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Es hat doch keine 10 Jahre gedauert, bis ich einen Freund bekommen habe! Ich kann es fast nicht glauben, dass ich wirklich mit Jimin zusammen bin. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich schon die ganze Zeit vor mich rum lächle.

Leja hat das sofort gemerkt, dass ich richtig glücklich war und hat gefragt, was denn passiert sei. Natürlich habe ich ihr alles erzählt. Am Ende war sie genauso glücklich wie ich es bin. Sie ist so eine tolle Schwester. Nichts wird daran etwas ändern.

Naja und nun schreibe ich hier alles nieder. Denn diesen Moment möchte ich unbedingt festhalten. Um jeden Preis. Daran kann man sich eines Tages bestimmt zurück erinnern. Aber ich hoffe wirklich, dass Jimin mein Tagebuch nicht irgendwann liest, wenn auch nur in Auszügen. Meine kleinen Mädchenschwärmereien muss ja nicht jeder mitbekommen.

Aber nun endlich zu dem besten Moment heute. Dabei begann er eigentlich nicht mal so spannend. Auch wenn mit Jimin alles spannend ist.

Er hat mich nach der Schule gefragt, ob er mich nicht nach Hause begleiten könne. Ich habe erst einmal zugesagt, musste ihm aber noch erklären, dass Leja denselben Weg hat und uns damit eigentlich auch begleitet.

Ich wäre wirklich gerne mit ihm alleine gegangen, aber ich konnte Leja ja auch nicht sagen, dass sie etwas später oder früher als wir losgehen solle. Denn ganz alleine zu laufen ist nicht so toll.

Jimin hatte diesen Plan dann verworfen und hat mich gefragt, ob wir nicht einfach einen Umweg zu mir nach Hause gehen können. Einen, bei dem wir etwas mehr Zeit miteinander verbringen könnten.

Ich fand das so süß von ihm. Denn dass er wirklich so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen wollte, machte mich so glücklich. Allein schon bei dem Gedanken, dass er mit mir etwas machen will, sei es auch nur zusammen irgendwo hinlaufen, schlägt mein Herz viel zu schnell und mein Selbstbewusstsein geht den Bach runter.

Ein bisschen nervig ist es schon, dass mein Selbstbewusstsein nicht so vorhanden, wenn Jimin und ich alleine sind. Aber dass er auch unsicher ist, beruhigt mich etwas. Dass er nicht der einzige ist, der unsicher ist, bringt zwar öfter mal eine peinliche Stille, aber Jimin ist dafür immer so liebenswürdig und so hilfsbereit, wenn wir alleine sind. Und dass er so sein kann, hätte ich nie gedacht. 

Ich habe Leja bescheid gesagt und sie hatte nichts dagegen, alleine nach Hause zu gehen. Sie wünschte mir noch viel Spaß und machte sich dann selber auf den Weg.

Jimin und ich machten uns langsam auch auf den Weg und schlenderten in Richtung Park. Auch wenn es nicht unbedingt eine peinliche Stille war, hätte ich mich doch gerne mit ihm unterhalten. Zum Glück fand er ein Thema, über das man reden konnte. 

Er erzählte mir, dass er es eigentlich nicht so mag, einfach nur spazieren zu gehen und besonders nicht im Winter. Mich wunderte es, dass er dann einen Spaziergang vorgeschlagen hat, was ich ihn dann auch fragte, warum wir das machen und nichts anderes. 

Er dachte, es gefalle mir und sei etwas persönlicher als rund anderthalb Stunden nebeneinander zu sitzen und auf eine Wand mit sich bewegenden Bildern zu schauen. Schüchtern habe ich ihm gesagt, dass es mir schon gefalle, aber es in einem Kino doch etwas wärmer wäre. 

Ihm schien meine Aussage etwas Sorgen zu bereiten, denn er fragte, ob mir denn sehr kalt sei und blieb stehen. Ich wusste nicht ganz, was ich sagen sollte. Denn hätte ich die Frage bejaht, hätte er sich wohl noch mehr Sorgen gemacht und sich Vorwürfe gemacht, weil er auf diese Idee kam. Hätte ich die Frage verneint, hätte er mir wohl gesagt, dass ich nicht zu lügen brauche, weil man es mir doch ansehe.

Was anderes als den Kopf leicht zu senken konnte ich nicht. Es dauerte einen kleinen Moment, aber Jimin nahm mich dann einfach in den Arm. Ich konnte sogar seinen schnellen Herzschlag spüren. Und wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir ewig zu stehen können. 

"Ist dir jetzt wärmer?", fragte er mich, was ich mit einem Nicken beantwortete, weil ich zu mehr nicht in der Lage war. Wir standen dann wirklich noch eine ganze Weile so in der Gegend herum, einfach Arm in Arm. 

Irgendwann fragte er mich, ob er mir etwas sagen könne. Ich nickte wieder und mein Herzschlag, der gerade ruhiger geworden war, schlug schneller. Er zögerte wieder einen Moment, bevor er weiter sprach. Aber dann hat er mir einfach gesagt, dass er sich in mich verliebt hat. 

Vor Schreck, weil ich einiges, aber nicht unbedingt das erwartete hatte, entfernte ich mich von ihm und sah ihn überrascht an. Leider machte ihn das nur noch unsicherer, weil es nun einmal so aussah, als wolle ich nichts von ihm oder mir wäre diese Situation unangenehm. 

Dabei war ich doch nur von seiner plötzlichen Aussage überrascht und traute mich nicht, ihm auch zu sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Als er sich dann aber noch entschuldigt hat, blieb mein Herz kurz stehen. Denn ich bin doch in ihn verliebt. Aber ich konnte es ihm nicht wirklich so sagen. 

Deswegen mag ich es nicht, dass mir in solchen Momenten mein Selbstbewusstsein fehlte. Wie schaffen schüchterne Menschen es nur, zu überleben?

Ich habe mich, teilweise auch, aus Verzweiflung wieder an ihn gekuschelt und gehofft, er sieht das als eine Art "Ja, ich bin auch in dich verliebt" oder zumindest als eine Art "Ich mag dich auch".

Er umarmte mich wieder, sagte aber nichts. Aber ich musste nun endlich was sagen. Was ich dann auch tat. Leise habe ich dann einfach gesagt, dass ich dasselbe fühle wie er. Ist nicht das einfallsreichste, aber besser hätte ich es nicht hinbekommen. 

Nachdem ich das gesagt hatte, umarmte er mich noch etwas fester. So standen wir dann auch wieder einige Augenblicke da, bis er mich wirklich fragte, ob ich seine Freundin sein möchte. Da konnte ich sofort nicken und ich hörte Jimin sogar erleichtert ausatmen. Seinen rasenden Herzschlag konnte ich auch wieder spüren. Dieser Moment war für uns wirklich besonders. 

Also für mich auf jeden Fall. Aber ich glaube, dass er das auch für meinen Freund war. Ich kann immer noch nicht so ganz glauben, dass Jimin nun mein Freund ist. Es passieren schon seltsame Dinge im Leben und besonders in der Liebe. Aber lieber seltsame, als gar keine Dinge. 

Jimin hatte mich dann nur noch nach Hause gebracht, wo wir uns mehr oder weniger voneinander verabschiedet haben. Ich hoffe, dass wir nicht für immer so unsicher bleiben. Denn immerhin bin ich doch die selbstbewusstere Schwester. Und das würde ich auch gerne bleiben. Schüchtern zu sein, gefällt mir nicht so. Das hatte ich aber bestimmt schon oft genug erwähnt. 

Leona ♡

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1117 Wörter 

~🌹LY🌹~



Third Love | BTS Jimin FF |Where stories live. Discover now