satu.

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EINS

"Ich hasse meinen Job", seufzt Namjoon und lässt sich auf sein kleines Bett fallen, "Ich hasse alles."

Mittlerweile ist Namjoon 24, lebt in einer Einzimmerwohnung in der Hauptstadt von Korea, Seoul und arbeitet in einem Einkaufsladen, der "24/7" heißt. Wie der Name schon verrät, hat der Laden die ganze Zeit geöffnet und natürlich hatte Namjoon eine Schicht von elf Uhr abends bis acht Uhr morgens.

An einem Samstag.

An einem dummen Samstag, den er anders verbringen könnte.

"Ich kann nicht mehr", brummt er in sein Kissen und interessiert sich nicht dafür, dass er in seinen Arbeitsklamotten schlafen geht, "Uhh, ich will nicht mehr."

Während die Welt aufwacht, fällt Namjoon in seinen Schlaf.

Es war ein anstrengender Tag.

Wenn er bloß wüsste, dass er in acht Stunden mit einem zerknitterten Zettel in der Hand aufwachen würde und dieser für Verwirrungen sorgen wird, wäre er für seinen anstrengend Arbeitstag dankbar.

Als er um 16 Uhr aufwacht und diesen Zettel in seiner Hand findet, beginnt sein Herz zu rasen.

Zuletzt hatte er vor einem Jahr eine Prophezeiung bekommen.

"Oh, shit", seufzt er, "Shit, shit, shit."

Namjoon schließt seine Augen, atmet tief durch und versucht zu realisieren, dass es wieder so weit ist. Denn jedes Mal, wenn er eine Warnung vom Schicksal bekommt, sind die Chancen höher geworden, dass in Zukunft etwas passieren wird, was sein Leben und das Leben anderer in Gefahr bringen wird.

Es bereitet ihm eine Gänsehaut.

"Okay, okay", versucht er sich zu beruhigen und sieht aus dem Fenster, "Du lebst und du wirst weiter leben. Alles ist gut."

Das Fenster, welches neben seinem Bett ist, ist das Einzige, welches sein Schlafzimmer beleuchtet. Er fokussiert sich auf den Himmel, der mittlerweile ein blasses blau trägt mit einem warmen Ton von gelb, fast orange.

Die Sonne geht bald unter, die Panik steigt.

Namjoon lebt im dritten Stock und hat somit eine schöne Sicht auf die Autobahn und Hochhäuser von Seoul. Die Sicht ist der Grund, weshalb er hier eingezogen ist. Es mag sein, dass er nicht viel Platz hat, aber dem Himmel nah zu sein, reicht ihm.

"Es wird alles gut", spricht er zu sich selbst, setzt sich auf und betrachtet das zerknüllte Papier.

Seitdem er seine erste Prophezeiung bekommen hat, wartet ein Notizblock und ein Bleistift in seiner Nähe, damit er nicht etwas anderes beschmiert. Bei seinen ersten Malen wurden nicht nur seine Comichefte beschriftet sondern auch seine Wand, der Boden und manchmal auch sein Spiegel. Damals in seinem Kinderzimmer lag sein erster "Prophezeiungen-Notizbuch" auf seinen heiligen Comicheften neben seinem Bett, aber nun liegt er auf der Fensterbank.

Als sein Blick vom Papier auf die Fensterbank schweift, sieht er, dass er nicht ein Ganzes Blatt Papier rausgerissen hat, sondern nur die Hälfte.

Der Anblick macht ihn nervös.

Je weniger Papier er benutzt, desto näher ist die Gefahr. Er beginnt zu zittern.

Namjoon hat bisher immer mindestens Dreiviertel vom Papier benutzt und konnte sich deshalb mental vorbereiten, doch nun ist es die Hälfte.

Wie viel Zeit bleibt ihm wohl übrig?

Davor hatte er immer einen Zeitraum von fünf Tagen bis 14 Tagen, bis sich das große Ereignis zeigte. Diesmal sind es wenigere Tage. Vielleicht verbleiben ihm sogar nur Stunden?

Er weiß nicht, was er tun soll und spürt, wie sein Herz gegen seine Brust hämmert.

"Es-", er hält inne, um in Ruhe atmen zu können, "Es wird alles gut."

Nach einer Weile kann er wieder ruhig atmen. Das mulmige Gefühl im Bauch verschwindet nicht, aber zumindest kann er ruhig atmen.

Als er das Papier aber entfaltet und das groß Geschriebene durchliest, weiten sich seine Augen. Das Hämmern gegen seiner Brust hört auf, bevor es beginnt zu rasen.

"DIE LIEBE DEINES LEBENS WIRD DIR DEINEN WILLEN ZU LEBEN NEHMEN."


[A/N]

Ich hab schon einige Kapitel vorgeschrieben und ahhhh, ich bin so froh eine Joon fanfic zu schreiben, weil ich nie welche finde :(

prophecy [k.nj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt