87|unfairer Zug

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„Es wird alles gut.. besser.", flüsterte er nun wirklich und ich drückte ihn fester an mich,„Ich werde deine Hand niemals loslassen Teufelchen." Ich musste lachen und er stimmte mit ein, denn diesen Spitznamen hatte ich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gehört.

~

Nervös sah ich auf die Decke und atmete tief durch. Es war schon der vierzehnte Januar und ich lag in einem Krankenbett, drauf und dran operiert zu werden. Die einzige Person, die es neben Kenan und mir wusste, war meine Mutter. Ich brauchte einfach ihren Rat und sie hatte mich wirklich sehr beruhigt und aufgemuntert ohne besonders viel zu tun.

Kenan nahm eine Hand in seine und ich sah zu ihm. Er lächelte ebenfalls nervös und küsste meine Hand. „Alles wird gut, hab keine Angst." Ich nickte und blickte wieder zur Tür, durch die der Arzt jeden Moment trat und mich in den Operationssaal fahren sollte. Soweit ich nun erfahren hatte gab es keine bis eine sehr geringe Chance dabei draufzugehen, was mir ein wenig der Nervosität nahm, doch letztlich würden mir drei Schnitte in den Bauch gemacht werden. Das kotzte mich so an. Gerade als ich mit der Narbe zurechtkam kamen noch drei weitere Schnitte, doch mein Arzt meinte, dass sie besser verheilen werden, als die Narbe, denn sie werden sehr klein und nicht so breit.

„Du wartest hier oder?", fragte ich ihn und er nickte sofort. „Natürlich. Wenn du aufwachst sitze ich wieder genau hier und halte deine Hand." Nun nickte ich und sah wieder zur Tür, die dieses Mal nun wirklich aufging und mein Arzt hereinkam.

„So Frau Aksoy bereit?", rief er übertrieben glücklich, was ich nicht ganz verstehen konnte, denn er würde mich gleich aufschneiden, also machte es mir sogar ein wenig Sorge, dass er so gut gelaunt war. Dennoch nickte ich und eine Krankenschwester kam ebenfalls hinein um mich unter Narkose zu stellen. Ich sah die ganze Zeit zu Kenan, der immer wiederholte, dass es ganz schnell vergehen würde und er auf mich wartete.

Ein Monat später

„Wie lange denn noch?", fragte Kenan aufgebracht und ließ die Schultern hängen,„Ich halte das nicht mehr aus!" Ich verdrehte die Augen und stand vom Sofa auf. Nun, die Operation verlief bestens. Ich konnte gar nicht beschreiben wie erleichtert ich war und wie gut der Heilungsprozess war. Mittlerweile hatten wir wieder einen Rhythmus eingenommen und alles wird wirklich besser, sowie Kenan es sagte.

„Keine Ahnung Kenan! Ich will nur auf Nummer sicher gehen und jetzt nichts provozieren.", antwortete ich ihm und ging in die Küche, gefolgt von ihm. Ich öffnete den Kühlschrank und er legte die Hand an die Tür. „Weißt du, du provozierst aber mich damit." Ich warf ihm einen genervten Blick zu und drehte mich von ihm weg, als ich mir Saft in ein Glas goss.

„Denkst du ehrlich, wenn du so einen Druck auf mich ausübst habe ich Lust?", fragte ich und führte mein Glas an den Mund. Kenan zuckte mit den Schultern als er sagte:„Du hast immer Lust." Ich kniff die Augen enger zusammen und sah ihn an. Kenan zog eine Augenbraue hoch und zeigte an sich herunter.

„Klar hast du Lust! Wer hätte nicht Lust auf mich?", entgegnete er und ich stellte mein Glas in die Spüle. „Dann such dir jemand anderen, wenn doch jeder Lust auf dich hat." Ich flüchtete aus der Küche und suchte einen Ort, wo ich mich vor ihm verstecken konnte, denn Kenan ging mir heute wirklich auf die Nerven, weil wir seit über einem Monat keinen Sex hatten und er sich unter Druck fühlte. Es war ja nicht so, dass ich nicht würde, aber ich hatte einfach Angst, dass irgendwas wieder kaputt ging oder so, wenn ich nun mit ihm schlief.
So sehr ich nach einem Ort zum verstecken suchte, klappte es nicht, denn Kenan konnte überall hin und als ich letztlich in seine Männerhöhle trat warf ich mich selbst einem Bären zum Fraß vor, denn er drückte die Tür zu und ich massierte mir die Schläfen, weil ich nun in seinem Reich war, wie er behauptete.

„Komm schon Seren. Ich wette der Heilungsprozess ist schon vorbei.", redete er auf mich ein,„Außerdem wird schon nichts kaputt gehen, so übertreiben werde ich schon nicht." Ich schüttelte den Kopf und trat wieder von ihm weg, setzte mich auf die Couch und griff nach der Fernbedienung um fernzusehen. Kenan setzte sich neben mich und seufzte verbittert. „Du bist so fies.." Ich grinste und er stieß empört die Luft aus, als er das sah.

Nur leider beließ er es nicht dabei, sondern begann mit dem Daumen meinen Hals auf und ab zu streichen, näherte sich mir, massierte meinen Nacken und irgendwann hauchte er federleichte Küsse an meinen Hals. Ich räusperte mich und musste mich wirklich zusammenreißen um seiner Lust nicht nachzugeben. „Kenan.." Er legte Küsse auf meine Haut und legte die Hand an meinen Oberschenkel. „Ja Schatz?" Ich seufzte, was eher erotisch als genervt klang. „Ich.. muss noch für die Arbeit machen." Er lachte rau an meinem Hals und ich biss mir auf die Unterlippe. Er machte es mir so schwer.

„Lügnerin.", hauchte er gegen meinen Hals und rückte näher an mich, als würde es nicht schon reichen und seine Körperwärme ging auf mich über. Ich drehte den Kopf weg, was sich als Fehler herausstellte, denn somit bekam er nur noch mehr Platz um mich zu küssen und beißen.

„Das ist gemein.", murmelte ich und schluckte schwer. Er fuhr mit seiner Hand meinen Körper herunter und ich versuchte ein Wimmern zu unterdrücken. „Nein ist es nicht." Ich kniff die Augen zu und versuchte es wirklich zurückzuhalten, aber wenn Kenan mich so küsste und berührte, war es wirklich schwer. „Fein!" Er löste sich von mir, doch bevor er irgendwas sagen konnte drückte ich ihn am Nacken wieder zu mir herunter und küsste ihn.

Das Myom ist besiegt und Kenan wird glücklich. Das geht jetzt ein wenig schnell, aber dass muss es, weil, so wie ich eben feststellte, gibt es noch so einiges zu erzählen und das Buch muss aber langsam mal ein Ende finden. Das funktioniert aber nicht mit tausend Dingen, die noch passieren müssen 😂

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