Kapitel 32

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Lous Sicht

 Jetzt saß ich hier im Bad und versuchte mit alle Kraft gegen das Verlangen, die Klinge einfach anzusetzen gegen an zu kämpfen. Ich saß auf dem Boden an der Wand und hatte meine Knie angezogen und mir liefen unaufhörlich die Tränen über mein Gesicht. Vor mir lag die Klinge, neben mir mein Handy. Noch immer hatte ich seine Stimme im Kopf, wie er mich angeschrien hat. Was passiert ist?

Vor ca. 20 Minuten wurde ich in Mats Armen davon wach, dass ich mein Handy in meinem Zimmer klingeln hörte. Ich stand vorsichtig auf, um Mats nicht zu wecken. Ich fühlte mich so wohl und ausgeglichen. Als ich dann im Zimmer war, nahm ich ohne auf den Display zu gucken das Telefonat an.
Lou?! Sobald ich seine Stimme hörte platzte mein Glück wie eine Seifenblase. Ich schaffte es nicht, irgendwas zu sagen und begann unkontrolliert an zu zittern. Seine Stimme brachten die Bilder wieder hoch, was er mit mir gemacht hat.
Lou du Miststück! Ich weiß, dass du das bist! Antworte mir! Schrie er ins Telefon. Ich bekam so furchtbare Angst vor ihm, dass er mich bestraft wenn ich nicht antworte. Nachdem ich einmal versuchte tief durch zu atmen, flüsterte ich mit brüchiger Stimme Ja? Was willst du John?
Was ich will??? Das du zurück kommst du Schlampe! Du kannst nicht einfach so abhauen!
Ich komm nicht wieder.
Schaffte ich es ihm zu sagen, nachdem ich meinen ganzen Mut zusammen genommen hatte.
Oh doch das wirst du! Ich weiß wo du bist! Und es ist mir scheißegal das du dich bei diesem Fußballer versteckst! Du gehörst mir, und ich werde nehmen was mir gehört!
Die ersten Tränen liefen über mein Gesicht. Er weiß wo ich bin!
Nein…i-ich bin bei keinem Fußballer.
Lüg nicht! Die Bilder in der Zeitung zeigen ganz eindeutig, dass du das bist.
Nein! Nein das darf nicht wahr sein, bitte!
I-ich… fing ich an zu stottern, wurde von John aber unterbrochen.
Du kommst wieder zurück! Wenn nicht, dann hole ich dich. Und jeder der mich daran hindern will, wird es bereuen. Besonders dein Freund, du Schlampe. Er muss lernen, dass man nicht das Eigentum eines anderen stiehlt und benutzt! Heute Abend bist du wieder zuhause, sonst wirst du deine Freunde mich kennen lernen! Drohte er und legte auf.
Ich stand einfach nur da, das Telefon noch immer an meinem Ohr. Er will Mats wehtun, und jedem, der mir helfen will. Er will mir wieder wehtun.
Und jetzt saß ich hier, ohne einen Plan wie es jetzt weiter gehen soll. Ich konnte nicht zurück zu John, dass schaff ich einfach nicht. Nicht nachdem ich gerade wieder anfing, glücklich zu sein und richtig zu leben. Aber wenn ich hier bleiben würde, würde Mats dafür bezahlen müssen. Und das konnte ich nicht zulassen! Warum konnte ich nicht einmal im Leben glücklich sein, ohne dass danach wieder alles zerstört wird? Ich hörte, wie Mats durchs Haus meinen Namen rief. Als ich seine Stimme hörte, wurde ich von einem neuen Heulkrampf  ergriffen. Ich konnte nicht mehr ohne Mats leben! Allein die Vorstellung zerriss mich innerlich. Ich kann das alles hier nicht wieder aufgeben, aber ich kann auch nicht riskieren, dass Mats etwas wegen mir passiert. Ich kann das alles hier nicht mehr! Meine Hand ging zu der Klinge und hob sie auf. Ich wollte es nie wieder tun, aber ich wollte auch nie wieder zurück zu John. Und ich ritze mich auch nicht. Diesmal geh ich den einen Schritt weiter. „Lou! Lou mach bitte auf.“ Hörte ich plötzlich Mats Stimme vor der Tür. Ich musste kurz aufschluchzen. Er würde es ohne mich besser haben. Er hat jemand besseren verdient, jemand der nicht so kaputt war wie ich. Ich setzte die Klinge an und drückte zu. Die ersten Blutstropfen tropften auf den Fußboden. „Lou! Lou bitte, rede mit mir. Was auch immer passiert ist, wir schaffen das zusammen. Lass mich einfach rein.“ Ich antwortete ihm nicht und schaute einfach weiter auf meinen Arm. Immer mehr Blut floss über meine Fingerspitzen auf den Boden, wo es sich sammelte. Ein See…der Phoenix See, der Nachmittag mit den Jungs. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen. Für einen kurzen Moment hab ich wieder das Leben gespürt und es geliebt. Liebe…Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals jemanden so lieben kann wie ich Mats liebte. Er war mein Leben, und ein Leben ohne ihn ist kein Leben mehr. Ich konnte hören, wie Mats irgendwas rief, ich konnte die einzelnen Worte aber nicht wahrnehmen. Meine Sicht fing an, zu verschwimmen, als wieder die Tränen in die Augen stiegen. Aber diesmal waren es keine Tränen der Angst oder Trauer. Es waren Tränen vor Freude, vor Dankbarkeit und vor Liebe. Danke, dass ich noch einmal solche tollen Moment in meinem Leben erleben durfte. Momente voller Freude, Spaß und Liebe. Ich würde nicht traurig und verzweifelt sterben, sondern glücklich und voller Liebe. Wenn ich jetzt noch ein letztes Mal Mats Lippen spüren könne, und seine straken Arme, die mich immer festgehalten haben und mich beschützt haben, wäre es das perfekte Ende. Aber auch ohne das Mats jetzt hier war, wusste ich genau, wie es sich anfühlte ihn zu küssen. „Ich liebe dich Mats.“ Sagte ich leise und schloss meine Augen.

Mats Sicht

 Ich wusste, dass Lou da drinnen war. Aber sie antwortete mir nicht und schloss auch nicht auf. „Lou. Bitte…ich liebe dich, rede mit mir.“ Rief ich und inzwischen liefen mir schon Tränen über mein Gesicht, weil ich einfach so ne Scheiß Angst hab, dass Lou sich irgendwas antut. Ich ließ mein Kopf gegen die Tür fallen und fühlte mich so hilflos. „Ich liebe dich Mats.“ Hörte ich auf einmal Lous leise Stimme durch die Tür. „LOU!“ schrie ich panisch und rüttelte an der Türklinke. Ich schlug aus Verzweiflung mit der Hand gegen den Türrahmen. Ein klirren lies mich auf horchen. Ich schaute auf den Boden und sah den Schlüssel! Ich Depp ey, den hab ich voll vergessen. Der liegt doch immer auf dem Türrahmen. Schnell bückte ich mich nach dem Schlüssel und hob ihn auf. So schnell ich konnte steckte ich ihn ins Schlüsselloch, aber meine Hände zitterten so sehr, dass ich mehrere Versuche brauchte. Als er dann endlich drinnen war, drehte ich ihn schnell um und riss die Tür auf. „NEIN LOU!“ schrie ich als ich sie sah. Sie lag auf dem Boden, mit aufgeschnittener Pulsader. Überall war Blut, und sie lag mitten drin, ohne Bewusstsein.  

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Kannst du mich retten?  (Mats Hummels ff)- Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt