Fifteen • 💋💄• Stay

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Ich bin schon gemein... euch für zwei Monate einfach auf dem Trockenen sitzen zu lassen. :c
Tut mir leid ;-;
~Cookie

~~~

Aufgeregt atmete ich durch. Der nächste Morgen war angebrochen und wie ich Hyeri versprochen hatte, hatte ich Jisoo hierher in dieses Café eingeladen. Die Stimmung war ausgesprochen ruhig, nur wenige Gäste saßen an den Tischen und aßen etwas. Somit war das Ambiente angenehm, man fühlte sich wohl, beinahe Zuhause. Dieser Ort erschien mir besonders, ein Grund mehr, wieso ich ihn ausgewählt hatte. Er würde mir die Kraft geben, die ich benötigte.

Ungeduldig warf ich immer wieder einen Blick auf mein Handy, welches still neben mir lag. Weder eine Nachricht von Jisoo, noch ein Anruf oder ein sonstiges Anzeichen befand sich darauf und ich wurde nervöser, befürchtete, dass sie nicht aufkreuzen würde. Verübeln konnte ich es ihr nicht, schließlich hatte ich unseren gemeinsamen Abend ruiniert. Hätte ich doch bloß...

"Hey."

Ich erschrak aus meinen Gedanken, als plötzlich der Stuhl mir gegenüber zurückgezogen wurde und eine schwarzhaarige, junge Frau Platz nahm. Ihre dunklen Augen schimmerten kühl, jedoch nicht distanziert. Sogleich verschränkte sie ihre Arme und legte auch ein Bein über das andere, nahm eine aufrechte, unbeeindruckte Pose ein. Ihre gesamte Ausstrahlung strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, niemand würde an ihrem Stolz kratzen dürfen. Sie war unantastbar - Jisoo.

"Hey, Jisoo", erwiderte ich leise und schenkte ihr ein vorsichtiges Lächeln. Ihr Anblick wirkte magisch auf mich, ich fühlte mich sofort in ihren Bahn gezogen, unfähig, mich zu bewegen. Wieder einmal wurde mir bewusst, wie sehr mich diese Frau faszinierte und mein Herz klopfte schneller, mein Puls stieg. Tapfer schob ich die Angst beiseite, die mir innewohnte und konzentrierte mich lediglich auf die unsagbar schöne Frau, die mir gegenüber saß.

Ich durfte keinen weiteren Fehler begehen.

"Also, wieso wolltest du mich sprechen?", fragte sie mich direkt. Sie hatte sich nichts bestellt und als die Bedienung kam, um mir meinen Kaffee zu bringen und sie nach ihren Wünschen zu fragen, wies sie sie bloß ab. Ich hingegen bedankte mich rasch bei ihr und umschloss das heiße Getränk mit meinen Fingern. Draußen mochte es warm sein, immerhin war es ein sonniger Sommertag, doch innerlich schien ich zu erfrieren.

"Ich... ich...", begann ich, aber die Worte schienen aus meinem Kopf verbannt zu sein. Obwohl ich mir die ganze Nacht über mehrfach Gedanken darüber gemacht hatte, was ich zu ihr sagen wollte, war mein Kopf wieder leer. Ich hatte alles vergessen, hatte die Laute und Buchstaben vergessen und vor allem hatte ich vergessen, wie man Koreanisch sprach. Lediglich englische Wörter hallten in meinem Kopf wieder und ich war verwirrt, planlos.

Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich, wie Jisoo mit ihren Fingern auf ihrem Bein trommelte. Für einen kurzen Moment wandte sie ihren Blick von mir ab, um auf ihre Nägel zu schauen, ehe sie mir wieder mit derselben Kälte wie zuvor entgegen blickte. Trocken schluckte ich. Sie war eindeutig ungeduldig, doch mein Hals war wie zugeschnürt. Ich brachte nicht die Entschuldigung zustande, die ich aussprechen sollte.

"Wenn du mir nichts zu sagen hast, kann ich ja wieder gehen", seufzte Jisoo letztendlich und erhob sich wieder. Sogleich erstarrte mein ganzer Körper und Reue stieg in mir auf, allerdings konnte ich mich schnell wieder fassen. Schnell genug, um aufzuspringen und ihr hinterherzulaufen, als sie sich umwandte und den Ausgang ansteuerte. Meine Hand umschloss ihr schmales Handgelenk und so drehte ich sie zurück zu mir, verhinderte, dass sie gehen konnte.

Sie durfte mich nicht allein lassen. Nie wieder.

"Nein! Bitte, Jisoo, geh nicht! Bleib bei mir! Es tut mir so leid, was ich gesagt habe, wirklich! Ich hatte nur solche Angst, dich zu verlieren. Immerhin...", tief holte ich Luft, meine Stimme zitterte, "immerhin brauche ich dich..."

Kiss and Make-Up ★ ChaesooWhere stories live. Discover now