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Vorsichtig drücke ich die Klinke runter und öffne die Tür einen Spalt. Ich blicke direkt in einen abgedunkelten Raum hinein. Neugierig wie ich bin stoße ich die Tür weiter auf und gehe rein. Menschen würden hier nichts erkennen können, doch meine Augen gewöhnen sich direkt an die Dunkelheit.

Im ganzen Raum hängen viele verschiedene Gemälde. An den Wänden neben der, durch einen Vorhang, verdeckten Fenster steht eine Staffelei. Das angefangene Gemälde darauf ist wunderschön. Der Künstler ist sehr begabt. Auf Zehenspitzen tapse ich in die Mitte des Raumes um alles besser sehen zu können.

Komischerweise spricht mich ein Gemälde ganz besonders an. Es ist ein kleiner See, der zugefroren ist. Drumherum liegt weißer, glänzender Schnee. Unter der Eisschicht treibt eine Leiche in einem weißen Gewand und direkt über ihr ist ein schwarzer Fleck, der sich kriechend ausbreitet. Klaus. Jetzt weiß ich wer der Künstler ist und er lehnt direkt an der Wand hinter mir.

,,Deine Kunstwerke sind einzigartig", sage ich vollkommen ehrlich. Keine Antwort. ,,Sie spiegeln deine Gefühle wieder. Alles was du vor den anderen versteckst", fahre ich fort und streiche leicht über die abgebildete Leiche. ,,Wieso bist du hier Liebes?", fragt er ernst. Ich drehe mich zu ihm um und suche seine Augen. Es ist wie als würden sie mit der Dunkelheit verschmelzen. ,,Wir müssen reden", antworte ich und entdecke Reste einer zerbrochen Staffelei in der Ecke liegen. Daher die Geräusche. ,,Du hast bereits alles gesagt. Ich schlage vor du gehst jetzt bevor ich dich in Fetzen reiße", sagt er kühl und kommt auf mich zu. Er ist wirklich verletzt gewesen.

,,Das kann ich nicht", ich stelle mich direkt vor ihn. Er zieht eine Augenbraue in die Höhe und überkreuzt die Arme vor der Brust. Vorsichtig hebe ich mein Handgelenk vor seine Nase. ,,Die Natur hat unser Blut miteinander verbunden. Es gehört dir, genauso wie mir...Wir beide sind unser eigener Boss und das ist gut, aber wir müssen lernen zusammenzuarbeiten", sage ich und sehe ihm tief in seine blauen Augen. ,,Nach Hilfe fragen macht dich nicht schwach Klaus. Es macht dich menschlich", flüstere ich jetzt und lege meine andere Hand auf seinen Arm.

,,Mein ganzes menschliches Leben habe ich Hilfe gesucht und nicht erhalten. Ich war schwach...Jetzt beginnen die Leute zu zittern, wenn sie meinen Namen hören. Ich habe die Macht um zu tun was ich will", antwortet er und sieht dann auf mein bereits verheiltes Handgelenk. ,,Freundschaft, Liebe und Familie...das alles ist Macht Klaus. Ich bin nicht Mikael oder sonst jemand aus deiner Familie. Wir sind ein Team, aber du musst aufhören mich von dir wegzustoßen", sage ich so sanft wie nur möglich und lasse meine Augen Gold leuchten. ,,Lass uns deine Mutter töten", sage ich und seine Mundwinkel heben sich. Seine Augen glühen jetzt ebenfalls und wir beide sind das einzige was diesen Raum erhellt. Er beißt sich selber ins Handgelenk und hält es mir an den Mund. Ich beginne zu trinken und klammere mich an seinen Arm. Als nächstes spüre ich wie sich seine scharfen Zähne in mein Fleisch bohren.

Ich kann mir nur vorstellen wie komisch das alles von außen wirken muss, aber dieser Blutaustausch ist ein Zeichen unseres Vertrauen in den anderen.

Nach einer Weile lassen wir einander los. Unsere Augenfarben wechseln von Gold zu Rot und dann wieder zu unseren natürlichen Farben. ,,Wie willst du Esther ins Jenseits zurückschicken?", fragt er jetzt lächelnd. ,,Sie hat euch damals mi..." Wie vorhin im Salon kam ich nicht viel weiter, da die Haustür laut zu fällt.

,,Schwester ich bitte dich. Wir alle besitzen ein empfindliches Gehör", dringt Elijahs Stimme in mein Ohr.  Sie sind schon wieder zurück? Wie lange waren wir denn hier oben? ,,Tut mir leid Bruder. Ich werde umsichtiger sein", antwortet Rebekah und stellt irgendetwas ab. ,,NIK! BEWEG DEINEN SCHMOLLENDEN ARSCH HIER RUNTER!", schreit sie plötzlich und ich muss bei Elijahs leisem "wundervoll" lachen. Klaus scheint es nicht anders zu gehen.

In Vampirgeschwindigkeit rennen wir beide runter und kommen vor seinen Geschwistern zum stehen. Nachdem sich meine Augen wieder an das helle Licht gewöhnt haben erkenne ich Rebekahs verwirrten Blick. ,,Du bist noch hier. Wir war doch mehrere Stunden weg...Wie hast du seine Launen überlebt?", fragt sie mich überrascht. Bevor ich jedoch antworten kann ergreift Elijah das Wort. ,,Niklaus wie viel ist zu Bruch gegangen?", fragt er. ,,Ich weiß wie wir eure Mutter finden und töten können", erkläre ich die Situation und lasse unseren Heart to Heart Talk bewusst weg.

Im Salon
,,Esther hat den Unsterblichkeitszauber an Tatia's Blut gebunden. Klaus' Hybriden können nur mit Elenas Blut verwandelt werden. Der Champagner, der euch töten sollte war mit Elenas Blut versetzt. Es waren alles Doppelgänger. Also...", zähle ich die Fakten auf. Mal sehen wer zu erst drauf kommt. ,,Also wird Mutter Elena für ihren nächsten Versuch brauchen", stellt Elijah fest und ich nicke. Hätte ich mir auch denken können. ,,Eine Party wäre eine gute Ablenkung. Wir müssen dort hin wo Elena ist", sagt jetzt Rebekah. ,,Klaus du musst unbedingt mitkommen. Ich brauche dich für meinen Plan", sage ich und Bekah verdreht die Augen. ,,Macht euch bereit. Heute wird Mutter in die Hölle zurückgeschickt"

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt