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Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffnete lag mein Kopf nicht mehr auf den Polstern unseres Sofas, sondern auf etwas viel angenehmeren. Im Fernsehen lief irgendeine Musiksendung, die ich nicht kannte also drehte ich mich auf den Rücken um weiter zu schlafen, jedoch hatte ich dieses Vorhaben sogleich vergessen als ich realisierte auf was ich genau lag.

Yoongi's Schoß

Augenblicklich legte sich ein leichter rot- Schimmer über meine Wangen und lies mich verlegen zu ihm auf blicken. Wenn er wüsste was er gerade in mir anrichtete, er würde vermutlich nicht so durch meine Haare fahren und dabei der Sendung folgen. Er hätte sich wohl eher auf den Boden gesetzt oder mich geweckt. Tatsächlich war so etwas wie kuscheln oder generell die Nähe des anderen nichts fremdes für uns. Yoongi und ich waren uns schon immer sehr zugetan wen es um Körperkontakt ging. Als Kinder hatten wir oft im selben Bett geschlafen oder unser Essen geteilt. Unsere Eltern haben uns sogar zusammen in die Badewanne gesetzt.

Nie war es unangenehm mit ihm. Ich musste mir auch keine Gedanken machen wenn ich mich bei ihm anlehnte oder mich an seinen Arm kuschelte wenn ich müde war. Doch seit meine Gefühle ihm gegenüber immer stärker wurden hielt ich es schon fast nicht mehr aus seine Nähe so sehr zu spüren, weshalb ich es in letzter Zeit auch eher mied ihm nahe zu kommen.

Yoongi's Blick wanderte vom Fernseher zu meinem Gesicht und seine Mundwinkel hoben sich leicht. "Na, gut geschlafen Schlafmütze?" Ich nickte nur leicht und mein Herz beruhigte sich langsam wieder. "Hast du alles bekommen was ich aufgeschrieben hatte?" Er schüttelte entschuldigen den Kopf "Dein Eis war ausverkauft, aber ich hab ein anderes mitgebracht. Vielleicht schmeckt es dir ja." Lächelnd sah ich ihn an und drehte mich wieder zum Fernseher."Wie spät ist es eigentlich?"

Er hielt mir seine Armbanduhr vor die Nase und fuhr erschrocken hoch. " Was ist denn jetzt los?" Yoongi guckt mich mit weiten Augen an. "Ich muss Xiaolin anrufen!", rief ich und lief sogleich mit meinem Handy in der Hand zu meinem Zimmer. Hinter mir vernahm ich noch waage ein paar Sätze von Yoongi, blendete diese aber eher aus während ich mich vor mein Fenster stellte und die Nummer der jungen Chinesin wählte. Es piepte ein paar Mal und ein leises hallo? ertönte durch den Hörer.

"Hallo Xiaolin, hier ist Taehyung. Ich sollte dir von unserem Professor sagen, dass du dir keine Sorgen machen musst. Du kannst wenn du wieder da bist ganz normal mit deinen Kursen anfangen. Der ganze Papierkram ist schon erledigt. Du musst nur noch mal ins Sekretariat und dir die Dokumente abholen." Ein heiseres danke flog in mein Ohr und da ich ihr keine weiteren Strapazen machen wollte, erkundigte ich mich noch kurz nach ihrem Wohlbefinden und verabschiedete mich dann von ihr.

Liu Xiaolin, eine 20 jährige Chinesin, die auch an der SNU studierte. Sie war erst seit kurzem hier weshalb ihr Koreanisch noch Recht gebrochen Klang und sie auch nicht viele Freunde hatte. Sie war ein wenig schüchtern und redete nicht viel mit anderen, allerdings fand ich sie äußerst interessant und wollte mich unbedingt mit ihr anfreunden. Sie war in meinen Augen gerade zu makellos und wenn ich nicht schwul wäre, wäre ich mit Sicherheit in sie verliebt.

Zurück im Wohnzimmer bekam ich nur einen fragenden Blick von Yoongi den ich aber mit einer einfachen Handbewegung abtat und mich wieder neben ihn setzte um kurz darauf meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. "Was guckst du?", kam es mir über die Lippen und ich drehte meinen Kopf leicht zu ihm. "Keine Ahnung, ist irgendeine Serie über eine Frau die alles was sie hat verliert und jetzt sitzt sie gerade vor dem Büro ihres zukünftigen Chefs, der aber gleichzeitig auch ihre Jugendliebe ist, was sie aber nicht weiss. Hab aber auch nicht so genau aufgepasst." Er zuckte darauf leicht mit seinen Schultern und ich begann zu lachen.

Yoongi warf mir einen fragenden Blick zu und zog eine Augenbraue hoch, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte bis ich mich so sehr krümmte dass ich zu einem gackernden Häufchen halb auf dem Sofa und halb auf Yoongi's Schoss wurde. Mein bester Freund fing dann auch an zu lachen und so lagen wir einfach nur da und hatten den Spaß unseres Lebens was nur noch schlimmer wurde als die Hauptfigur plötzlich vor Schreck aufschrie und wir uns beide halb zu Tode erschrecken.

Momente wie diesen würde ich am liebsten für immer in Erinnerung behalten damit wir uns noch Jahre später daran zurückerinnern könnten. Diese Unbeschwertheit und Fröhlichkeit hätte ich am liebsten auf ewig in mir behalten, doch leider ist das Leben neunmal auch traurig und wenn ich gewusst hätte was mir bevorstand, hätte ich vermutlich in diesem Moment die Zeit angehalten.





Kapitel 3 Leute!! Seid stolz auf mich und gebt mir Mal ein bisschen Beifall dass ich noch nicht aufgeben habe. :)

ComplicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt