffindor Hauspunkte ab. Sie kümmerte sich nicht weiter um ihn und konzentrierte sich nur auf ihren Trank, welcher ihr auch perfekt gelang. Jetzt bog sie gerade um die letzte Ecke und nur wenige Schritte trennten sie von der Tür zum Mädchenklo, als Snape ihr entgegenkam und mit hochgezogener Augenbraue zu ihr sah.

„Guten Tag, Sir.", gab sie nur knapp von sich. Sie wollte nicht, dass er Gryffindor noch Hauspunkte abzog, weil sie ihn nicht grüßte. Er murrte nur kurz und nickte knapp, ging an ihr vorbei. Hermine zuckte mit den Schultern und verschwand in der Toilette.

... Was war das bitte? Er scheint auf dem Weg zu Dumbledore zu sein... hat er keinen Unterricht?... Warum musste eigentlich ausgerechnet ER mir begegnen?... Wenigstens hat er nichts gesagt...

Ja, warum hast du nichts gesagt? Wie beispielsweise, es tut mir Leid?! ... Und ausgerechnet du beschwerst dich über Ron und Harry?!...

Hermine schüttelte ihre Gedanken jedoch ab und widmete sich dem Aufbau für ihren Trank, stellte den Kessel auf und ordnete die Zutaten vor sich und breitete das Pergament aus. Dann sah sie sich suchend in der Toilette um, ob wirklich niemand da war und zufrieden stellte sie fest, dass sie wirklich allein war. Somit widmete sie sich dem Trank und setzte einen Sud für den Trank auf. Dann machte sie sich daran, die Zutaten vorzubereiten, d.h. sie zerschneiden, zermürben oder pürieren. Mühsam bereitete sie alles vor, las immer wieder die genauen Schritte durch und begann dann damit, die Zutaten unter Murmeln von alten Formeln in den Kessel zu geben. Sie war heilfroh, Alte Runen gehabt zu haben. Am lästigsten waren für sie die Pausen, die für den Trank nötig waren.

„Wo isn Mine? Hab sie seit Verteidigung nicht mehr gesehen...", kam es von Ron und er sah von seinem Essen zu Harry auf.

„Bibliothek, schätze ich. Du kennst sie doch! Aber war wirklich irgendwie komisch, dass sie so schnell weg war... eigentlich ungewöhnlich...", entgegnete Harry und zuckte mit den Schultern. Ron tat es ihm gleich und machte sich weiter über sein Essen her.

Snape hatte durch Zufall mitbekommen, was die beiden Gryffindors gesagt hatten, als er an ihnen vorbeiging und es machte ihn nachdenklich. Er kam gerade aus der Bibliothek und dort war nirgends eine Gryffindor gewesen, um genau zu sein, war er vollkommen alleine – abgesehen von Mrs. Pince.

... Sie sorgen sich ja wirklich rührend um ihre Freundin... Vorhin war sie noch bei der Mädchen-Toilette... sie wird wohl noch dort sein... Was treibt sie da? ... Ihre Ruhe hätte sie sonst auch in der Bibliothek gehabt... oder sonst wo im Schloss... Wer ist schon so dumm und lässt sich freiwillig von diesem Geistermädchen vollplärren?... Es sei denn...

Ihm fiel etwas ein, eine Information, die er zuvor nicht beachtet hatte. Kurz vor dem Lehrertisch drehte er auf dem Absatz um und verließ die Halle wieder, ging in Richtung Bibliothek. Einige der Schüler sahen ihm ungläubig hinterher und auch am Lehrertisch folgte so mancher Blick dem Weg des Zaubertränke-Professors. Besonders Albus sorgte sich, denn sein Gespräch mit Severus war nicht gerade hilfreich, geschweige denn aufschlussreich gewesen. Severus hatte ihm nicht viel mehr erzählt, als Hermine oder als er ohnehin schon wusste, bzw. sich denken konnte.

Lautstark flog die Flügeltür der Bibliothek auf und Mrs. Pince wollte gerade eine Standpauke herunterbeten, als sie Snape erkannte und sich an ihren zurechtgelegten Worten verschluckte. Still sank sie auf ihren Platz zurück und Snape huschte in die hinterste Ecke der Bibliothek, zu den Zaubertrank-Büchern. Er verschwendete keinen Augenblick und sah suchend in Richtung Decke, sah suchend an den obersten Reihen der Regale entlang, bis er fand, was er suchte.

7 Jahre bis zum Glück oder Sturheit und Liebe das dauert...Where stories live. Discover now