Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

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Der große Raum war wahrscheinlich einmal hell und offen gewesen, aber Thickneese hatte ihn dunkel und schäbig zurückgelassen. Die großen Fenster zeigten eine verregnete Straße in London. Harry wusste, dass sie immer noch unter der Erde waren. Als er vor drei Jahren im Ministerium gewesen war, hatte ein Büro, dass er gesehen hatte, ebenfalls ein Fenster gehabt. Sie waren verzaubert, sodass sie einen Ausblick hatten.

Harry sah sich neugierig um. Pius Thickneese hatte unter Lord Voldemort gedient, als er in diesem Büro gearbeitet hatte. Der Schreibtisch war verwahrlost und verstaubt. Kingsley wischte mit seinem Umhang den Staub von der Oberfläche und ließ sich in den Polstersessel hinter dem Tisch nieder.

„Nimm doch Platz", sagte er und wies auf den zweiten Stuhl ihm gegenüber.

Harry setzte sich. Er hatte keine Ahnung, was Kingsley ihm sagen wollte und er wunderte sich, warum er hier mit ihm redete.

„Harry, ich muss sagen, das sind fähige Hexen und Zauberer, die du da in Hogwarts ausgebildet hast. Wie habt ihr euch noch gleich genannt?"

„Dumbledores Armee", sagte Harry und grinste.

Er erinnerte sich daran, wie er damals mit Hermine und Ron die DA gegründet hatte und seinen Mitschülern Verteidigung gegen die dunklen Künste beigebracht hatte.

„Sie waren sehr gut", sagte Kingsley lächelnd. „Ich habe mich gefragt, ob du nach Hogwarts zurückkehren wirst?"

„Oh, nun ja", sagte Harry zögernd. „Ich weiß nicht. Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht", sagte er.

Harry hatte sehr wohl darüber nachgedacht, aber irgendwie war ihm nicht nach einem weiteren Hogwartsjahr. Er hatte das Gefühl, dass seine Zeit in Hogwarts vorüber war. Im letzten Jahr war er unweigerlich erwachsen geworden. Kingsley sah ihn prüfend an.

„Ich habe gehört, dass du vorhast, Auror zu werden, Harry. Ich bin bereit, dich und alle, die an deiner Seite gekämpft haben, ohne Prüfung ins Zaubereiministerium aufzunehmen, sofern sie wünschen. Selbst, wenn sie ihre U.T.Z.'e nicht haben. Ich kann verstehen, wenn nach diesen schweren Tagen die Motivation für die Schule eher gering ist."

Harry starrte ihn an. „Das heißt, ich kann als Auror anfangen, ohne meine Ausbildung beendet zu haben – und Ron auch?"

„Ja, wenn er das will", erwiderte Kingsley. Als er Harrys Begeisterung sah, lächelte Kingsley.

Als Harry und Mr. Weasley wieder im Fuchsbau ankamen, war bereits alles vorbereit für die an diesem Tag stattfindende Beerdigung von Fred, Lupin und Tonks. Ron, Ginny, George, Charlie und Percy saßen ziemlich still am Esstisch. Mrs. Weasley hatte alle Hände voll zu tun das Abendbrot zu zaubern.

„Ah, Arthur, Harry, mein Junge, da seid ihr ja. Bill und Fleur sind zurück zum Cottage disappariert. Sie kommen dann nach. Andromeda wird auch später anreisen", sagte Mrs. Weasley durch den Wind, als Mr. Weasley mit Harry die Küche betrat.

Sie schickte Harry rauf, um sich etwas anderes anzuziehen und Harry beeilte sich, etwas Passendes zu finden. Als er wieder hinunterkam, waren alle aufbruchsbereit. Er wusste kaum, wie er sich verhalten sollte. Es wurde kaum gesprochen, als sie zusammen auf den nächstgelegenen Hügel kletterten, um zu disapparieren.

Sie kamen auf einem anderen Hügel heraus. Hier erwarteten sie bereits Mrs. Tonks mit Teddy auf dem Arm, sowie Bill und Fleur. Hinter ihnen schwebten drei in weiße Leinen gewickelte Körper. George schluchzte auf, als er die Leinen erblickte. Eng aneinander gedrängt halfen sich die Weasleys den Hang hinauf zu den anderen. Bill, Fleur und Mrs. Tonks umarmten die anderen. Harry nahm der dankbaren Andromeda Ted ab, sodass sie ihre Tochter betrauern konnte. Teddy verbarg das Gesicht an Harrys Schulter, als wollte er nicht sehen, was da vor sich ging. George weinte. Ron war käseweiß und Ginny liefen stumm die Tränen über die Wangen.

Harry Potter and The Breaking DawnWhere stories live. Discover now