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Die Melodie meines Weckers riss mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf und nachdem ich mich wieder daran erinnert hatte warum ich nochmal zur Uni ging, stand ich auch auf und ging in die Küche. Yoongi schlief um 7 Uhr morgens natürlich noch. Das Café öffnete erst Mittags oder am späten Vormittag, was vermutlich der einzige Pluspunkt an seinem Job war.

Ich nahm also etwas Reis aus dem Reiskocher und machte mir ein paar Nudeln warm, welche ich dann genüsslich in mich reinstopfte. Zum Glück hatte ich heute nur zwei Vorlesungen zu die ich gehen musste, von denen ich eine sogar mit Xiaolin teilte. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, denn heute würde ein entspannter Tag werden.

Fertig mit Essen stellte ich alles in die Spüle und ging ins Bad, wo ich mir schnell meine Zähne putzte und meine braunen Haare bändigte. Umgezogen und mit gepackten Tasche hielt ich noch an unsere kleinen Termintafel an und hinterließ ein Hab einen schönen Tag für Yoongi bevor ich auch schon unsere Wohnung verlies und mich auf den Weg zur Uni machte.

Angekommen in der U-Bahn setzte ich meine Kopfhörer auf und machte mir meine neue Playlist an. Sofort vereinnahmte die Musik mich und ich wurde in eine andere Welt gezogen. Jedes Mal wenn ich dieses Gefühl hatte machte es mich frei und glücklich und am liebsten hätte ich dieses Gefühl immer, aber immer mit Kopfhörern herumzulaufen ist keine Option.

An meiner Station angekommen steige ich aus und laufe die paar Meter zur Uni, auf dessen Gelände mir auch direkt Xiaolin ins Auge fiel, die ein bisschen verloren zum Eingang blickte. "Xiaolin! Wie geht es dir?" Ich beschleunigte mein Tempo und stellte mich vor die kleine Chinesin, die sich offensichtlich etwas erschreckt hatte.

"Hallo Taehyungshi, mir geht es besser und dir?" Wenn sie nicht direkt vor mir gestanden hätte, hätte ich sie wohl nicht verstanden bei ihrer sehr heiseren Stimme. "Gut. Danke der Nachfrage. Du siehst etwas verloren aus, weißt du nicht wo du hin musst?"

Peinlich berührt schüttelte sie den Kopf und guckte auf ihre Hände. Ein wirklich niedliches Verhalten, welches mir ein kleines Schmunzeln auf die Lippen zauberte. "Na komm ich zeig's dir. Die erste Vorlesung haben wir zusammen." Lächelnd hielt ich ihr meinen Arm zum Unterhaken hin und wartete auf ihre Reaktion. Ein leises Danke kam aus ihrem Mund Ehe sie wieder aufblickte und sich zuerst überrascht aber dann doch grinsend bei mir einhakte.

Zusammen betraten wir also das riesige Uni-Gebäude und gingen in unseren Hörsaal.

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Irgendwann schrillte endlich die laute Klingel durchs Gebäude und ich sprang praktisch von meinem Stuhl um schnellstmöglich in der Cafeteria anzukommen. Mein Magen hatte sich schon vor einer halben Stunde das erste Mal gemeldet.

Zuerst konnte ich ihn noch mit einem Kaugummi und meiner Flasche Wasser vertrösten, doch seit einer guten viertel Stunde knurrte mein Magen unaufhörlich.
Mein Sitznachbar hatte sich kaum das Lachen verkneifen können, weshalb ich umso glücklicher war mich nun mit Essen in die Cafeteria setzen zu können.

Ich war wohl so auf mein Jjajangmyeon fixiert, dass ich nicht bemerkte wie Mingjin sich mir gegenüber setzte. Erst als sie mit ihrer Hand vor meinen Augen rumfuchtelte, sah ich zu ihr auf.

„Oh Noona, ich hab dich gar nicht bemerkt. Sitzt du schon lange hier?" entschuldigend sah ich sie an, doch sie schüttelte nur den Kopf.
„Erst ein paar Minuten Taehyungssi. Ich nehme an meine Frage hast du auch nicht gehört?"

Ich verneinte wieder und sah sie vorsichtig an, doch sie lächelte mich nur an und setzte wieder zum Reden an, wurde dabei aber unterbrochen als Xiaolin sich zögerlich neben mich setzte. Sofort guckte sie unsicher zwischen mir und Mingjin hin und her, „Tut mir leid. War hier besetzt?"

Sie war schon dabei wieder aufzustehen, doch ich zog sie am Arm wieder auf den Holzstuhl.
„Alles gut, hier war noch frei und für dich erst recht." Ich wandte mich wieder meinem Essen zu und aß unbeirrt weiter, jedoch fiel auch mir irgendwann die unangenehme Stille auf.

Innerlich gab ich mir in diesem Moment einen kräftigen Schlag gegen die Stirn. „Tut mir leid, ich bin wirklich neben der Spur heute. Mingjin, das ist Xiaolin; Xiaolin, das ist Mingjin." Meine beste Freundin sah das zierliche Mädchen neben mir freundlich lächelnd an während Xiaolin ihren Blick auf den Tisch gewandt hatte und nur ihre Hand hob und Mingjin leicht zuwinkte.

Darauf sah ich erwartungsvoll zu meiner Noona und wartete auf ihre bisher unausgesprochenen Worte.
„Ach ja! Hast du nun mit ihm geredet?"

Nun war ich derjenige, der seinen Blick auf die Tischplatte richtete und aus Scham anfing mit seinen Händen zu spielen. Mingjin hatte ihren eisernen Blick auf mich gerichtet und ich spürte förmlich wie ich begann darunter zu schrumpfen.
Xiaolin hingegen blickte nun interessiert und fragend zwischen uns hin und her.
„Kim Taehyung! Yah! Muss ich dich erst verprügeln damit du es ihm endlich sagst?!"

„Nicht so laut Noona, das ist unangenehm.." Irgendwie brachte ich es zu Stande mich noch kleiner auf meinem Stuhl zu machen während Xiaolin geradezu belustigt zu mir blickte und sich von einem leisen Kichern wohl nicht abbringen konnte.

„Ist mir egal wie unangenehm dir das ist! Von mir aus soll die ganze Uni wissen wie dämlich du bist. Du bist so ein Pabo Taehyungssi. Ich weiß langsam nicht mehr weiter mit dir."

Ihre Stimme wirkte schwer durch den Ärger und die Besorgnis in ihren Worten, sie hatte Angst. Wie ich hatte sie Angst, dass ich an meinen Gefühlen zerbrechen könnte. Doch ich hatte noch mehr Angst vor dem Schmerz der hinter einem Geständnis auf mich warten könnte.

Jedes Mal wenn ich die möglichen Szenarien in meinem Kopf durchging zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen wenn ich daran dachte wie Yoongi's Blick erst zu einem überraschten, dann traurigen und schlussendlich zu einem entschuldigenden werden würde, woraufhin er seinen Kopf leicht schütteln würde
und etwas wie Tut mir leid aber ich kann deine Gefühle nicht erwidern sagen würde. Selbst jetzt tat der bloße Gedanke an so eine Reaktion einfach nur zu sehr weh als das ich ein tatsächliches Geständnis in Betracht ziehen würde.

Ich hatte einfach zu viel Angst ihn zu verlieren.

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Kapitel 4 und über 1000 Wörter!
Ja ihr könnt ruhig stolz auf mich sein
wenn ihr das hier lest.
Bis jetzt liest diese Story hier keiner aber ich hoffe
das ändert sich bald.. :)

ComplicatedWhere stories live. Discover now