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Caroline hilft mir vorsichtig aus dem Krankenbett und reicht mir einen Blutbeutel, den sie anscheinend mitgebracht hatte. ,,Immer auf alles vorbereitet", sage ich lachend und nehme den Beutel entgegen, dann öffne ich ihn und beginne zu saugen. Mein Hals brennt bei jedem einzelnen Schluck etwas weniger und ich spüre wie ich meine Kraft wiederfinde...nicht vollständig aber trotzdem ist sie da.

,,Lass uns zu Valentina gehen", sage ich leise und sie nickt. Wir beide laufen raus auf den Flur und machen uns auf den Weg zu dem genannten Zimmer.
Um uns herum ist einiges los. Die Ärzte laufen hektisch durch die Flure und werfen mit ihren Fachausdrücken um sich.
Da Caroline den Weg kennt folge ich ihr einfach und überlege währenddessen was gleich als nächstes passieren würde.

,,Hier ist es", sagt Caroline und ich starre auf die weiße Tür. Dann wandert mein Blick zu dem Fenster neben mir durch das ich in den Raum hineinsehen kann. Valentinas Rücken ist mir zugedreht, doch ich erkenne trotzdem wie schwach sie ist. ,,Ich denke ich gehe jetzt lieber", murmelt Caroline leise und will an mir vorbei gehen, doch ich halte sie am Arm zurück.

,,Care ich kann das nicht alleine. Bleib bitte bei mir", flüstere ich und sehe sie flehend an. Sie nickt schwach und klopft dann an die Tür. ,,J-Ja?", ertönt Valentinas kratzige Stimme. Care öffnet die Tür und wir beide laufen neben das Bett. ,,C-Caroline...eine schöne Überraschung", sagt Valentina lächelnd und sieht dann mich an. ,,Dir geht es gut", murmelt sie erleichtert und lehnt sich erschöpft zurück. ,,Wie geht es dir?", fragt Caroline besorgt und nimmt Valentinas Hand in ihre. ,,Ich wurde von einem SUV zerquetscht und war stundenlang im OP...mir geht es super", scherzt sie.
,,An was kannst du dich erinnern?", frage ich nach einer Weile, während Caroline sich auf einen Stuhl neben dem Bett setzt. ,,Lautes Autohupen und der schwarze Wagen. Die Hexe..." Sofort sehe ich auf und nehme ihre Hand in meine. ,,Welche Hexe? Ich habe niemanden gesehen", sage ich alarmiert. ,,Jessicas Hexe war am Unfallort und hat uns irgendetwas gespritzt, dann ist sie verschwunden", erklärt sie und meine Augen weiten sich. ,,Das würde deine verlangsamte Heilung erklären", mischt sich Caroline ein und ich stimme ihr zu.

Wir saßen noch einige Zeit bei Valentina und redeten über ihr Wohlergehen und alles andere. Nach 1 Stunde öffnet sich die Zimmertür und ich springe alarmiert auf. Dank des Blutbeutel von Caroline bin ich endlich vollständig geheilt und so gut wie neu.

Zu meiner Überraschung war es Sheriff Forbes, die den Raum betritt. ,,Ich hoffe ich störe nicht? Penelope, kann ich mit Ihnen reden?", fragt sie und ich nicke, dann gehe ich mit ihr vor die Tür, wo auch Dr. David steht. ,,Was ist los?", frage ich unsicher. ,,Wir haben die Unfallstelle abgesichert und das hier gefunden...ihre Freunde wollten, dass Sie es sehen. Außerdem haben wir die Überreste von Ihrem Auto verschrotten lassen", antwortet Liz und reicht mir einen Brief. Verwirrt nehme ich ihn entgegen und falte ihn auseinander.

Du siehst echt süß aus, wenn du schläfst. Egal...Du fragst dich sicher, was in euren Hälsen steckt. Wenn du es erfahren willst, dann komm heute Abend um 19:30 Uhr in die Mystic Falls High. ALLEINE.

Die Handschrift kenne ich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es zu dem Plan meines Vaters gehört. ,,Ich danke Ihnen Liz", sage ich zu ihr und versuche zu lächeln. ,,Wir tun alles, um den Schuldigen zu finden. Gute Besserung Ihnen beiden", antwortet sie und geht dann etwas weg von mir und der Ärztin. Vermutlich, um auf Caroline zu warten.

,,Doc?", frage ich, da sie besorgt aussieht. ,,Ich bin froh zu sehen, dass Sie sich so schnell erholt haben. Leider hat Ihre Lebensgefährtin nicht so viel Glück. Ihr Zustand ist weiterhin kritisch, da der Heilungsprozess bei ihr nicht beginnt", sagt sie und wirkt bedrückt. ,,Sie heilt nicht? Überhaupt nicht?!", frage ich geschockt und sie nickt. ,,Ich wünschte wir wüssten einen Weg den Heilungsprozess anzutreiben. Es tut mir leid", sagt sie noch und geht dann weg.

Mit einem falschen Lächeln gehe ich wieder rein und stelle mich neben die beiden. ,,Care deine Mom wartet draußen auf dich", sage ich, immer noch lächelnd. Sie verabschiedet sich von uns und geht dann zu ihrer Mutter. ,,Was ist das?", fragt Valentina und deutet auf den Zettel in meiner Hand. ,,Ach das...nur meine Einverständniserklärung, dass ich nach Hause gehen darf", lüge ich, doch sie scheint mir zu glauben. ,,Kannst du mir einen Gefallen tun, wenn du Zuhause bist?", fragt sie plötzlich ernst und ich sehe sie abwartend an. ,,Bitte ruf meine Mutter an...sie soll hierher kommen. Ihr Name und ihre Nummer stehen in dem Kalender in deinem Büro. Sie ist gerade in Pennsylvania", sagt sie und ich nicke. ,,Ich muss jetzt gehen", sage ich zu ihr und drücke ihr vorsichtig einen Kuss auf die Stirn. Als sie die Augen schließt nutze ich meine Vampirgeschwindigkeit und verlasse das Zimmer, um in meins zu kommen.

Emilia hat mir vorhin Klamotten dagelassen, welche ich mir jetzt schnell überwerfe und meine persönlichen Dinge, wie Handy und Schlüssel, einstecke. Gerade als ich das Krankenbett richte kommt meine Ärztin rein. Verwirrt sieht sie mich an. ,,Was tun Sie da?" ,,Ich gehe nach Hause", antworte ich ihr und ziehe mir Schuhe an. ,,Sie hatten letzte Nacht einen gefährlichen Autounfall. Ich kann Sie noch nicht entlassen", sagt sie ernst und ich seufze. Mit einem Lächeln auf den Lippen sehe ich sie an und stelle mich direkt vor sie. ,,Ich darf das Krankenhaus verlassen, da ich vollkommen geheilt bin. Meine Verlobte ist von dieser Sekunde an ihre wichtigste Patientin und sie kümmern sich um sie, als würde ihr Leben davon abhängen. Wenn sie jemand besuchen will, dann muss ich es vorher erlauben. Verstanden?", manipuliere ich sie und sie wiederholt alles, was ich ihr gerade gesagt habe. ,,Gut, dann sehen wir uns", verabschiede ich mich von ihr und verlasse das Krankenhaus.

Da mein Auto jetzt weg ist mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu meinem Haus. Nach 20 Minuten laufen (in normalem Tempo) komme ich dort an und schließe die Haustür auf.

Als ich reinlaufe steigt mir sofort der Duft von Valentina in die Nase. Ich atme ihn einmal tief ein und sehe mich dann um, als wäre ich ein Gast hier. Irgendwie fühlt es sich hier nicht mehr so an wie davor. In letzter Zeit hat sich so viel verändert und mittlerweile fühlt es sich hier nicht mehr an wie ein geborgenes Heim.

In manchen Räumen stehen schon vollgepackte Kartons, was mich zum Lächeln bringt. Emilia und Dan sind so gute Menschen und Vampire.

Als ich auf die Uhr sehe bemerke ich, dass ich noch ca. 1 Stunde bis zu dem Treffen mit dem Zettelschreiber habe.

the loneliness is my mate I - where it all beganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt