tiga.

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DREI

Am nächsten Tag als Namjoon von seiner Schicht um 16 Uhr Zuhause ankommt, hat er nicht damit gerechnet, dass er in dem engen Gang des Hausflurs Kisten findet. Vor der leeren Wohnung, die parallel zu seiner Wohnung steht, sind braune Kisten in verschiedenen Größen.

Verwirrt kratzt er sich an seiner Schläfe und fragt sich, wem diese Kisten gehören könnten?

Er sieht auch, dass die Tür der Wohnung offen steht. Neugierig möchte er herausfinden, wer sein zukünftiger Nachbar ist und nähert sich der Tür langsam und leise. Dabei passt er auf, dass man ihn nicht sieht, damit man nicht denkt, dass er ein perverser Stalker sei oder ähnliches.

"-das ist so anstrengend", hört er eine weibliche Stimme sagen, die danach seufzt, "Ich wünschte, du wärst hier."

"Awe, vermisst da mich jemand?", nun spricht eine männliche Person und lacht danach, "Kann ich dir aber nicht übel nehmen. Ich würde mich auch vermissen."

Namjoon kann sich kein Grinsen verkneifen, als die männliche Person das sagte. Anscheinend telefoniert sie gerade mit jemanden.

Höchstwahrscheinlich mit ihrem Freund.

"Jaja, ich liebe dich auch", kichert sie.

Bestimmt ihr Freund.

"Ich mich am meisten", erwidert er und bringt das Mädchen zum Lachen, "Nein, ich hab dich auch lieb."

"Okay, Seokjinnie.. Ich muss weiter auspacken. Draußen im Flur stehen noch meine Sachen und ich glaube mein Nachbar vor mir ist ein alter Mann, den man nicht stören sollte."

Namjoon runzelt seine Stirn für einen kleinen Moment. "Alter Mann, huh?", murmelt er leise.

Als er hört, wie sie auflegt und rauskommt, sucht er schnell seine Schlüssel. Er darf jetzt auf gar keinen Fall von ihr erwischt werden. Ansonsten könnte er ihr wahrscheinlich nicht mehr in die Augen schauen, wenn man sich im Flur mal begegnet.

Erleichtert findet er seine Schlüssel in seiner Tasche, doch statt sie unauffällig rauszunehmen, fallen ihm diese aus der Hand. Laut fallen sie zu Boden, welches ihm ein Schreck gibt.

Genau das wollte er vermeiden.

Er bemerkt wie sein Herz etwas schneller pumpt und wie sich Adrenalin in seinem Körper verbreitet.  "Ahh, Namjoon", spricht er zu sich selbst, "Das war doch klar."

Der Schwarzhaarige beugt sich runter, nimmt seine Schlüssel und als er sich wieder gerade hinstellt, sucht er nach seinen Wohnungsschlüssel. Diesen findet er nach kurzer Zeit, weil er ihn mit einem weißen Punkt aus Tipp-Ex markiert hat.

Er hofft so sehr, dass seine neue Nachbarin nichts davon mitbekommen hat. Aber das Schicksal lässt es natürlich nicht zu, dass er unbemerkt davon kommt.

"Oh... hi?", spricht ihn die weibliche Stimme, die er vorhin sprechen hören hat.

Namjoon will vom Erdboden verschluckt werden.

"Ah, hallo", lächelt er und hebt seinen Blick von seinen Schlüssel hoch zu der Person vor ihm.

oh... wow

Mit einem Lächeln auf den Lippen stellt sich die braunhaarig Frau selbstbewusst vor: "Ich bin Kim Hwayoung und bin neu hier." und beugt sich kurz.

Namjoon schluckt schwer, macht ihr nach - "Ich-Ich bin Kim Namjoon, schön Sie kennenzulernen." - und glaubt, dass er gleich sterben wird, weil er noch nie so eine schöne Person getroffen hat.

"Cool, sind Sie mein Nachbar?", fragt sie ihn mit einem schrägen Lächeln und sieht danach auf die Tür vor ihrer Wohnung. Er folgt ihrem Blick und nickt.

"Ja, aber ich bin leider kein alter Mann, der sich einfach stören lässt", antwortet er lachend und deutet indirekt auf ihre Aussage von gerade, die er ganz zufällig mitbekommen hat.

Hwayoungs Augen weiten sich und ihre Scham zeigt sich auf ihren Wangen, die einen Ton von rosa annehmen.

"Ach du scheiße, Sie haben das mitbekommen?", schaut sie nervös den großen Mann an und bemerkt erst danach, dass sie ein Schimpfwort benutzt hat, "Oh, verzeihen Sie meine Ausdrucksweise." Sie bedeckt ihren Mund danach mit ihren Händen und sieht peinlich berührt zur Seite.

Namjoon schmunzelt ein wenig.

"Alles gut", schüttelt er seinen Kopf und lacht dabei ein wenig, "Schließlich sind wir ungefähr gleich alt, oder? Ich bin 24 und Sie?"

"22", nickt sie, "Gut erraten."

Kurz herrscht eine Stille zwischen den beiden, in der niemand es wagt, dem Anderen in die Augen zu schauen. Sie stehen nur da, warten, bis irgendetwas passiert und kreieren somit die komische Stille.

Die Stille wird von Hwayoung aber schnell mit einem nervösen Lachen gebrochen: "Ich möchte... Ich möchte Sie nicht weiter stören. Sie müssen bestimmt fertig von der Arbeit sein." - und sieht danach hoch in Namjoons spitzen Augen.

Seine Augen verraten ihr, dass er ein Mensch mit einer warmen Persönlichkeit ist.

"Ja, ja. Sie haben recht", meint er und schaut in ihre dunklen Augen, die die Augen einer Katze ähneln. Diese haben auch die selbe Aura wie eine Katze. "Gut.. Ich möchte Sie auch nicht weiter beim Auspacken stören."

"Okay, man sieht sich?"

"Ja, man sieht sich", lächelt er und steckt sein Schlüssel in den Schloss, um die Tür aufzuschließen.

Als er in seiner Wohnung angekommen ist, lässt er sich auf sein Bett fallen. Er atmet tief durch und denkt an seine neue Nachbarin. Namjoon kann nicht aufhören an das Mädchen zu denken, die er mit Dutt und runder Brille gerade getroffen hat.

Noch nie hat er eine Person getroffen, die so viel Charisma ausstrahlt und auch noch so selbstbewusst wirkt. Zwar ist sie vielleicht etwa 170cm, aber ihre positive Ausstrahlung ist groß.

Ein Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen und seine Grübchen kommen zum Vorschein, doch diese verschwinden sofort wieder.

"Shit", haucht er, "Shit..." - ihm fällt wieder ein, was er gestern erst in seinem Schlaf geschrieben hat und er benutzte nur die Hälfte von dem Papier.

Nun ist sie hier.

"Nein, Namjoon, keine Sorge", beruhigt er sich selbst. Sein Herz fängt an vor Sorge schneller zu schlagen. "Keine Sorge. Das ist nur eine Schlafstörung. Nichts wird passieren."

Was Kim Namjoon nicht weißt ist, dass schon längst etwas und jemand passiert ist. Etwas, was sein Leben verändern wird und jemand, der seine Sicht auf sein Leben ändern wird.


[A/N]

Die Story ist wieder daaa
Ich war nicht zufrieden mit den Kapiteln und wollte das ganze nochmal überarbeiten. Zwar wollte ich einen ganz neuen Schreibstil ausprobieren, aber jetzt bin ich mehr zufrieden und fühle mich auch wohler :)

Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt?

- falls ihr etwas nicht versteht, fragt mich einfach. Ist für mich auch das erste Mal, dass ich sowas schreibe, hehe~

prophecy [k.nj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt