Die Anhörung der Malfoys

66 1 1
                                    

Harry wusste nicht, ob er aufstehen sollte oder nicht. Er erinnerte sich angestrengt an seine eigene Anhörung. Damals waren Dumbledore und Mrs. Figg die Zeugen gewesen und beide hatten unten bei ihm gesessen.

Nervös erhob sich Harry und stieg die Stufen hinab zu den Malfoys. Die schienen wenig begeistert, Harry plötzlich so nah zu sein.

„Mein Name ist Harry James Potter, Zeuge der Verteidigung", begann er unsicher. „Ich bezeuge, dass Lucius und Draco Malfoy Todesser waren. Ich kenne das Mal, was sie auf ihrem Arm tragen. Ich habe Lucius Malfoy vor drei Jahren beim Trimagischen Turnier auf dem Friedhof gesehen, als Voldemort wieder auferstand. Er war unter seinen engsten Vertrauten. Und ich habe Draco Malfoy bei seinem Vater in Malfoy Manor gesehen, in Anwesenheit von Bellatrix Lestrange und weiteren bekannten Todessern. Allerdings -"

Waren?"

„Bitte?", fragte Harry.

Die grauhaarige Hexe, deren Name Harry nicht kannte, sah ihn neugierig an. „Sie sagten, Sie würden bezeugen, dass die Angeklagten Todesser waren!"

„Jaah! Denn -"

„Einen Moment, Sylvia", unterbrach Mrs Marchbanks, „Wichtiger ist doch, dass Mr. Potter gerade nur von Mr. Malfoy und seinem Sohn sprach"

„Jaah, denn -"

„Aber das ergibt für mich keinen Sinn, Griselda!", erwiderte Sylvia.

„Genug!", unterbrach Tiberius Odgen.

Harry wurde langsam ungeduldig. „Mr. Odgen, bitte lassen Sie es mich erklären!"

Odgen, Marchbanks und Sylvia sahen Harry verwundert an.

„Natürlich, Mr. Potter, natürlich"

„Ich bezeuge, dass die Malfoys am Ende der Schlacht von Hogwarts flohen, was für mich jedoch bezeugt, dass sie sich noch vor Voldemorts Sturz von ihm abwandten und sich für die richtige Seite entschieden. Dass sie sich nicht stellten, ist nur logisch, da -"

„Mr. Potter, dies mag sein, jedoch hat sich die Familie Malfoy geweigert, für unsere Seite zu kämpfen, als sie sich gegen den dunklen Lord wandten", wies Sylvia Harry zurecht.

Harrys Blick schweifte zu Hermine, die den Wortwechsel mit großen Augen verfolgte. Die Malfoys waren mittlerweile noch tiefer in ihre Stühle gesunken. Ihre Gesichter zeigten nichts als Angst.

„Mr. Odgen, ich bitte um eine kurze Pause", rief Harry laut, um das Getuschel in den Reihen zu übertönen.

Odgen überlegte kurz und nickte dann. „Vielleicht haben Sie recht, Mr. Potter. Wir unterbrechen die Anhörung für fünf Minuten."

Harry vergewisserte sich, dass das Zaubergamot sich zerstreut und in Gespräche vertieft hatte, dann eilte er hinüber zu den Malfoys, die sich mittlerweile geregt hatten. Narzissa hielt Lucius' Hand und redete auf ihn ein. Harry trat zu Draco Malfoy, der zusammenzuckte.

„Was willst du, Potter?", fragte er leise.

„Lass' dass, Malfoy, du weißt genau, dass ich eure einzige Hoffnung bin, aus der Sache rauszukommen!"

Malfoy lachte leise. Es klang für Harry eher hoffnungslos, als arrogant.

„Das kann keiner, Potter! Besser du verschwindest, du machst es nur schlimmer"

„Draco", zischte Harry. „Hör' zu. Ich werde dem Zaubergamot erzählen, was vor einem Jahr auf dem Astronomieturm passiert ist"

Draco fuhr hoch. Er sah nun noch ängstlicher aus. „Was?"

Harry Potter and The Breaking DawnWhere stories live. Discover now