Prolog

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Hier nochmal die Warnung: Dies ist eine mPreg Geschichte, das heißt, sie wird über einen schwangeren Mann handeln! Wenn ihr das widerlich findet, dann lest sie einfach nicht. Ihr seid gewarnt! Viel Spaß an den Rest beim Lesen!

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"Mama! Mama, guck mal!"

Meine Mama lächelte, als ich mit aufgeblähtem Bauch auf sie zu tapste und mich neben sie auf den Boden plumpsen ließ. "Was hast du denn da, Niki-Schatz?"

"Ich bin jetzt auch schwanger!", erklärte ich ihr glücklich und streichelte über meinen Pullover, unter den ich ein Kissen gestopft hatte, damit mein Bauch genauso riesig aussah wie der von Mama. Jetzt lachte sie sogar und strich mir über meinen Kopf. "Du auch? Willst du mir wohl Gesellschaft leisten? Weißt du denn schon, was es bei dir wird?"

Ich überlegte. Mama sagte immer, dass ich bald eine kleine Schwester bekommen würde, und ich freute mich schon wahnsinnig auf sie! Ich wollte ihr ganz oft die Haare flechten und ihr dabei meine tollen Geschichten erzählen. "Eine Schwester!", grinste ich also und streichelte meinen Kissenbauch zufrieden. Meine Mama schüttelte den Kopf: "Eine Tochter meinst du bestimmt. Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Du wirst irgendwann auch ein super Papa werden, Niki!"

Trotzdem zog sie mir dann den falschen Babybauch unter meinem Pulli hervor, gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand leise zischend auf. Ich folgte ihr in die Stube, wo das Kissen zurück an seinen normalen Platz kam. "Du, Mama? Werde ich dann auch schwanger?"

"Nein, Niki. Du wirst nicht schwanger. Nur Frauen können schwanger werden." Wirklich? Ich wollte aber! Alle sahen Mamas Bauch immer total glücklich an und stellten ihr Fragen oder wollten mal an ihm hören. "Warum denn?", fragte ich mit Schmollmund.

Mama seufzte leise: "Das ist nunmal so. Aber das ist eigentlich ganz gut für dich. Weil wenn es soweit ist und das Baby kommt, dann tut mir das ziemlich weh. Ihr Jungs braucht euch darum niemals Sorgen zu machen!"

Sie erklärte es mir damals ganz einfach und auch so, dass ich ihren Worten Glauben schenkte. Später lernte ich es auch in der Schule. Männer konnten nicht schwanger werden, das war genetisch nicht möglich. Und dennoch, etwa zwanzig Jahre nach diesem unschuldigen Moment in meiner frühen, behüteten Kindheit wurde ich eines besseren belehrt. Etwas, das ich nie im Leben für möglich gehalten hätte...


Mit entgeistertem Blick sackte ich auf dem Toilettendeckel zusammen und schaute fassungslos auf die zwei roten Streifen des Schwangerschaftstests. Verglich die Abbildung auf der Schachtel mit dem Ergebnis, ob ich mich vielleicht doch vertan hatte und dieses Symbol das komplette Gegenteil bedeutete. Tat es aber nicht, da stand es geschrieben, klar wie Tageslicht: Schwanger. Mit einer garantierten Sicherheit von 99,9% vom Hersteller. Damit nicht genug, obwohl ich mir so lächerlich dabei vorgekommen war, hatte ich mir sogar zwei Stück besorgt und auch der nächste Test bestätigte das Unmögliche. Wie konnte das sein? W-wie...?

Zitternd atmete ich durch. Wie sollte ich das Marco erklären? Mein Lebensgefährte hatte nie Kondome benutzt, da wir beide frei von Geschlechtskrankheiten waren und wir glaubten, dass uns sonst auch nichts schlimmes passieren sollte! Was nun? Diese seltsamen Symptome hatten schon vor über einem Monat angefangen! Übelkeit am Morgen, Gewichtszunahme ohne einen erkennbaren Grund, sogar meine schmächtige Brust war leicht angeschwollen und schmerzte dauernd. Oh G-gott... Was sollte ich nur tun? An wen konnte ich mich wenden? Meine Familie? Nein, sie würden nicht verstehen... Sie waren schon damals so skeptisch gewesen, als ich ihnen Marco zum ersten Mal vorgestellt hatte. Von dieser Seite konnte ich keine Akzeptanz fordern. Also blieb mir nur mein Freund. Hoffentlich wusste er, was zu tun war und wie es überhaupt dazu kommen konnte. Vier Jahre lang war alles in Ordnung gewesen u-und jetzt...

Türen knarrten, dann drangen Männerstimmen in den Toilettenraum. Okay, okay, ich musste mich irgendwie beruhigen. Nicht weinen, obwohl der Klumpen in meinem Rachen unaufhörlich anwuchs und mein Vorhaben erschwerte. Wenigstens einen der Tests musste ich als Beweis aufheben, den anderen konnte ich irgendwo entsorgen, wo es nicht auffiel. So leise wie möglich wickelte ich beide vorerst in ein Taschentuch ein und stopfte sie in meine Tasche, dann öffnete ich die Kabine und ging zügig wieder nach draußen, zurück in das kleine Kaufhaus, in dem ich vor nicht einmal zehn Minuten noch aufgeregt und nervös, aber nicht panisch wie jetzt nach einem Laden mit einer Abteilung für Frauenartikel gesucht hatte. Plötzlich drohte mich die Menschenmenge zu erdrücken, unter meinen Sorgen zu begraben und jedes letzte Restchen an Optimismus aus mir heraus zu quetschen. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich erwartete ein Kind! Marcos und mein gemeinsames Kind! Nur war ich nicht glücklich darüber, wie ich das als kleiner Junge vielleicht noch naiv behauptet hatte. Es war ein schreckliches Gefühl! Als wäre ich ein-, ein Monster o-oder irgendetwas abnormales, unmenschliches. Männer wurden nicht schwanger, warum dann ich? Was stimmte mit mir nicht?! Ich wollte es doch einfach nur verstehen, wieso ich aus der Reihe schlug. Noch würde man es wahrscheinlich nicht vermuten, wenn jemand mich als Unbeteiligter beobachtete, aber wie würde das in ein paar Monaten aussehen? Ein Mann gerade einmal Mitte Zwanzig, beinahe noch Jugendlicher, mit einer unübersehbaren Murmel, prallen Milchbrüsten und schlimmstenfalls in weiter Frauenkleidung unterwegs. Für einen simplen Bierbauch gab es zwar auch eine Menge Männeroberteile, aber ganz sicher nicht für meine Oberweite, wenn sie so weiter wuchs wie die letzten Tage! Die Vorstellung bereitete mir Krämpfe und unendliche Scham. Es war manchmal schon hart genug, meine Sexualität offen für andere zu zeigen, wenn Marco und ich Händchen hielten oder einander küssten, aber das, DAS würde eine ganz neue Herausforderung werden. Alleine, von allen angegafft, der erste und einzige schwangere Mann der Welt...

Meine Beine drohten nachzugeben und während ich mich schwer atmend auf eine Bank setzte, wählte ich Marcos Nummer. Den Heimweg schaffte ich zu Fuß nicht mehr. Entweder würden mich auf halber Strecke die Kräfte verlassen oder ich würde vor lauter Unaufmerksamkeit in ein Auto hineinlaufen. Er musste mich abholen, hoffentlich würde er mir den Gefallen vorerst ohne Nachfragen tun und ich konnte mich dann Zuhause bei ihm ausheulen.

Er reagierte bereits beim zweiten Klingelzeichen, in seiner tiefen Stimme schwang Besorgnis mit. "Niki, hast du etwa herausgefunden, woran das alles liegt? Warst du beim Arzt? Was hat er gesagt?" Ja, er hatte mir sofort ans Herz gelegt, dass ich mich von einem Arzt untersuchen lassen sollte, und das wäre auch mein Plan gewesen, hätte ich davor nicht noch meine eigene Vermutung stillen wollen. Nur um dieses blöde Gefühl loszuwerden, das jetzt aber wie eine Grippe mit Schüttelfrost durch meinen Körper wanderte und mich heftig zittern ließ. "Niki? Honey, bist du noch dran?"

"M-marco, kannst du mich bitte abholen?", bibberte ich, "I-ich weiß, was es ist, a-aber ich-, ich schaff das nicht ohne dich. Ich bin im Kaufcenter, bis auf d-den Parkplatz schaff ich es noch..." Ich musste mich schrecklich anhören. Normalerweise war ich ein relativ gefasster Mensch, der selten eingeschüchtert oder panisch wurde. Bei Marco mussten gerade alle Alarmsirenen schrillen, denn er setzte sich augenblicklich in Bewegung: "Okay, bleib dort, ich bin in zehn Minuten da! Ich hole dich ab. Versuch dich ein wenig zu beruhigen, wenn das geht. Wir kriegen das zusammen hin, egal was es ist! Bis gleich!"

Beinahe glaubte ich, dass mein Herz nach diesem Anruf schon wieder einen Takt langsamer und regelmäßiger schlug. Auf meinen Freund war Verlass!

Der Deal (mPreg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt