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,,Klebt ihr immer noch an euren Stühlen fest...Oh ganz schön spannungsgeladen hier drin. Dann peppen wir das ganz mal etwas auf. Elena...Wahrheit oder Pflicht?'', sagt Rebekah und stellt sich zwischen Elena und Stefan. Vielleicht besser so. Nicht, dass Stefan sie noch anfällt nachdem sie über ihre Lieber zu Damon geredet hat. ,,Wir haben deine kindischen Spielchen satt Rebekah'', sagt Stefan genervt. ,,Wahrheit oder Pflicht Elena. Du bist manipuliert...antworte'', wiederholt sie sich. ,,Pflicht'' ,,Tja dann wirst du Stefan die ganze Wahrheit über Damon sagen'', fordert Rebekah. ,,Ist das dein Ernst?'', frage ich und Bekah sieht mich lächelnd an. ,,Ich bin glücklich mit Damon'', antwortet Elena knapp. ,,Du ist auch glücklich, wenn du einen Clown siehst...ich will mehr wissen'', drängt Rebekah und ich verdrehe die Augen. Wenn Kol jetzt auch keinen Erfolg hat, dann weiß ich auch nicht. ,,Wenn ich bei Damon bin fühlt es sich unvorhersehbar an als...als wäre ich frei'', redet Elena weiter. Stefan scheint nachzudenken und abgelenkt zu sein, doch das stört Rebekah nicht.

 ,,Und wie fühlst du dich bei Stefan?'' ,,Hör auf'', sagt Caroline flehend. ,,Sie kann nicht. Sie ist manipuliert'', sage ich seufzend und Caroline setzt sich auf. ,,In letzter Zeit fühle ich mich als wäre ich ein Projekt...ein Problem, dass behoben werden muss. Ich glaube ich mache ihn traurig und mit so jemandem kann ich unmöglich zusammen sein, weil er in mir nur eins sieht...ein kaputtes Spielzeug'', antwortet die Brünette und ich schüttele den Kopf. Das geht mir langsam zu weit. ,,Bekah lass den Scheiß. Ich denke es reicht jetzt'', sage ich an die Urvampirin gerichtet. Sie hingegen schüttelt den Kopf. ,,Elena liebst du Stefan noch?'' ,,Ja'', antwortet sie ehrlich. ,,Heißt das, dass du noch in ihn verliebt bist?'', hakt sie nach. ,,Nein''  Verletzt sieht Stefan zu mir und ich sehe ihm tief in die Augen. ,,Es tut mir leid Stefan'', sage ich leise. ,,Tut das weh, wenn dir jemand einen Dolch ins Herz stößt den du liebst?'' ,,Fahr zur Hölle'', zischt Stefan. ,,Hat das weh getan?'', fragt Rebekah mit Nachdruck und betont jedes Wort extra. Ich höre wie verletzt sie ist. Sie will Rache dafür, dass Stefan zugelassen hat, dass Klaus sie erdolcht. ,,Ja'', antwortet er nach einer Weile. ,,Willkommen in den letzten 900 Jahren meines Lebens'', sagt sie ruhig.


Plötzlich schwingt die Tür auf und Tyler kommt rein gerannt. ,,Ah schön, dass du kommst. Es wurde deprimierend hier'', sagt Rebekah und lächelt wieder. ,,Was zur Hölle ist hier los?'', fragt er und stellt sich neben sie. ,,Hört euch die Spielregeln an. Keiner verlässt das Gebäude, kein ''vampen'' auf den Fluren'', sagt sie und ich hebe eine Augenbraue. ,,Wieso sollten sie rennen?'', frage ich interessiert. Sie lächelt nur und dreht sich zu dem Hybriden. ,,Verwandle dich'', manipuliert sie Tyler. ,,Was?!'', frage ich entsetzt. ,,Nein, dann verliert er die Kontrolle'', sagt Caroline. ,,Das soll er doch auch. Ich weiß alles was ich brauche und ihr seid nur unnötige Konkurrenz. Der Professor verschafft mir das Heilmittel und ihr steht mir im Weg. Wer das Heilmittel bekommt entscheidet was er damit tut und das will unbedingt ich sein'', sagt Rebekah und ich gehe langsam auf sie zu. ,,Wenn ich mich verwandle töte ich sie'', sagt Tyler und Rebekah sieht ihn an. ,,Ja das wirst du. Verwandle dich'', sagt sie und verlässt den Raum.

,,Stefan, Caroline, Elena steht auf und kommt hinter mich. Sofort'', sage ich laut und sie machen was ich sage. Tyler beginnt hektisch zu atmen und ich höre wie das Blut durch seinen Körper gepumpt wird. ,,Ich hab das unter Kontrolle'', sagt er angestrengt, doch ich weiß, dass die Manipulation stärker ist als sein Wille. Die ersten Knochen beginnen zu brechen und er greift sich an einem Stuhl fest. Auf einmal nimmt er diesen und schmettert ihn gegen ein Regal. ,,Tyler hör auf dich zu verwandeln'', sage ich ernst und er atmet etwas ruhiger, trotzdem stoppt die Verwandlung nicht. ,,Wie machst du das?'', fragt Stefan hinter mir, da es ihm auch aufgefallen ist. ,,Ich bin sein Alpha. Er muss mir gehorchen. Ich könnte ihn auch manipulieren, aber zwei Manipulationen würden ihn quälen'', antworte ich und Tyler knallt gegen ein Regal. ,,Ich schaff das'', sagt er außer Atem und schon ist er auf allen Vieren. Unter Schmerzen kriecht er zum Tisch und zieht sich hoch. Seine Augen beginnen golden zu leuchten und er zerbricht den Tisch. ,,Lauft!'', schreie ich den anderen zu und sie beginnen in menschlichem Tempo zu rennen. 

Tyler hat sich innerhalb von wenigen Sekunden verwandelt und steht jetzt als schwarzer Wolf vor mir. ,,Tyler du lässt sie in ruhe'', sage ich mahnend, doch er rennt einfach hinterher. Blitzschnell folge ich ihm und sehe wie die drei eine Tür verschließen. Tyler hat sie schnell aufgebrochen und folgt Elena und Stefan, die in eine andere Richtung rennen als Caroline. Diese  rennt zu Alarics altem Klassenzimmer. Ich folge ihr und packe sie von hinten an den Schultern. Erschrocken zuckt sie zusammen und sieht mich dann beruhigt an. ,,Du wirst alle Menschen in diesem Gebäude zum Ausgang bringen und dann nach Elena und Stefan sehen. Ich kümmere mich um Tyler'', manipuliere ich sie und sie verschwindet.


Seit zehn Minuten laufe ich durch die Gänge der Schule und suche ihn, doch Tyler ist wie vom Erdboden verschluckt. Plötzlich höre ich ein Knurren hinter mir und im nächsten Moment werde ich zu Boden gerissen. Der schwarze Wolf fletscht die Zähne und sieht mir tief in die Augen. Diesen Moment nutze ich um ihn zu manipulieren. ,,Verwandele dich zurück'', sage ich ruhig und er zieht sich langsam zurück, dann verschwindet er um eine Ecke. ,,Stefan komm zurück!'', ruft jemand und ich erkenne, dass es Elena ist. Ich glaube er ist nun endgültig durch mit ihr. Das nächste was ich höre ist ein lautes Knallen, aber da ist noch etwas anderes im Hintergrund. Ein Wimmern. Sofort stehe ich auf und folge dem Geräusch.

Komischerweise komme ich in der Turnhalle an. Es ist alles dunkel und nur wenige Kerzen brennen neben Bildern von Carol Lockwood. Vor einem der dekorierten Tische liegt etwas und von dort aus kommen die Geräusche. Vorsichtig gehe ich näher ran und entdecke langsam, dass es ein Mensch ist. ,,Tyler?'', sage ich geschockt und gehe auf ihn zu. Er liegt nackt in sich zusammengerollt auf dem Boden und weint. Schnell nehme ich eine der Tischdecken und lege sie ihm über, dann setze ich mich neben ihn und hebe seinen Kopf auf meinen Schoß. ,,Shh'' Ich weiß wie grausam eine erzwungene Verwandlung sein kann und deshalb vergesse ich meine Probleme mit ihm.

Völlig außer Atem und vollkommen durcheinander sieht er sich um und richtet sich unter Schmerzen auf. ,,Ganz ruhig'', flüstere ich. ,,Es tut mir so leid'', sagt er und versucht die Tränen zurückzuhalten. ,,Das war doch nicht deine Schuld'', sage ich ruhig und streichele seinen Kopf. ,,Doch war es...all das...das ist meine Schuld'', sagt er und ich schüttele den Kopf. ,,Nein war es nicht'' ,,Ich hätte sie retten müssen'', weint er und Tränen laufen ihm über die Wangen. Nein, ich hätte sie retten müssen. ,,Tyler sie hätte nicht gewollt, dass du dir die Schuld gibst'', sage ich und er schüttelt den Kopf. ,,Ruh dich aus'', sage ich leise und er schließt die Augen.  Als er tief genug schläft lege ich meine Hände auf seinen Kopf und dringe in seine Gedanken ein.

 Ich befinde mich am Brunnen neben Tyler. Er hat gerade die Leiche seiner Mutter entdeckt und kniet weinend neben ihr. ,,Tyler'', flüstere ich seinen Namen und er sieht auf. ,,Penelope?'', fragt er mit heiserer Stimme. ,,Es ist nicht deine Schuld, okay? Deine Mom wird Frieden finden und wieder mit deinem Dad vereint'', sage ich und beeinflusse seinen Traum. Der Brunnen und die Leiche verschwinden, stattdessen sieht man wie Carol und ihr Mann sich in die Arme fallen und mit Mason über Tyler wachen. Carol kommt dann auf Tyler zu und nimmt ihn in den Arm. ,,Lebe unseren Traum weiter. Verlass Mystic Falls und zieh um die Welt. Werde glücklich...und pass auf dich auf Tyler'', verabschiedet sie sich von ihm.

Ich nehme meine Hände wieder von seinem Kopf und lege seinen Kopf vorsichtig auf den Boden. In Vampirgeschwindigkeit renne ich zu seinem Spind und reiße die Tür raus. Mit einem Stift schreibe ich einen Zettel und stecke ihn dann ein und sehe mich im Spind um. Zu meinem Glück liegt dort extra Kleidung, die ich nehme und zu ihm bringe. Tyler schläft immer noch, doch er ist wieder etwas unruhiger geworden. Die Kleidung lege ich neben ihn und platziere den Zettel oben drauf. Darin steht: Lieber Tyler, ich weiß wie es ist seine Mutter zu verlieren und ich teile deinen Schmerz. Ich verspreche dir, dass es einfacher werden wird. Du hast dein Glück verdient und deshalb bin ich nicht länger dein Alpha. Du bist ab jetzt wieder frei und an niemanden gebunden. Es ist zwar nur ein schwacher Trost, doch ein Anfang. Es tut mir leid. -Penelope

Nachdem ich alles bereitgelegt habe verlasse ich die halle und mache mich auf den Nachhauseweg.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt